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Schließe Selbstrechtfertigung aus

Aus der November 1968-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Selbstrechtfertigung ist ein heimtückischerer Fehler, als man vielleicht glaubt. Es entspricht der menschlichen Natur, Ausflüchte für begangene Sünden und deren Folgen oder für unglückselige Erfahrungen zu finden. Aber Selbstrechtfertigung ist falsch, weil sie das Böse verteidigt, anstatt es auszumerzen, und das verzögert die Erlösung vom Bösen. Die Christliche Wissenschaft
Christian Science; sprich: kr’istjən s’aiəns. reiht Selbstrechtfertigung in den Grad „Verderbtheit“ ein, wie wir in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift feststellen, wo Mary Baker Eddy drei Stadien des Denkens in seiner Erhebung vom Fleischlichen zum Geistigen darlegt. In diesem niedrigsten Grad finden wir Selbstrechtfertigung zwischen „verderbter Wille“ und „Stolz“ — in der Tat eine sehr schlechte Gesellschaft (siehe S. 115).

Hiob wollte sich vor Gott rechtfertigen, als Leid über ihn hereinbrach, aber in seinem tiefsten Elend erkannte er, daß dies nutzlos war. Er sagte: „Wenn ich mich rechtfertige, wird mich mein eigener Mund verdammen; wenn ich sage, ich bin vollkommen, so wird er mich auch schuldig sprechen.“  Hiob 9:20 [n. der engl. Bibel];

Hiob betrachtete sich als unschuldig und flehte Gott an, ihm sein Leiden zu erklären. Die einzige Antwort, die er erhielt, war, daß Gott ihm Seine Macht und die Wunder Seiner Schöpfung offenbarte. Dann war Hiob von Gottes Liebe und Weisheit überzeugt, und er gab demütig seinen Mangel an Verständnis zu. Er war nicht länger stolz auf seine Unschuld und bereute seine Unwissenheit. Er erkannte, daß die göttliche Gerechtigkeit höher ist als menschliche Vernunft. Er erklärte: „Darum hab ich unweise geredet, was mir zu hoch ist und ich nicht verstehe... Ich hatte von dir nur vom Hörensagen vernommen; aber nun hat mein Auge dich gesehen.“  42:3, 5; Dadurch, daß Hiob die Größe der Gottheit geistig wahrnahm, fand er seine Freiheit von den Begrenzungen der menschlichen Annahme. Seine Gesundheit und sein Besitz wurden ihm dann zurückgegeben.

Wieviel intelligenter ist es doch, eine wahre Anschauung von Gott und dem Menschen zu gewinnen, als Entschuldigungen für ein Versagen zu finden oder unbereute Sünden zuzudecken! Der materielle Sinn, das fleischliche Gemüt, kann sich niemals vor Gott rechtfertigen. Die Disharmonien des materiellen Sinnes schwinden dahin, wenn Gottes Unendlichkeit verstanden wird.

Der Christlichen Wissenschaft zufolge sind die Sterblichen gefälschte Bilder der Kinder Gottes, denn sie sind nich Sein Gleichnis und haben keine Seiner todlosen Eigenschaften. Bis die Wahrheit verstanden wird, daß der Mensch Gottes Ebenbild ist, und geistige Eigenschaften im Leben ausgedrückt werden, neigt die Menschheit dazu, die Annahmen in sich aufzunehmen, die ihr das gottlose Böse suggeriert. Aber dieser verwirrte mentale Zustand kann nicht fortdauern, wenn man dessen Existenz auf der Grundlage der Allheit der Wahrheit, oder Gottes, und der Reinheit des Bewußtseins des wirklichen Menschen leugnet. Es ist unter allen Umständen Torheit, jenen Menschen, der nur einen falschen Begriff darstellt, zu rechtfertigen, und es ist Weisheit, diesen Begriff so schnell wie möglich aufzugeben.

Die sterblichen Annahmen lassen sich oft nicht erklären, aber sie sollten niemals entschuldigt werden. Sie können immer durch die Macht und Größe des Geistes ausgelöscht werden. Jesus nahm diese Haltung ein, als die Jünger nach einem Grund suchten, warum der Mann, der ihnen gerade begegnete, blind war. Sie fragten Jesus: „Wer hat gesündigt, dieser oder seine Eltern, daß er ist blind geboren?“  Joh. 9:2, 3;

Der Meister erwiderte: „Es hat weder dieser gesündigt, noch seine Eltern, sondern es sollen die Werke Gottes offenbar werden an ihm.“ Und dadurch, daß Jesus den Mann heilte, bewies er, daß die göttliche Wahrheit mächtiger ist als menschliche Rechtfertigung.

Manchmal wird ein Unschuldiger fälschlich beschuldigt, aber er findet es schwer, seine Ankläger von seiner Unschuld zu überzeugen. Anstatt zu versuchen, sie von ihrer festen Überzeugung abzubringen, sollte das Opfer der Ungerechtigkeit den besseren Weg verfolgen und darauf vertrauen, daß ihn die Macht der Wahrheit rechtfertigen wird. Als Jesus beschuldigt wurde, ein Fresser und Weinsäufer zu sein, sagte er: „Und doch ist die Weisheit gerechtfertigt worden von allen ihren Kindern.“  Luk. 7:35; Seine Herrschaft über jede Form des Bösen bewies seine Unschuld in bezug auf die falschen Anklagen und offenbarte seine reine Gottessohnschaft.

In der Christlichen Wissenschaft lernen wir, daß Wahrheit allgegenwärtig ist und daß es in Wirklichkeit nirgends Unwahrheit gibt. Wenn dies als Tatsache des Seins verstanden wird, verstummen die Unwahrheiten, und dies nicht durch Selbstrechtfertigung, sondern durch die klarere Erkenntnis der Allheit der Wahrheit. Wir können mit wissenschaftlicher Gewißheit daran festhalten, daß eine Unwahrheit weder gedacht noch gesprochen werden kann. Die Vergegenwärtigung, daß Gerechtigkeit eine universale Tatsache ist und nicht etwas Zufälliges, bringt verleumderisches Geschwätz zum Schweigen, das vorübergehend aufgekommen sein mag.

Wenn wir hingegen des Irrtums schuldig sind, finden Bemühungen, uns zu rechtfertigen, keine Stütze in der Wahrheit. Nur tief im Herzen wurzelnde Ehrlichkeit kann zu jener Reue und Erneuerung führen, die alles wiederherstellt, was durch Unwissenheit über Gottes erhabene Regierung des Menschen verlorengegangen ist. Mrs. Eddy sagt: „Die Sanftmütigen, die zu Füßen der Wahrheit sitzen, das menschliche Verständnis in Tränen der Reue baden und es vom Makel der Selbstgerechtigkeit, der Heuchelei und des Neides reinwaschen — sie werden das Erdreich besitzen, denn, die Weisheit wird gerechtfertigt von ihren Kindern‘.“  The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany, S. 228.

Jeder Makel des Bösen kann in dem Wunder der Unendlichkeit der Wahrheit und der allumfassenden Gegenwart des göttlich Guten im Denken ausgelöscht werden.

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