Editorials
Es scheint, daß die Sterblichen immer geneigt gewesen sind, einander ungerecht zu kritisieren. Daß das neunte Gebot lautet: „Du sollst kein falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten”, läßt erkennen, daß die Neigung schon zur Zeit Mose’s und vorher herrschte.
Hast du dich durch unvernünftiges Vorurteil oder durch unerklärte Voreingenommenheit abhalten lassen, Mary Baker Eddys großes Buch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” im Zusammenhang mit deiner Bibel zu lesen und darin zu forschen? Wenn ja, dann läßt du dir nicht nur schöne Literatur entgehen, sondern verschließt auch lebendiger Wahrheit — der Wahrheit über G ott und den Menschen, die nach Jesu Verheißung frei macht — die Tür. Wer sich diesem inspirierten Inhalt mit offenem Sinn zuwendet, wird bald von zwei Tatsachen überzeugt sein: erstens, daß die Verfasserin eines solchen Buchs eine geistiggesinnte, gottesfürchtige, christusliebende Frau gewesen sein muß, und zweitens, daß die Christliche Wissenschaft, wenn Mrs.
Das Böse plagt die Sterblichen oft durch beharrliches Einreden, daß trotz ihres verhältnismäßig guten Allgemeinbefindens die Sache einen Haken habe. Vielleicht ist es ein unglückliches Familienleben, Einmischung von Verwandten, Reibung im Geschäft, eine Schuldenlast, eine unerfreuliche Vergangenheit, eine ungewisse Zukunft, Kummer über den Verlust eines Familienglieds, eine trotz Bekämpfung nicht überwundene falsche Begierde, eine peinlich unangenehme Veranlagung oder eine langwierige Krankheit.
„ Bei Gott sind alle Dinge möglich”. Diese Erklärung Jesu an seine Jünger zu beweisen, bleibt heute seinen Nachfolgern vorbehalten.
Das sechste Kapitel des Evangeliums des Johannes enthält einige der umwälzendsten Äußerungen Christi Jesu. Seine geistigen Lehren waren ja für Ohren, die durch den Materialismus abgestumpst waren, so unverständlich, daß es in der Bibel heißt: „Von dem an gingen seiner Jünger viele hinter sich und wandelten hinfort nicht mehr mit ihm”.
In einer kriegsmüden, mit Steuern belasteten, durch widerstreitende oder verderbte politische Verfahren verwirrten Welt — deren Schwierigkeiten oft nur Gleichgültigkeit oder Entrüstung begegnen — einer Welt, die in sich einen Ausweg aus ihren selbstauferlegten Übeln sucht, wohin sollen wir uns in so einer Scheinwelt wenden, um einen frischen Ausblick auf die Ereignisse zu suchen und ein Heilmittel für ihre offensichtlichen Übel zu finden? Auf Seite 269 in „Miscellaneous Writings” schreibt Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft: „Gibt es einen Menschen, der die Ethik besser erklären, das P rinzip des Seins besser erläutern kann als er, der redete, ‚wie nie ein Mensch geredet hat‘, und dessen Lehre und Beispiel beständige Frische mit Bezug auf menschliche Ereignisse haben?” Hier finden wir den Weg „beständiger Frische” des Ausblicks auf Weltangelegenheiten, ja, in „der Lehre und dem Beispiel” Christi Jesu, des großen Beispielgebers des vollkommenen Gesetzes und des L ebens. Während die Christenheit moralisch und ethisch fortgeschritten ist, hat sie in großem Maße die rein geistige Grundlage verloren, von der aus Jesus die Ethik erklärte und das P rinzip des Seins bewies, und so ist sie unfähig geworden, die Zeichen zu geben, die der Meisterchrist von seinen Nachfolgern forderte.
Wir alle haben immer einen Orts- oder Platzsinn. Er beantwortet gewissermaßen die Frage: „Wo bin ich?” Aber allzuoft ist unser Platzsinn nicht befriedigend.
Was für Bilder der Harmonie, des Wohlseins, der Ruhe nach dem Sturm das frohe Wort „Friede” hervorzaubert! Gibt es einen schöneren Wunsch, ein schöneres Gebet als: „Friede sei mit euch”? Dennoch haben uns die Seher und Weisen aller Zeit vor einem sogenannten Frieden gewarnt, dessen Grundlagen nicht auf dem felsenfesten P rinzips ruhen. Der intuitive Jeremia rief aus: „Sie trösten mein Volk in seinem Unglück, daß sie es gering achten sollen, und sagen: ‚Friede! Friede!‘, und ist doch nicht Friede”.
Die meisten von uns sind reichlich beschäftigt. In der menschlichen Ordnung geben sich die Sterblichen mit allerlei Interessen ab.
Die Grundlage der sterblichen Disharmonie ist ein falscher Sinn des Ursprungs des Menschen. Recht beginnen heißt recht enden”.