
Editorials
Wäre der Zweck des Daseins und das Trachten nach Kenntnissen beständig der Erleuchtung des Menschengeschlechts gewidmet worden, so könnte wohl angenommen werden, daß heute eine höhere Stufe in feiner Entwicklung erreicht wäre. Aber das menschliche Gemüt, das sowohl an das Gute als auch an das Böse glaubt, hat Erleuchtung manchmal als einen Freund, aber kaum weniger oft als einen Feind angesehen.
Es ist wahrscheinlich, daß die Israeliten der alttestamentlichen Zeiten nicht allgemein an die individuelle Unsterblichkeit glaubten. Selbst im Neuen Testament sind Wortstreite über diesen Gegenstand zwischen Pharisäern und Sadduzäern erwähnt (vgl.
Auf Seite 181 in „Miscellaneous Writings” schreibt Mrs. Eddy von des Menschen Verwandtschaft mit G ott: „Sie ist also kein persönliches Geschenk, sondern die Ordnung der göttlichen Wissenschaft”.
Das 13. Kapitel des 1.
Die Menschenbrüderschaft—in wie weiter Ferne ihre Verwirklichung doch manchmal zu sein scheint, wenn man heute die ringende, streitende Welt der Sterblichen betrachtet! Wie nie zuvor in der menschlichen Geschichte finden wir in gewissen Gegenden Rassenzügen Wichtigkeit beigemessen, nationale Kennzeichen hervorgehoben—alles Schläge gegen das Ideal der Menschenbrüderschaft. Ohne Zweifel wird dieses Ideal in jedem Volk von vielen erkannt, und sie sind bestrebt, es in Wohlwollen, Freundlichkeit und Zusammenarbeit praktisch zu verwirklichen.
In dieser Stunde, wo Leute in der ganzen Welt von dem Elend menschlicher Kriegführung betroffen sind, sollten die Christlichen Wissenschafter auf die Gedankenzustände achten, die diesen Widerwärtigkeiten und Unruhen zugrunde liegen, und sie sollten um ihrer selbst und um der Welt willen solche Irrtümer täglich handhaben. Dabei ist es klar, daß wir uns als Christliche Wissenschafter nicht absondern können, da wir erkennen, daß wir in einer Gedankenwelt leben und es mit Gedankenzuständen zu tun haben, die weder örtlich noch persönlich sind.
„Wo soll ich hin gehen vor deinem Geist, und wo soll ich hin fliehen vor deinem Angesicht? .
Der natürliche Wunsch der Menschen ist, ein gewisses Maß des Vollbringens auszudrücken, sei es auch nur das bescheidene Streben nach glücklichen menschlichen Beziehungen oder die sachverständige Ausführung einer anvertrauten Aufgabe. Die Grenzen, die die Menschen ihrem Vollbringen setzen, zeigen sich manchmal in der Abgeneigtheit, den ersten wichtigen Schritt zu tun, manchmal, wenn sie mit Schwierigkeiten und Verzögerungen zu kämpfen haben, in der Unfähigkeit auszuharren.
Was ist der Menschheit großes Bedürfnis? Nahrung, Kleidung, Obdach—materielle Dinge? Diese sind in der Tat zum Unterhalt eines materiellen Sinnes des Daseins notwendig; aber sie sind nicht das hauptsächliche Bedürfnis, das wesentliche Bedürfnis, das gedeckt und befriedigt werden muß, damit die Menschen die Gesundheit, das Glück, den Trost und den Frieden haben können, wonach sie sich sehnen. Die Materie kann die größten Bedürfnisse der Menschen nicht befriedigen; nur ein Verständnis der geistigen Wahrheit kann es.
Das Gebot: „Schweig und verstumme!” an jeden Irrtum, sei er persönlich oder gemeinsam, national oder international, kann nur der mit Ermächtigung äußern, der die Ruhe geistiger Stärke in seinem Bewußtsein erlangt hat. Er weiß, daß seine einzige Verantwortung darin besteht, dafür zu sorgen, daß Friede in seinem eigenen Denken als Ergebnis seines Vertrauens in die Oberhoheit des G emüts herrscht.