Editorials
Ich weiß, daß das Heilen die Arbeit ist, der ich mich widmen sollte; ich stehe unabhängig da, verfüge über meine Zeit und möchte mich gerne nützlich machen, habe aber das Gefühl, daß ich nicht würdig bin, dieses Werk zu betreiben. Es scheint nicht für mich zu sein.
Das neunte Gebot: „Du sollst kein falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten”, stellt hohe Anforderungen an den Menschen hinsichtlich der Wahrhaftigkeit seiner Gesinnung dem Nächsten gegenüber. Ohne Wahrhaftigkeit kann kein echtes Gefühl der Liebe bestehen, und umgekehrt.
Dem Schüler der Christlichen Wissenschaft, der nach einer gründlichen Erkenntnis der Grundwahrheiten dieser Lehre strebt, tritt früher oder später die Frage des Klassenunterrichts entgegen. Für solche nun, die erst seit verhältnismäßig kurzer Zeit an der Christlichen Wissenschaft Anteil nehmen, mag ein Hinweis auf die Tatsache, daß Mrs.
Ohn ’ Fleiß kein Preis”, sagt das alte Sprichwort. Wer mehr als eine oberflächliche Kenntnis von irgendeinem Gegenstand erlangen will, muß sich anstrengen, muß für das, was er als wahr erkannt hat, den Beweis liefern, muß durch Früchte die Echtheit seines Wachstums dartun.
Wer fleißig in seinem Neuen Testament gelesen hat, wird das Vergeben als eine der wichtigsten Christenpflichten erkennen. Jesus erklärte gleich zu Anfang seiner Erdenmission: „Ihr sollt nicht wähnen, daß ich kommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht kommen, aufzulösen, sondern zu erfüllen.
Ein neu Gebot gebe ich euch, daß ihr euch untereinander liebet”, sagte Christus Jesus. Dies Gebot, das der geliebte Jünger so oft wiederholte, kann man am besten verstehen, wenn man es neben die Erklärung des Meisters stellt, daß die Wahrheit frei macht; denn dadurch tritt die Wesenseinheit von W ahrheit und L iebe und ihre Übereinstimmung mit dem tätigen P rinzip des Weltalls klarer zutage.
Überall in Wissenschaft und Gesundheit weist Mrs. Eddy die Christlichen Wissenschafter auf die Notwendigkeit hin, sich allen Ernstes um das Erlangen der Freiheit zu bemühen, die des Menschen Erbteil ist.
Oberflächliche Beobachter sind sehr dazu geneigt, die Christliche Wissenschaft und die sogenannte Glaubensheilung als völlig gleichartig zu betrachten. Daher bietet sich den Christlichen Wissenschaftern öfters Gelegenheit, Außenstehenden den Unterschied zu erklären.
Es hat gewiß nie eine Zeit gegeben, die treue Zeugen der Wahrheit nötiger hatte als die unsre — Zeugen, die die Wahrheit im täglichen Leben in schlichter und einfacher, aber überzeugender Weise zum Ausdruck bringen. Wenn auch in dieser Hinsicht ein großer Mangel herrscht, so ist es doch ein Grund zur Freude, daß die Christlichen Wissenschafter bereits sehr dazu beigetragen haben, die richtigen Zustände herbeizuführen — daß ein jeder von uns an dieser Reichsgottessache mitwirken kann.
Alle , die in unserm Lehrbuch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift forschen, sind sich bewußt, daß ihr Fortschritt zum großen Teil von dem fleißigen Studieren der Lektionspredigten abhängt, deren christianisierender Einfluß sich rasch über die ganze Erde verbreitet und die Ansichten über G ott und über des Menschen Beziehung zu Ihm vereinheitlicht. Wie wohl allgemein zugegeben wird, richtet sich der Charakter von Menschen und Nationen in hohem Grade nach ihrem Begriff von G ott und Seinem Gesetz.