Editorials
In manchen Ländern erhalten ältere Leute auf Staatskosten einen unentgeltlichen Krankenhausaufenthalt, wenn sie wegen Krankheit oder durch Beschwerden, die mit der Annahme des Alterns zusammenhängen, Pflege brauchen. Diese Unterstützung ist eine menschliche Maßnahme.
Die Menschen befürchten im allgemeinen, daß sie in eine Lage gebracht werden könnten, in der sie sich nicht selbst helfen können. Solch ein Irrtum hat keine geistige Grundlage und sollte als ein falsches Argument des fleischlichen Gemüts gewissenhaft zurückgewiesen werden.
Schrecken Sie davor zurück, sich an die Christliche Wissenschaft um Hilfe zu wenden und Ihr altes Vertrauen auf die Medizin fallenzulassen? Sind Sie abgeneigt, diese Lehre auch nur zu prüfen, weil sie dem widerspricht, was man Sie bisher über das Leben gelehrt hat, über den Stoff, woraus Sie gemacht sind, über die Quelle Ihrer Gesundheit und über die Gesetze, durch die diese erhalten oder wiederhergestellt wird? Sind Sie ein Gegner der Lehre, daß die Materie unwirklich ist, weil Sie diese sehen und berühren können? Brüsten Sie sich damit, ein moderner Mensch zu sein, bei dem sich alles bei der bloßen Vorstellung sträubt, daß durch Religion körperliche Krankheiten geheilt und mentale Fähigkeiten wiederhergestellt werden könnten, weil Sie glauben, daß Religion und die Bibel nichts mit Wissenschaft gemein hätten? Heute, wo sich die Menschheit mit uneingeschränktem Vertrauen den bemerkenswerten wissenschaftlichen Entdeckungen zuwendet und ihre Zuversicht auf die stark publizierten medizinischen Fortschritte unserer Zeit setzt, ist diese Gedankenhaltung nicht ungewöhnlich. Das menschliche Gemüt bemißt den Fortschritt nach den menschlichen Erfindungen, die stets versprechen, die Lösungen für die mannigfaltigen Probleme des menschlichen Lebens dadurch herbeizuführen, daß sie das Wissen um die materielle Ursache und Wirkung fördern.
Inmitten eines von Lärm und bloßer Geschwindigkeit gekennzeichneten technisierten Daseins und der beunruhigenden Berichte über das Ringen der Weltmächte mögen wir uns so an die Erregung der materiellen Sinne gewöhnen, daß wir die geistige Stille vergessen, die in der Tiefe unseres Bewußtseins gegenwärtig ist. Und doch ist diese Stille der normale Zustand des Menschen, der G ottes geistiges Gleichnis ist, die Idee des göttlichen G emüts.
In wissenschaftlichen Kreisen wird viel über die Möglichkeit nachgedacht, in den Laboratorien Leben zu erschaffen. Umfangreiche Forschungen werden betrieben, und die Wissenschaftler meinen, daß sie an der Schwelle eines Durchbruchs auf diesem Entwicklungsgebiet stehen.
Würde jemand wegen Übertretung eines Gesetzes, das nicht existiert, vor Gericht gestellt, so könnte er seine Freiheit erlangen, wenn er in rechter Weise Einspruch erhebt. Dieser Einspruch wäre mehr als die bloße Einrede, daß man unschuldig sei; er würde nachweisen, daß das Gesetz nicht besteht.
Die Liebe zur Wahrheit ist jedem menschlichen Wesen eigen. Sie ist der bestimmende Faktor für die Beschaffenheit unseres Lebens, eine Beschaffenheit, die natürlicherweise davon abhängt, was für einen Begriff wir von der Wahrheit haben.
Die Christliche Wissenschaft ist eine radikale Religion, weil sie eine Wissenschaft ist. Ihr Beitrag zum Fortschritt der Menschheit, der aus Unwissenheit zum Verständnis, aus Begrenztheit zur Freiheit, aus Knechtschaft zur Herrschaft führt, liegt nicht in den Punkten, in denen sie mit anderen Religionen und anderen Wissenschaften übereinstimmt, sondern in den Punkten, in denen sie nicht mit ihnen übereinstimmt.
Das Vordringen der physischen Forschung, mit dem Ziel, die endgültige Wahrheit, die Ursache, die Substanz und die Gesetze des Universums zu finden, und die gleichzeitige Beteuerung der orthodoxen Religion, daß diese endgültige Wahrheit bereits in ihren Dogmen enthalten sei, haben einen Konflikt zwischen Wissenschaft und Religion geschaffen. Für keines von beiden war dieser Konflikt von Nutzen.
Was gibt einem die Macht, auf geistige Weise zu heilen? Viele Menschen haben einen hohen sittlichen Standard und heilen doch nicht. Warum nicht? Weil sich der sittliche Mensch noch über den Glauben an den menschlichen Begriff vom Leben zum Verständnis des göttlichen Begriffs vom Leben erheben muß, in dem Sünde und Krankheit unbekannt sind.