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„Der Weg zum Himmel“

Aus der Juni 1969-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Mrs. Eddy sagt: „Selbstaufopferung ist der Weg zum Himmel.“ Nein und Ja, S. 33; Man könnte ebensogut sagen, daß Selbstaufopferung der Weg zum Glück ist. Das fleischliche Gemüt schreckt vor dieser einschneidenden Wahrheit zurück, denn für dieses Gemüt ist das Opfern selbstsüchtiger Motive und Ziele alles andere als beglückend. Seine Auffassung von Freude bewegt sich innerhalb des Rahmens persönlicher Befriedigung, und diese für ein höheres Gut beiseitezusetzen erscheint ihm unpraktisch und verstiegen.

Wie alle Erklärungen in Mrs. Eddys Schriften, so ist jedoch auch diese von außerordentlich praktischem Wert. Sie selbst fand Frieden, Freude und Erfüllung, als sie selbstsüchtige Interessen für den Willen Gottes aufgab. Sie sagt: „Frühzeitig hatte ich gelernt, daß alles schließlich verlorengeht, was auf materielle Weise und nur als körperliche Persönlichkeit geliebt wird., Denn wer sein Leben erhalten will, der wird's verlieren‘, sagt der Meister. Jauchzende Hoffnung wird, wenn sie eine Spur des Irdischen in sich trägt, wie die Motte vernichtet.“ Rückblick und Einblick, S. 32;

Wenn uns diese Aussicht etwas bestürzt macht, wollen wir daran denken, daß wir niemals etwas aufzugeben brauchen, was tatsächlich gut ist. Die Wirkung der Christlichen Wissenschaft besteht darin, das Gute zu vermehren anstatt es zu vermindern. Wir müssen jedoch eine klare Trennungslinie ziehen zwischen dem, was wirklich gut ist, und dem, was flüchtig und vergänglich ist.

Das wirklich Gute ist geistig, vollkommen, ewig. Es ist Gott, göttliche Substanz, unendlicher Geist oder unendliches Gemüt, und wir nehmen es wahr und erfreuen uns daran, wenn wir Seine Natur und Gegenwart und unsere Untrennbarkeit von Ihm verstehen lernen. Das gesegnete Gefühl unserer Einheit mit der göttlichen Liebe wird uns immer bewußter, wenn wir die unablässigen Forderungen der materiellen Selbstheit zum Schweigen bringen und das Gute in unserer Identität als Kind Gottes ganz natürlich ausdrücken. Dieser Vorgang allmählichen Herauswachsens aus dem Bewußtsein von einer materiellen Selbstheit in das bewußte Leben im Geist offenbart uns ein neues Universum, wo der Mensch beständig Harmonie und Freude erlebt.

Es wird von uns niemals verlangt werden, etwas anderes aufzugeben als einen begrenzten, materiellen Begriff von uns selbst und dem Universum. Das einzige Selbst, das wir aufgeben müssen, ist die falsche Auffassung von belebter, intelligenter Materie. Wir erkennen diese Notwendigkeit, wenn wir verstehen lernen, daß der sterbliche Körper nur der subjektive Zustand des sterblichen Gemüts ist. Er ist ein begrenzter, falscher Begriff vom Menschen, und diese falsche Anschauung muß bereitwillig geopfert werden, so daß unser wahres Sein erscheinen kann.

Paulus erkannte nach seiner bemerkenswerten Bekehrung zum Christentum sehr schnell dessen Forderungen und folgte demütig dem göttlichen Ruf, sich zu einer höheren Auffassung vom Menschentum zu erheben. Er ermahnte die Römer: „[Gebet] eure Leiber. .. zum Opfer, das da lebendig, heilig und Gott wohlgefällig sei.. . Und stellet euch nicht dieser Welt gleich, sondern verändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, auf daß ihr prüfen möget, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.“ Röm. 12:1, 2;

Der große Apostel hatte zweifellos aus vielen praktischen Beweisen gelernt, daß jeder Fall von geistiger Heilung ein gewisses Maß an Selbstaufopferung einschließt. Er wußte, daß wir die physische Anschauung von uns und anderen aufgeben müssen, wenn wir die heilende Macht der Wahrheit beweisen wollen. Wir müssen uns verändern „durch Erneuerung [unseres] Sinnes“, müssen den Menschen als den vollkommenen, harmonischen Ausdruck der göttlichen Liebe sehen und erkennen. Dies hat einen tiefgehenden Einfluß auf das menschliche Gemüt, bringt es in größere Übereinstimmung mit der Wahrheit und vernichtet somit die mentale Störung, Krankheit genannt.

Krankheit kann keine Wirklichkeit sein, sonst könnte sie niemals durch geistigmentale Mittel geheilt werden. Wie der sterbliche Körper, so ist auch sie nur ein Phänomen des sterblichen Denkens — die äußere Kundwerdung von Furcht, Sünde, menschlichen Meinungen und Annahmen —, und wir bringen seine Suggestionen zum Schweigen, wenn wir ihnen Gegenwart, Macht oder Intelligenz absprechen. Das wirkliche Gemüt ist Gott, das einzige wahre Ego oder Bewußtsein des Menschen, und wenn wir bereitwillig eine persönliche Auffassung von uns selbst opfern und anerkennen, daß das göttliche Gemüt das „Ich“ unseres Seins ist, dann bringt dieses Opfer den Glauben an ein sterbliches Gemüt zum Schweigen und wird ein Gesetz der Vernichtung für den Irrtum.

Unsere Fähigkeit zu heilen wird sich in dem Maße entfalten, wie wir Eigenwillen und Eigenliebe zum Schweigen bringen, wie wir unsere Motive und Ziele läutern und für andere zu leben lernen. Gott, die göttliche Liebe, ist in jedem Fall der Heiler, und unsere Arbeit besteht darin, so selbstlos zu werden, daß die heilende Wärme der Liebe durch uns hindurchscheint und das verstörte Denken unserer Patienten erreicht und es durch die Macht des Guten besänftigt. Geistige Liebe hat eine ähnliche Wirkung, wie wenn wir in einem dunklen Raum das Licht einschalten. Sie vertreibt die Dunkelheit im menschlichen Denken und stellt die natürliche Harmonie von Gemüt und Körper wieder her.

Das ganze Leben Christi Jesu war ein fortschreitendes Aufgeben der sterblichen Selbstheit. Er wußte, daß dies der Preis war, den er zu zahlen hatte, um den Gipfel geistiger Macht und Demonstration zu erreichen. Er gab bewußt den sterblichen Begriff von sich selbst auf, damit er seine Einheit mit der Allmacht und Allgegenwart Gottes klar verwirklichen konnte. Er war unser Vorbild, und wir müssen es ihm gleich tun, wenn wir seine Werke wiederholen wollen. Mrs. Eddy sagt: „Treue gegenüber seinen Vorschriften und seinem Heilverfahren erwirkt allein den Zugang zu seiner Macht; und der Pfad der Güte und Größe führt durch die Systeme und Methoden Gottes.“ Vermischte Schriften, S. 270.

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