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„Wir sind eins im Wort“

Aus der November 1968-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ein kleiner Zweig läßt sich leicht zerbrechen, aber viele Zweige, fest zusammengebunden, widerstehen zunehmendem Druck. Menschliche Organisationen haben diese einfache Illustration benutzt, um zu erklären, welche Kraft in der Einigkeit liegt. Einigkeit heißt eins sein, ein gemeinsames Ziel haben, heißt Stetigkeit ohne Abweichung besitzen.

Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, lernte aus Erfahrung, daß rein menschliche Kraft nicht ausreicht. Sie schreibt: „Früher dachte ich, daß in der Einigkeit die menschliche Stärke liege; aber ich bin zu der Erkenntnis gekommen, daß menschliche Stärke Schwäche ist, daß Einigkeit göttliche Macht ist, die der menschlichen Kraft Frieden verleiht.“ Vermischte Schriften, S. 138;

Die von ihr gegründete Kirchenorganisation bezieht ihre Einigkeit aus geistigen Quellen. Sie lehrt die Macht und Gewalt des Christus, der Wahrheit. Tausende sind durch diese Lehre gesegnet worden. Heilung und Erneuerung waren die Folge. Aus Dankbarkeit haben viele um Kirchenmitgliedschaft nachgesucht. Sie haben sich bereit erklärt, Gott an erster Stelle zu dienen. Sie haben sich vereint in ihrem Bemühen, Gott zu ihrem Mittelpunkt zu machen. Sie arbeiten in Harmonie zusammen, um die große Bewegung zu fördern, die geistig organisiert ist — die um geistiger Ziele willen gebildet wurde. Diese Ziele bestehen darin, die Menschheit zu erleuchten, zu heilen und zu erlösen. Das ist die Einigkeit durch göttliche Macht, die Einigkeit, „die der menschlichen Kraft Frieden verleiht“. Und das ist die Stärke der Kirchenorganisation.

Das Bedürfnis nach einer Kirchenorganisation ist offensichtlich. Niemand wußte dies besser als Mrs. Eddy. Sie hatte umsonst gehofft, daß die konfessionellen Kirchen ihre Lehren willkommen heißen und durch diese das christliche Heilen wieder einführen würden. Als sie auf Widerstand stieß, war sie gezwungen, im Gebet göttliche Führung zu suchen, um eine Organisation gründen zu können, die nicht nur ihren Lehren Fortdauer verleihen, sondern auch den Prüfungen der Zeit standhalten würde.

Im Jahre 1909 besprach Mrs. Eddy ihre Ansichten über Organisation mit Richter Clifford P. Smith. Ihre Bemerkungen erscheinen in der revidierten Ausgabe der Broschüre Die Fortdauer Der Mutterkirche und ihres Handbuches:

„Als erstes sagte sie, die Organisation sei notwendig für eine Religion oder Kirche, die danach strebt, sich weit auszubreiten. Sie sagte, sie hätte dies seit der Gründung der ersten Organisation, der Christian Scientist Association (Verein Christlicher Wissenschafter), als wahr empfunden. Ferner sagte sie, sie hätte nun die große Bedeutung der Organisation erkannt, und die christlich-wissenschaftliche Bewegung würde ohne sie schutzlos sein.

Die Organisation müsse sich den Umständen anpassen, fuhr sie fort, d.h., die christlich-wissenschaftliche Bewegung brauche eine Organisation, die ihrem Charakter und Zweck entspreche. Sie bezeichnete die Christlichen Wissenschafter, die zu sagen pflegen, wir brauchen keine Organisation, als solche, ‚die nicht wissen, was sie reden‘. Ferner sagte sie dem Sinne nach: ‚Organisation ist eine einfache Sache, trotz ihrer großen Bedeutung. Ihr Zweck ist einfach, etwas durch Zusammenarbeit zu vollbringen.‘ “ Fortdauer Der Mutterkirche und ihres Handbuches, S. 9;

Es ist Harmonie nötig, um wirksam zusammenzuarbeiten, und Harmonie ist die Grundlage der Einigkeit. In diesem Sinne sind eine Demonstration der Einigkeit und eine wirksame Organisation praktisch dasselbe. Zu einer guten Organisation gehört, daß alles aufeinander abgestimmt ist. Sie funktioniert reibungslos, wenn zusammengearbeitet wird. Diejenigen, die sich aufeinander einstellen und zusammenarbeiten, demonstrieren Einigkeit. Die Organisation ist der Rahmen ihrer Tätigkeit.

Eine gute Organisation erfordert Fleiß und Wachsamkeit, damit die Reinheit ihres Zieles erhalten bleibt. Sie muß Verfahrensweisen, denen sie entwachsen ist, ausschalten, sich ihre Leistungsfähigkeit bewahren und das Gute, das aus ihr erwächst, vermehren. Der Gärtner beschneidet seine Bäume, damit sie mehr Früchte tragen.

Das Buch A Century of Christian Science Healing (Ein Jahrhundert christlich-wissenschaftlichen Heilens), das kürzlich von der Christlich-Wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft herausgegeben wurde, legt von den Ergebnissen der ersten 100 Jahre unserer Religion beredt Zeugnis ab. Jetzt, wo wir das zweite Jahrhundert der Christlichen Wissenschaft betreten haben, erfordert eine gute Organisation, daß wir uns selbst reinigen und mehr Frucht bringen.

Einer der wichtigen Schritte, die von Der Mutterkirche zur Erlangung einer besseren Organisation unternommen werden, ist der Bau des neuen Kirchenzentrums der Christlichen Wissenschaft. Es dient dem Ziel, die Funktion, Organisation und Einigkeit der Kirche besser zu erfüllen. Die Mutterkirche ist das Zentrum unserer Konfession. Zu dem Plan für das vorgesehene Kirchenzentrum gehört die Errichtung eines neuen Verwaltungsgebäudes, eines Sonntagsschulgebäudes und eines an das Verlagshaus angeschlossenen Kolonnadengebäudes. Für diese Gebäude besteht schon seit Jahren eine große Notwendigkeit.

So wie die Verlagsgesellschaft ihrem ursprünglichen Gebäude entwuchs und im Jahre 1933 neue, zweckdienliche Räumlichkeiten bezog, so sind auch die verschiedenen Verwaltungsabteilungen Der Mutterkirche ihrer gegenwärtigen Unterkunft (dem ehemaligen Verlagschaus) entwachsen und brauchen zusätzlichen Raum, um erfolgreich zu arbeiten. Eine Reihe von Abteilungen sind auseinandergerissen worden. Ihre Büros liegen nicht mehr dicht beieinander. Einige sind mehrere Stockwerke voneinander entfernt. Einige sind in ganz anderen Gebäuden untergebracht. Einige sind sogar in einer anderen Straße. Die außerordentliche räumliche Beengung hat nicht zur Leistungsfähigkeit und Wirksamkeit beigetragen.

Was unsere Führerin zu Richter Smith sagte, ist genau der Grund für unser neues Kirchenzentrum. Der Büroraum ist nicht mehr „den Umständen angepaßt“. Er entspricht nicht mehr dem „Charakter und Ziel“ der Kirche.

Der Apostel Paulus veranschaulicht Einigkeit und Organisation, indem er die Tätigkeit des Christus mit dem menschlichen Körper vergleicht: „Denn gleichwie ein Leib ist und hat doch viele Glieder, alle Glieder aber des Leibes, wiewohl ihrer viel sind, doch ein Leib sind: so auch Christus.“ 1. Kor. 12:12; Ein aus vielen Teilen bestehender Körper stellt eine Einheit dar. Jedes Glied ist mit dem Ganzen verbunden und ein Teil davon.

Und so ist es mit Der Mutterkirche und ihren Zweigen. Die Zweigkirchen und Vereinigungen stellen Die Mutterkirche dar, geradeso wie die Zweige eines Baumes die Tätigkeit des Baumes in seinem Wachstum nach außen und oben darstellen. Alle sind miteinander vereint in dem Vorhaben, Gott zu dienen, Ihm vor allem anderen die Ehre zu geben und durch die Wissenschaft Seines Christus zu heilen und zu erneuern.

Paulus folgerte, daß kein Glied seine Beziehung zum Körper in Abrede stellen könne, nur weil es von den anderen Gliedern verschieden sei. So ist es auch mit der Kirche; jeder Zweig ist wesentlich für die Organisation als Ganzes. Kein Teil ist das Ganze, und kein Teil kann den Platz eines anderen Teiles einnehmen; aber sie alle, Die Mutterkirche und ihre Zweige, machen in ihrer Einheit die Kirche aus, die Kirche Christi, Wissenschafter. „Ihr seid aber der Leib Christi und Glieder, ein jeglicher nach seinem Teil.“ V. 27;

Dieser Vergleich der Kircheneinrichtung mit dem menschlichen Körper dient einem nützlichen Zweck. Er veranschaulicht die Notwendigkeit und den Wert der Organisation. Er weist auf ihre Schwächen und ihre Stärke hin. Und er macht es auch klar, daß Einigkeit, das harmonische Funktionieren eines jeden Teiles in seiner Beziehung zum Ganzen, eine grundlegende Forderung ist.

Inwiefern trifft nun der Vergleich des Paulus auf das neue Kirchenzentrum zu? Die Erneuerung, die in der Zentrale unserer Bewegung vor sich geht, soll dazu dienen, den Bedürfnissen der Zweigkirchen, der Mitglieder und der ganzen Menschheit besser gerecht zu werden. Dies schließt die Förderung der Heilarbeit ein, die Hebung des Unterrichts in der Sonntagsschule, wirksamere Methoden bei der Handhabung von Darstellungen, die die Öffentlichkeit in bezug auf die Christliche WissenschaftChristian Science; sprich: kr’istjən s’aiəns. irreführen, Unterhaltung einer beseren Verbindung mit einer zunehmenden Mitgliedschaft, die Veranschaulichung bewährter Methoden, öffentliche Vorträge zu geben, die Verwendung neuer Techniken bei der Herstellung von Rundfunk- und Fernsehprogrammen, die Festsetzung und Beibehaltung eines hohen Standards für christlich-wissenschaftliche Pflegeeinrichtungen und vieles, vieles andere.

Dies sind einige der Gründe, warum die Unterstützung aller Zweigkirchen und Vereinigungen bei diesem Bauunternehmen nötig ist. Die Verbesserungen in der Zentrale der Bewegung dienen ihrer eigenen Verbesserung. Das große Interesse jedes Zweiges an dem Fortschritt des Zentrums, Beiträge zum Baufonds für das Kirchenzentrum der Christlichen Wissenschaft, die Erfüllung der geistigen Ziele und die Demonstration der geistigen Einheit werden den erfolgreichen Abschluß des Projekts beschleunigen.

Welche Verantwortung hat jedes einzelne Mitglied im Hinblick auf das neue Kirchenzentrum? Seine gebetvolle Unterstützung ist unerläßlich. Dazu gehören seine ständig zunehmende Liebe zu Gott und dem Menschen, seine Hingabe an die Verpflichtung der Kirche, die universale Erlösung herbeizuführen, und seine Anerkennung, daß die Kirchenorganisation weiterhin eine bedeutende Rolle spielt.

Es ist wichtig, daß sich jedes Mitglied aktiv beteiligt. Ebenso wie Zweigkirchenbauprogramme durch großherzige Spenden für den Baufonds unterstützt wurden, so ist es das Vorrecht eines jeden Mitglieds Der Mutterkirche, seinen Möglichkeiten entsprechend den Fonds des Kirchenzentrums zu unterstützen. Es ist sein Kirchenzentrum, und er hat ein besonderes Interesse daran, daß es ein Erfolg wird. Da er unmittelbar damit beschäftigt ist, der Menschheit einen Eindruck von der Christlichen Wissenschaft in Tätigkeit zu geben, trägt er „nach seinem Teil“ zu der Bautätigkeit im Mittelpunkt unserer Bewegung bei.

Der englische Philosoph Lawrence Pearsall Jacks beschreibt Kirche als „die Vereinigung derer, die um der Leidenden willen lieben.“ Zitiert in „The Interpreter's Bible“, Bd. IX, S. 53; Als Paulus die Kircheneinrichtung mit dem menschlichen Körper verglich, kam er zu einem ähnlichen Schluß: „Strebet aber nach den besten Gaben! Und ich will euch noch einen köstlicheren Weg zeigen.“ 1. Kor. 12:31; Der „köstlichere Weg“ ist der, den er in den folgenden Versen, dem wunderbaren 13. Kapitel des 1. Korintherbriefes, beschreibt, das mit den Worten beginnt: „Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete und hätte der Liebe nicht, so wäre ich ein tönend Erz oder eine klingende Schelle.“

Jedes Mitglied ist mit geistigen Gaben der einen oder anderen Art ausgestattet, mit Talenten, die wir pflegen und in den Dienst Gottes stellen müssen. Aber wir alle haben die Gabe des Mitgefühls oder der Liebe gemeinsam. Die Einigkeit der Kirche gedeiht in der Liebe. Die uns anvertrauten Gaben tragen reiche Frucht, wenn sie durch die Liebe genährt werden. Dieser „köstlichere Weg“ vervollkommnet die menschliche Organisation, indem er sie mit Gottes Willen in Übereinstimmung bringt — mit dem Willen, der durch die zwei großen Gebote ausgedrückt ist, daß wir Gott über alles lieben sollen und unseren Nächsten wie uns selbst (siehe 5. Mose 6:5; 3. Mose 19:18; Luk. 10:27).

Nichts kann den Platz der Liebe einnehmen, wenn Einigkeit und Kirchenfortschritt demonstriert werden sollen. Die Liebe heilt alle Spaltungen. Sie läßt den Grund für unser Dasein erkennen, den Grund für die Kirche, den Grund für Erneuerung, Reinigung und Läuterung, damit wir in Seinem Namen mehr Frucht bringen.

Es ist bezeichnend, daß die Mitglieder, wenn sich Streitigkeiten erheben — wenn sie versucht sind zu glauben, daß ihre menschlichen Meinungen und Auffassungen himmelweit voneinander entfernt seien —, gar nicht anders können, als einander näherzukommen, sobald sie dem großen Herzen der göttlichen Liebe näherkommen. Auf diese Weise demonstrieren sie Einigkeit — Stetigkeit ohne Abweichung.

Paulus schrieb, daß die Liebe niemals aufhört. Es ist die Liebe Der Mutterkirche zu ihren Mitgliedern und Zweigkirchen, es ist die Liebe der Mitglieder und Zweigkirchen zu Der Mutterkirche, was jenen Grad der Einheit beweisbar macht, auf den unsere Führerin Nachdruck legte: „Einheit ist die wesentliche Natur der Christlichen Wissenschaft. Ihr Prinzip ist der Eine, und um diesen göttlichen Einen demonstrieren zu können, müssen Gedanke und Tat eins sein.“ Verm., S. 264;

Das Kirchenzentrum veranschaulicht die Stetigkeit einer guten Kirchenorganisation. Es veranschaulicht Kircheneinigkeit.

In geistiger Einigkeit liegt Kraft. Daher liegt unsere Kraft nicht in materiellen Dingen. Sie liegt nicht in physischen Bauten. Sie liegt nicht in einer sterblichen Auffassung von Wohlstand. Sie liegt in der geistigen Hingabe Der Mutterkirche, ihrer Mitglieder und ihrer Zweige an das Ziel der Kirchenorganisation. Dieses Ziel ist, Gott zu unserem Mittelpunkt zu machen, uns in der ganzen Welt miteinander in der Erkenntnis zu verbinden, daß Gott unendlicher Geist ist; Ihm vor allem zu dienen und zu gehorchen und die Wissenschaft Seines Christus in der Erleuchtung, Heilung und Erlösung der Menschheit zu demonstrieren.

Einer der Verse eines bekannten Liedes im Liederbuch der Christlichen Wissenschaft beschreibt unser gegenwärtiges Vorgehen:

Wie ein mächtig Heer wir
Gottes Kirche sehn ;
Wo die Heil’gen zogen,
Brüder, wir nun gehn.
Nichts kann uns entzweien,
Wir sind eins im Wort,
Eins im Hoffen, Lieben,
Jetzt und immerfort. Liederbuch, Nr. 264.

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