Editorials
Auf Seite 587 des christlich-wissenschaftlichen Lehrbuchs „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” von Mary Baker Eddy finden wir folgende Begriffsbestimmung: „Das Gute. G ott; G eist; Allmacht; Allwissenheit; Allgegenwart; Alltätigkeit”.
Denen , deren Denken durch die Christliche Wissenschaft geistig erleuchtet worden ist, erscheint kaum etwas nutzloser als die Zänkereien, die Mißhelligkeiten und die eigenwilligen Bestrebungen der Menschen. Ihre Kränkungen nährend, verharren die Sterblichen manchmal lange Zeit miteinander in Uneinigkeit.
Hiob sagte: „Ich hatte von dir mit den Ohren gehört; aber nun hat mein Auge dich gesehen”. Es sollte jedoch nicht angenommen werden, daß Hiob G ott mit den körperlichen Augen sah.
Die Konsistenz der Christlichen Wissenschaft liegt darin, daß sie die Einheit G ottes und Seiner Idee, die Einheit von Ursache und Wirkung und von Lehre und Leben annimmt. „Konsistenz” ist von zwei lateinischen Wörtern abgeleitet, die „zusammen” und „stehen” bedeuten.
Es gibt keine Frage von größerer Wichtigkeit als die, die den Christus und den betrifft, der den Christus verstand und so wunderbar darlegte—Christus Jesus. Fraglos herrscht viel Unklarheit im Denken vieler über diesen Punkt.
Der angenommene Zweck der Ausbildung der Sterblichen in menschlichem Wissen ist, ihr Denken so zu wecken, daß sie wahre Werte ergreifen und Wertloses und Mangelhaftes widerlegen können. Materieller Unterricht, der immer nur auf Voraussetzungen und Schlüssen beruht, die an sich oft mutmaßlich und widersprechend sind, bietet weder dem Lehrer noch dem Schüler mehr als nur die Gelegenheit, zu wählen, was dem Rechten am nächsten zu kommen und dem Fortschritt am meisten zu dienen scheint.
Der Psalmist fragte: „Wo soll ich hin gehen vor deinem Geist, und wo soll ich hin fliehen vor deinem Angesicht?” Und seine eigene Antwort auf diese Frage läßt eine wunderbare Anerkennung der Allgegenwart G ottes, des G eistes, erkennen. Er sagte: „Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer, so würde mich doch deine Hand daselbst führen und deine Rechte mich halten”.
Wahrscheinlich nie in der Weltgeschichte war Langmut so sehr vonnöten wie heute. Das sterbliche Gemüt scheint zuweilen zügellos zu sein und seine falschen materiellen Ansprüche bis zum äußersten zu treiben.
Bei der Einweihung des Tempels in Jerusalem brachte Salomo ein Gebet von hervorragender Schönheit dar, worin er die Unendlichkeit G ottes berührte wie folgt: „Denn sollte in Wahrheit Gott auf Erden wohnen? Siehe, der Himmel und aller Himmel Himmel können dich nicht fassen; wie sollte es denn dies Haus tun, das ich gebaut habe?” Trotzdem war dieses Gebet Salomos in der Hauptsache ein an einen persönlichen G ott gerichtetes Bittgebet; und das war ganz natürlich, da es der damals herrschende Begriff von Gebet war. Die Christlichen Wissenschafter lernen jedoch verstehen, daß Gebet im höchsten Sinne mehr als eine Bitte ist; daß es tatsächlich auf die Erkenntnis der göttlichen Einheit und Allheit des Seins gegründet ist.
In der Christian Wissenschaft wird der Menschheit eine völlig neue Lösung des Problems des Bösen dargeboten. Diese Lösung mag in ihrer unabänderlichen Unbedingtheit der Voraussetzung und Schlußfolgerung zuerst erstaunlich scheinen; aber für die geistige Beweisführung ist ihre Folgerichtigkeit unwiderlegbar.