
Editorials
In seinem Briefe an die Galater (K. 6, 7.
Nur das rechtfertigen, was zu rechtfertigen ist, ist das Gebot der W ahrheit; ohne die Parteilichkeit der Eigenliebe oder des Eigenwillens nach jenen Gedanken und den daraus hervorgehenden Handlungen trachten, die wirklich gerechtfertigt sind, ist der Christusmaßstab. Vor Pilatus, von dessen Machtbefugnis sein Schicksal abzuhängen schien, kümmerte sich Jesus nur um die Rechtfertigung seines geistigen Selbst.
Auf Seite 587 des christlich-wissenschaftlichen Lehrbuchs „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” von Mary Baker Eddy finden wir folgende Begriffsbestimmung: „Das Gute. G ott; G eist; Allmacht; Allwissenheit; Allgegenwart; Alltätigkeit”.
Denen , deren Denken durch die Christliche Wissenschaft geistig erleuchtet worden ist, erscheint kaum etwas nutzloser als die Zänkereien, die Mißhelligkeiten und die eigenwilligen Bestrebungen der Menschen. Ihre Kränkungen nährend, verharren die Sterblichen manchmal lange Zeit miteinander in Uneinigkeit.
Hiob sagte: „Ich hatte von dir mit den Ohren gehört; aber nun hat mein Auge dich gesehen”. Es sollte jedoch nicht angenommen werden, daß Hiob G ott mit den körperlichen Augen sah.
Die Konsistenz der Christlichen Wissenschaft liegt darin, daß sie die Einheit G ottes und Seiner Idee, die Einheit von Ursache und Wirkung und von Lehre und Leben annimmt. „Konsistenz” ist von zwei lateinischen Wörtern abgeleitet, die „zusammen” und „stehen” bedeuten.
Es gibt keine Frage von größerer Wichtigkeit als die, die den Christus und den betrifft, der den Christus verstand und so wunderbar darlegte—Christus Jesus. Fraglos herrscht viel Unklarheit im Denken vieler über diesen Punkt.
Der angenommene Zweck der Ausbildung der Sterblichen in menschlichem Wissen ist, ihr Denken so zu wecken, daß sie wahre Werte ergreifen und Wertloses und Mangelhaftes widerlegen können. Materieller Unterricht, der immer nur auf Voraussetzungen und Schlüssen beruht, die an sich oft mutmaßlich und widersprechend sind, bietet weder dem Lehrer noch dem Schüler mehr als nur die Gelegenheit, zu wählen, was dem Rechten am nächsten zu kommen und dem Fortschritt am meisten zu dienen scheint.
Der Psalmist fragte: „Wo soll ich hin gehen vor deinem Geist, und wo soll ich hin fliehen vor deinem Angesicht?” Und seine eigene Antwort auf diese Frage läßt eine wunderbare Anerkennung der Allgegenwart G ottes, des G eistes, erkennen. Er sagte: „Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer, so würde mich doch deine Hand daselbst führen und deine Rechte mich halten”.
Wahrscheinlich nie in der Weltgeschichte war Langmut so sehr vonnöten wie heute. Das sterbliche Gemüt scheint zuweilen zügellos zu sein und seine falschen materiellen Ansprüche bis zum äußersten zu treiben.