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Die Pflegerin im Dienst

Aus der Juni 1969-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der Dienst einer Pflegerin kann am Morgen, während des Tages, am Abend oder in der Nacht beginnen. Wenn ihr Dienst am Morgen beginnt, so mag sie sich vielleicht fragen, was Morgen bedeutet. Das erste Erscheinen des Morgens zeigt sich immer in dem Kommen des Lichtes und dem Schwinden der Dunkelheit. Geradeso mag die Pflegerin den Christus, die Wahrheit, zu jedermann kommen sehen, einschließlich derer, die vielleicht während der Nacht gerungen oder mental wie auch körperlich in der Dunkelheit geschlafen haben. Niemand ist vom Heraufdämmern des Lichts ausgeschlossen.

So bedeutet der Morgen nicht nur den Beginn eines neuen Tages, an dem die Pflegerin Aufgaben für sich und für jene zu erfüllen hat, die ihrer Pflege anvertraut sind. Es ist ein Auftakt mit Licht, mit Harmonie, mit einer Vielfalt wunderbarer Ideen, die nur segnen können. Wenn wir Mrs. Eddys Definition von „Morgen“ im Glossarium von Wissenschaft und Gesundheit lesen: „Licht; Sinnbild der Wahrheit; Offenbarung und Fortschritt“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 591;, sehen wir, daß dieser Morgen keine allgemein akzeptierten Annahmen in bezug auf irgendeinen unharmonischen physischen oder mentalen Tagesbeginn enthält.

Das Lesen der Lektionspredigt aus dem Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft trägt auch dazu bei, das Denken zu Beginn des Tages zu erleuchten. Doch wenn die Pflegerin die Lektion nicht in den frühen Morgenstunden studieren kann, so braucht sie deshalb kein unbehagliches Gefühl zu haben. Sie kann eine andere Stunde dazu wählen, wo sie Zeit hat, die Lektion zu studieren, darüber nachzudenken und von ihrer inspirierenden Botschaft erfüllt zu werden. „Offenbarung und Fortschritt" sind allezeit bei uns. Sie beschränken sich nicht auf eine geplante Stunde.

Wenn keine Zeit zum Studium der Christlichen Wissenschaft vorhanden zu sein scheint, so kann man dieser Suggestion in dem Bewußtsein entgegentreten, daß „Offenbarung und Fortschritt“ dieses Studium verlangen. Die Zeit, die dem Studium gewidmet wird, erweist sich als wertvoll. Wenn sich unser Denken an Gott um Inspiration und mehr Verständnis wendet, so wird unser Leben nicht mehr unter Zeitdruck stehen. Ist dieser erste Schritt getan, so wird es leichter, die nächsten Schritte zu unternehmen, nämlich die Arbeit, die während des Tages verrichtet werden muß, zu tun.

Der Pflegerin, die ein großes Gebiet zu betreuen hat, bietet die unterwegs zugebrachte Zeit eine gute Gelegenheit. Die Verfasserin benutzte ihre Fahrzeit dazu, in ihrem Bewußtsein das vollkommene mentale Gleichgewicht herzustellen, das durch die viereckige Stadt in der Offenbarung versinnbildlicht ist: „Die Länge und die Breite und die Höhe der Stadt sind gleich.“ Offenb. 21:16; Solch ein Ausblick verleiht dem Denken und Handeln Ausgeglichenheit und trägt dazu bei, die Bedürfnisse anderer und die eigenen unter allen Umständen zu stillen.

Die christlich-wissenschaftliche Pflegerin ist oft der Mittelpunkt eines ganzen Kreises, einschließlich des Patienten, der Familienangehörigen, der Verwandten und Freunde, die zuweilen alle in bezug auf ihre Tätigkeit eine unterschiedliche Haltung und Meinung vertreten. Wenn die Pflegerin beständig in diesem geistig inspirierten Zustand des ruhigen Denkens und Handelns verweilt, können Harmonie und Friede in diesen Kreis einströmen. Den Anforderungen jeder Situation kann dann mit Vertrauen, Aufrichtigkeit und Liebe entsprochen werden.

Werden Beschuldigungen gegen die Pflegerin erhoben, so wird sie es hilfreich finden, sich zu fragen, was ihr Beweggrund in jenem besonderen Fall ist. Ist ihr Beweggrund aufrichtig, so wird er als Schutz für ihre Umgebung und für sich selbst dienen; und „der Friede Gottes, welcher höher ist als alle Vernunft“ Phil. 4:7;, wird zu spüren sein.

Wenn Fehler oder Forderungen, die sich auf rein menschliche Meinung gründen, eine Situation zu beherrschen suchen, so kann man sich und die ganze Situation der Regierung Gottes anvertrauen. Wir können in unserem Denken festhalten, daß die göttliche Regierung vollkommen ist und daß Gott allein regiert, bis es sich mehr und mehr im Bewußtsein des einzelnen zeigt und eine harmonische Lösung zur Folge hat. Wenn es unser Wunsch ist, wirklich zu helfen, wird die Arbeit eines jeden Tages ein Segen sein und auch als Segen erkannt werden.

Der Abenddienst der Pflegerin kann auf der Grundlage der Treue gegen die höchsten Ideale der Arbeit aufgebaut werden. Er kann ruhevoll sein. Bereits geleistete treue körperliche und geistige Arbeit kann keinen Nachteil zur Folge haben. Wenn Richtlinien für den harmonischen und ordnungsgemäßen Ablauf der Pflichten einer Pflegerin aufgestellt wurden, so kann sie diesen folgen. Sie kann sich weise dagegen wehren, des Segens dieser Richtlinien beraubt zu werden, die wiederum alle segnen, mit denen sie in Berührung kommt. Wenn sie diese Regeln getreulich befolgt, die den menschlichen Bedürfnissen entsprechend Fürsorge und Schutz bieten, dann wird die Pflegerin immer auf festem Grund stehen.

Das Wort „Richtlinie“ oder „Regel“ stößt manche Menschen ab, wie es auch die Verfasserin abstieß, weil es oft in rein menschlichem Sinn gebraucht wird und eine Autorität und Herrschaft ohne geistige Führung darstellt. Doch richtig fundierte Richtlinien sind dem Christlichen Wissenschafter nicht fremd. Unsere Führerin schreibt in Wissenschaft und Gesundheit: „Ein strenges Festhalten an dem göttlichen Prinzip und an den Regeln der wissenschaftlichen Methode hat einzig und allein den Schülern der Christlichen Wissenschaft den Erfolg gesichert.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 456;

Einen klareren Begriff von dem Wort „Richtlinie“ erhielt die Verfasserin während des Pflegerinnenausbildungskurses in dem christlich-wissenschaftlichen Sanatorium Chestnut Hill, Massachusetts. Sie merkte, daß die Arbeit dort nach Richtlinien getan wird und daß diese Regeln denen, die sie befolgen, tatsächlich unbegrenzte Möglichkeiten zu individueller Entfaltung und somit zur Freiheit bieten. Richtlinien leiten, beschützen und, wenn notwendig, verteidigen den einzelnen. Die liebevolle Pflege des Patienten ist ihr Zweck und ihre Erfüllung.

Wenn sich die christlich-wissenschaftliche Pflegerin immer an die Bibel und an Mrs. Eddys Schriften um neue Inspiration wendet, wird sie ihren Nachtdienst in einer Atmosphäre des Lichts verrichten. Durch das Studium der Christlichen Wissenschaft gelangt sie zu der Gewißheit, daß es, absolut gesprochen, keine Nacht gibt, und dies wird der ganzen Menschheit durch zunehmendes geistiges Denken offenbar. In der Bibel heißt es: „Da ward aus Abend und Morgen der erste Tag.“ 1. Mose 1:5; Dieses ganze erste Kapitel des 1. Buches Mose ist dann von Licht, nicht von Dunkelheit erfüllt. Gemäß diesem Kapitel ist überall Licht. Nicht der geringste Raum für Dunkelheit ist vorhanden.

Dem gleichen Kapitel zufolge geht der Mensch nicht durch ein Stadium der Jugend, der Reife und des Alters, denn er ist zum Bilde Gottes geschaffen. Unsere Führerin sagt: „Weil die menschengemachten Systeme darauf bestehen, daß der Mensch krank und nutzlos wird, leidet und stirbt, und das alles in Einklang mit den Gesetzen Gottes, müssen wir darum solches glauben? Haben wir einer Autorität zu glauben, die Gottes geistigen Befehl in bezug auf Vollkommenheit leugnet — einer Autorität, deren Falschheit Jesus bewies?“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 168; Wenn wir diese Tatsache in unserem Denken und unseren Gesprächen akzeptieren, so kann dies Heilung bringen, denn es verleiht Freude — Freude, die aus der Tiefe des Herzens kommt, weil sie einen Schimmer der Worte Christi Jesu in sich trägt: „Die Wahrheit wird euch frei machen.“ Joh. 8:32.

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