Editorials
Als Christus Jesus sagte: „Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist”, war er sich ohne Zweifel bewußt, daß er damit eine Norm bestimmte, die das höchste Maß der Liebe, der Güte, der Weisheit, der Intelligenz und des Verständnisses als Ausdruck des im Bilde G ottes geschaffenen Menschen verlangt. Er gab sich durchaus nicht der falschen Hoffnung hin, daß das sterbliche Gemüt, die Annahme von Leben und Intelligenz in der Materie, diese Vollkommenheit erreichen könne, und daß dieses sterbliche Gemüt samt seinem Substrat, Materie genannt, verherrlicht werden solle.
In der Jahresversammlung der Mutterkirche, die am 2. Juni abgehalten wurde, berichtete der Schriftführer, daß die Zahl der Personen, die im verflossenen Jahr als Mitglieder dieser Kirche aufgenommen wurden, wiederum größer war als in irgendeinem Jahr vorher.
Die Geschichte von Naeman, wie wir sie im fünften Kapitel des zweiten Buchs der Könige aufgezeichnet finden, ist in jeder Hinsicht von großem Interesse für den Wahrheitssucher, denn sie zeichnet sich aus durch lebendige Darstellung, außergewöhnliche Ereignisse, Schärfe der Charakterzeichnung und lokale Färbung. Wir werden hier mit einem Mann bekannt, der eine hohe und verantwortungsvolle Stelle bekleidete.
Die Frage des Psalmisten: „Was betrübst du dich, meine Seele?”, ist von hoher Bedeutung für die Schüler der Christlichen Wissenschaft, besonders, wenn sie über die darauf bezüglichen Worte unsrer Führerin nachdenken. Mrs.
In dem Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, gibt uns Mrs. Eddy zu Anfang des Kapitels „Wissenschaft, Theologie, Medizin” ein lebendiges Bild von den Jahren ihres beharrlichen und emsigen Forschens, in denen sie eine demonstrierbare Kenntnis vom göttlichen P rinzip erlangte, vermöge dessen in früheren Zeiten die Kranken geheilt und die Sünder umgewandelt wurden — nicht nur durch den Meister und seine unmittelbaren Nachfolger, sondern auch durch die späteren Christen, die in Erfüllung der Verheißung des großen Lehrers: „Wer an mich glaubet, der wird die Werke auch tun, die Ich tue”, ebenfalls auf die Allmacht dessen vertrauten, „der dir alle deine Sünde vergibt und heilet alle deine Gebrechen”.
Jesus stellte seine Lebensaufgabe in kurzem Abriß dar, als er am ersten Sabbat nach der Rückkehr in seinen Heimatsort Nazareth in der Synagoge folgende Stelle aus dem Propheten Jesaja vorlas: „Der Geist des Herrn ist bei mir, darum daß er mich gesalbet hat; er hat mich gesandt, zu verkündigen das Evangelium den Armen, zu heilen die zerstoßenen Herzen, zu predigen den Gefangenen, daß sie los sein sollen, und den Blinden das Gesicht, und den Zerschlagenen, daß sie frei und ledig sein sollen, und zu verkündigen das angenehme Jahr des Herrn. ” Die Erfüllung dieser Worte erklärte er für die Aufgabe, der er sich in der Kraft des ihm innewohnenden Christus widmen wollte.
Der Apostel Paulus beginnt seine Epistel an die Korinther mit einem unerschrockenen Angriff auf die vielgepriesene Weisheit und Gelehrsamkeit der Griechen. „Was töricht ist vor der Welt”, erklärt er, „das hat G ott erwählet, daß er die Weisen zu Schanden mache.
Im zehnten und elften Vers des zwölften Kapitels der Offenbarung gibt uns der Apostel Johannes eine Darlegung der den Christen zuteilgewordenen Erleuchtung, ihrer Kämpfe und ihres geistigen Sieges — eine Darlegung, die nicht nur kurz und bündig, sondern auch durchaus wissenschaftlich ist. Je öfter und aufmerksamer man diese Worte liest, desto tieferen Eindruck macht die Erklärung des Apostels, daß seine Erkenntnis ihm gleichsam durch eine Stimme vom Himmel zuteil worden sei.
Christliche Wissenschafter, die viel auf Reisen sind, müssen oft Unterhaltungen mitanhören, in denen die allerverkehrtesten Begriffe von der Christlichen Wissenschaft zum Ausdruck kommen, und sie wundern sich dann wohl, wie und wo doch solche falsche Anschauungen entstanden seien. Die Personen, die solche Unterhaltungen führen, sind in der Regel über andre Dinge gut unterrichtet und haben über die allgemeinen Tagesfragen ein gesundes Urteil, beweisen aber eine große Unkenntnis in bezug auf das Wesen und den Zweck der Christlichen Wissenschaft.
Die Worte Jesu: „Die Starken bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken”, werden oft angeführt, um zu beweisen, daß Jesus an die Wirksamkeit materieller Mittel geglaubt habe. Jedoch im Lichte seiner Werke und seiner Unterweisung an seine Nachfolger kann dieser Ausspruch nur als Redefigur aufgefaßt werden, die in dem unmittelbar darauffolgenden Satz: „Ich bin kommen, die Sünder zur Buße zu rufen, und nicht die Gerechten”, ihre Erklärung findet.