Editorials
Keine von den Lehren Christi Jesu ist deutlicher als die, daß die Erkenntnis des wahren Wesens G ottes das ewige Leben bedeutet, und daß das G ottes bewußtsein das wahre Bewußtsein ist. Daher ist die Frage sehr wichtig, ob unsre Erkenntnis dessen, den wir uns der Unterweisung des Meisters zufolge als liebenden Vater denken sollen, beständig zunimmt.
Für den Schüler der Christlichen Wissenschaft gewinnt die Heilige Schrift eine neue Bedeutung. Er erkennt, daß sie eine strenge Berücksichtigung gewisser Darlegungen der Wahrheit verlangt, von denen man geglaubt hatte, sie ständen in keiner engeren Beziehung zu den Problemen unsrer Tage.
Die Notwendigkeit, täglich und stündlich die von dem Christentum geforderten Werke zu tun, anstatt bloß bei besonderen Gelegenheiten sich sonntäglich anzuziehen und der Ruhe zu pflegen, wird von Mrs. Eddy auf Seite 40 von Wissenschaft und Gesundheit sehr betont.
Inmitten der Erfahrungen des täglichen Lebens verfallen wir gar leicht in die Gewohnheit, die Sünden, welche der Menschheit anhaften, in verschiedene Klassen einzuteilen. Manche Sünden bezeichnen wir als viel schlimmer als andre, und wir sprechen von Begehungs- und Unterlassungssünden.
Man kann den Charakter des Apostels Paulus wohl kaum besser kennzeichnen, als wenn man ihn mit einer mächtigen Eiche vergleicht, deren Wurzeln die Erde und das Gestein des Hügelabhangs umschlungen halten, und dessen starke, knorrige Äste dem Toben der Stürme Trotz bieten. Sein Glaube war tief gewurzelt, und er widmete sich der Aufgabe, „Christum, den Gekreuzigten” zu predigen, mit einer Hingabe, die wahrhaft begeisternd wirkt.
Man hört viel reden von der Notwendigkeit der Einigkeit unter Christen, wohingegen nicht immer beachtet wird, daß Absonderung ebenso wichtig ist. Im sechsten Kapitel des zweiten Korintherbriefs kommt diese Forderung in unzweideutiger Weise zum Ausdruck.
In unsern Mittwochaband-Versammlungen wie in unsern Zeitschriften wird oft Zeugnis abgelegt von den Besserungen, die in sozialen Verhältnissen und im Geschäftsleben dadurch herbeigeführt worden sind, daß die Betreffenden ihre durch die Christliche Wissenschaft erlangten Kenntnisse bei der Lösung der mannigfaltigen Probleme ihrer menschlichen Erfahrung angewandt haben. Wer diese Zeugnisse eingehend prüft, kann aus denselben ersehen, daß der Christliche Wissenschafter in dem Maße Segnungen empfängt, wie Uneigennützigst und rechte Beweggründe sein Denken erfüllen.
Als Petrus und Johannes von dem Hohenpriester und den andern seines Geschlechts aus der Haft entlassen worden waren (Apostelg. 4) und sodann gemeinschaftlich mit den Ihren gebetet hatten, „wurden alle des heiligen Geistes voll und redeten das Wort G ottes mit Freudigkeit.
Seit fast einem halben Jahrhundert hat die Christliche Wissenschaft auf eine neue und wirkungsvolle Art die Menschheit auf die Vorrechte der Sohnschaft in G ott hingewiesen. Dabei fand sie sich aber im Gegensatz zu einer fast allgemein herrschenden Anschauung in bezug auf des Menschen Beziehung zu seinem himmlischen Vater.
Anfänger im Studium der Christlichen Wissenschaft wissen oft nicht recht, was sie sagen sollen, wenn sie gefragt werden, wie denn die Heilungen durch Arzneimittel zustande kämen. So sagte einer unlängst: „Da der Wert der Dinge an ihren Früchten zu erkennen ist, und da materielle Mittel nach dem Zeugnis derer, die sie angewandt haben, Heilungen bewirken, ebenso wie die Christliche Wissenschaft, warum darf man nicht an beiden das Gute anerkennen und es gebrauchen?” In Erwiderung sei zuvörderst darauf hingewiesen, daß der größte Arzt aller Zeiten nie gesagt hat, seine Nachfolger sollten von seiner vielfach erprobten Methode des medizinlosen Heilens abweichen.