Editorials
Obwohl mit „Krise“ tatsächlich ein Höhepunkt bezeichnet wird, dem eine Wendung zum Besseren oder Schlechteren folgt, so ist doch im allgemeinen häufiger das letztere gemeint. Diese Auffassung ist ein Bestandteil der Annahme, daß das menschliche Leben aus einem Auf und Ab besteht, hervorgerufen durch den Konflikt zwischen Gut und Böse.
Mrs. Eddy sagt: „Das Unendliche ist eins, und dieses eine ist G eist; G eist ist G ott, und dieser G ott ist das unendliche Gute.
Die Macht der L iebe wirkt, und zwar nicht durch zaghafte Überredung oder sentimentale Bitte um Wohlwollen, noch indem sie ein Gefühl des Mitleids erweckt, sondern durch den geistigen Antrieb der W ahrheit und der Allheit des unaufhörlichen, allwirkenden L ebens. Die Macht der L iebe ist die Allmacht des L ebens, die Macht des sich selbst erhaltenden, sich selbst durchsetzenden göttlichen P rinzips — die einzige Kraft, der einzige Einfluß in ihrem eigenen unendlichen Bereich der Wirklichkeit.
Noch nie zuvor ist die Materie einer solch gründlichen und intelligenten Prüfung unterzogen worden wie zu unserer Zeit. Die Naturwissenschaftler haben festgestellt, daß die Materie mit Energie vertauschbar ist und daß aus ihr ungeheure Mengen von Energie frei gemacht werden können, entweder zum Nutzen oder zum Schaden der Menschheit.
Bei dem ganzen komplizierten Mechanismus, der heute entwickelt wird, könnte man sich manchmal fragen, ob die Maschine nicht dabei ist, die Oberhand zu gewinnen, und ob der Mensch nicht der Sklave seiner eigenen Schöpfung wird. Es ist hilfreich, einige fundamentale Tatsachen zu betrachten, die es uns ermöglichen, die rechte Perspektive beizubehalten.
Zahlreiche intelligente und gebildete Männer und Frauen der letzten fünf Generationen haben die heilende, erneuernde Wirkung der Christlichen Wissenschaft persönlich erfahren. Sie haben durch ihr eigenes Leben bekundet, daß die heilende Ausübung ihrer Religion nicht das Werk des sterblichen Gemüts ist, unberechenbar oder etwas Zufälliges, sondern daß sie streng wissenschaftlich ist, weil sie in intelligenter und logischer Weise mit den absoluten Wahrheiten des Seins übereinstimmt, wie sie von Mary Baker Eddy entdeckt und gelehrt wurden.
Ein Leben, das G ott zum Mittelpunkt hat, bringt uns Gesundheit, Freude, Nützlichkeit, Fähigkeit, Freiheit, Redlichkeit und alles, was wert ist, erlangt zu werden. Ein solches Leben, wenn es uns ernst damit ist, ist nicht ein gefühlsbetonter Zustand, sondern ein Zustand des Verständnisses; es beruht auf der Erkenntnis, daß G ott L eben ist und daß der Mensch der Ausdruck, die Kundwerdung des L ebens ist, die sich nicht von ihrer Quelle abwenden kann, sondern völlig zu ihr hingezogen wird.
Es ist normal, daß sich jeder in seinem Leben Harmonie wünscht, aber die Meinungen darüber, wie dieses Gute zu erlangen ist, gehen weit auseinander. Die Welt glaubt im allgemeinen, daß das Gute grundsätzlich materiell sei und hauptsächlich von materiellen Faktoren regiert werde.
Die Tatsache, daß L eben G ott und daher endlos ist, begründet die Fortdauer des Seins hinsichtlich Seiner Schöpfung. Wenn wir diese Tatsache verstehen, reicht sie bis in die Einzelheiten unseres täglichen Lebens hinein.
Nach dem allgemeinen menschlichen Begriff gilt Geduld als eine Tugend, da sie auf die Fähigkeit hinweist, klaglos Leiden zu erdulden, und auf die Gewohnheit, die Dinge hinzunehmen, wie sie sind. Doch sie mag angesichts der Wechselfälle des Lebens auch auf ein Gefühl der Hilflosigkeit hindeuten, und daher könnte Geduld in einem gewissen Grade als Unterwerfung unter das Böse angesehen werden.