Selbstrechtfertigung ist ein heimtückischerer Fehler, als man vielleicht glaubt. Es entspricht der menschlichen Natur, Ausflüchte für begangene Sünden und deren Folgen oder für unglückselige Erfahrungen zu finden. Aber Selbstrechtfertigung ist falsch, weil sie das Böse verteidigt, anstatt es auszumerzen, und das verzögert die Erlösung vom Bösen. Die Christliche Wissenschaft
Christian Science; sprich: kr’istjən s’aiəns. reiht Selbstrechtfertigung in den Grad „Verderbtheit“ ein, wie wir in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift feststellen, wo Mary Baker Eddy drei Stadien des Denkens in seiner Erhebung vom Fleischlichen zum Geistigen darlegt. In diesem niedrigsten Grad finden wir Selbstrechtfertigung zwischen „verderbter Wille“ und „Stolz“ — in der Tat eine sehr schlechte Gesellschaft (siehe S. 115).
Hiob wollte sich vor Gott rechtfertigen, als Leid über ihn hereinbrach, aber in seinem tiefsten Elend erkannte er, daß dies nutzlos war. Er sagte: „Wenn ich mich rechtfertige, wird mich mein eigener Mund verdammen; wenn ich sage, ich bin vollkommen, so wird er mich auch schuldig sprechen.“ Hiob 9:20 [n. der engl. Bibel];
Hiob betrachtete sich als unschuldig und flehte Gott an, ihm sein Leiden zu erklären. Die einzige Antwort, die er erhielt, war, daß Gott ihm Seine Macht und die Wunder Seiner Schöpfung offenbarte. Dann war Hiob von Gottes Liebe und Weisheit überzeugt, und er gab demütig seinen Mangel an Verständnis zu. Er war nicht länger stolz auf seine Unschuld und bereute seine Unwissenheit. Er erkannte, daß die göttliche Gerechtigkeit höher ist als menschliche Vernunft. Er erklärte: „Darum hab ich unweise geredet, was mir zu hoch ist und ich nicht verstehe... Ich hatte von dir nur vom Hörensagen vernommen; aber nun hat mein Auge dich gesehen.“ 42:3, 5; Dadurch, daß Hiob die Größe der Gottheit geistig wahrnahm, fand er seine Freiheit von den Begrenzungen der menschlichen Annahme. Seine Gesundheit und sein Besitz wurden ihm dann zurückgegeben.
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