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Praktische Dankbarkeit

Aus der Oktober 1913-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Inmitten der Erfahrungen des täglichen Lebens verfallen wir gar leicht in die Gewohnheit, die Sünden, welche der Menschheit anhaften, in verschiedene Klassen einzuteilen. Manche Sünden bezeichnen wir als viel schlimmer als andre, und wir sprechen von Begehungs- und Unterlassungssünden. Gegen letztere sind wir gewöhnlich sehr nachsichtig, denn wir halten sie für unbedeutend und für weniger ernst in ihren Folgen. Der Mangel an Dankbarkeit für empfangene Wohltaten wird in der Regel als Unterlassungssünde klassifiziert. Die Christlichen Wissenschafter lernen jedoch mehr und mehr erkennen, daß diese Sünde in ihrer Wirkung sehr weitreichend ist und daß sie sie sorgfältig meiden müssen, wenn sie den Zustand erreichen wollen, den Jesus das Reich Gottes nennt — das kindliche Erkennen des liebenden Vaters, der Seinen Kindern nur gute Gaben zuerteilt. Man vergesse aber nicht die Worte unsrer Führerin: „Taten drücken mehr Dankbarkeit aus als Worte.” Ferner sagt sie, daß, wenn wir wahrhaft dankbar sind, „wir uns die Segnungen, die wir haben, zunutze machen, und dadurch geschickt werden, mehr zu empfangen” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 3).

„Wer mich verleugnet vor den Menschen, den will ich auch verleugnen vor meinem himmlischen Vater.” Diese Worte des Meisters werden von vielen, der alten Denkweise gemäß, als eine Androhung der Rache oder Wiedervergeltung angesehen — als eine Ankündigung der persönlichen Absicht, einen persönlichen Übeltäter oder einen Menschen, der sich einer persönlichen Beleidigung schuldig gemacht hat, zu strafen. Auf Seite 372 von Wissenschaft und Gesundheit berichtigt Mrs. Eddy diese Auffassung. Sie macht es uns klar, daß Jesus darlegen wollte, was die unausbleiblichen Folgen sind, wenn man das Wort Gottes nicht versteht und demselben nicht gehorcht. Nachdem sie die obigen Worte des Meisters angeführt hat, sagt sie: „In der Christlichen Wissenschaft ist ein Leugnen der Wahrheit verhängnisvoll, während eine gerechte Anerkennung der Wahrheit und dessen, was sie für uns getan hat, eine wirksame Hilfe ist. Wenn Stolz, Aberglaube oder sonst irgendein Irrtum ein Hemmnis für die ehrliche Anerkennung empfangener Wohltaten ist, so wird dies ein Hindernis für die Genesung der Kranken und für den Erfolg des Schülers sein.” Wenn wir nicht dankbar sind, so beschränken wir dadurch unsre Segnungen. Daher heißt es in der Bibel: „Wer da hat, dem wird gegeben, daß er die Fülle habe; wer aber nicht hat, von dein wird auch genommen, das er hat.” Diese Worte haben auch heute noch volle Geltung.

Mrs. Eddy macht in Wissenschaft und Gesundheit wie in allen ihren Schriften auf das unpersönliche Wesen der Lehren des Meisters aufmerksam. Ferner ermahnt sie die Christlichen Wissenschafter zur dankbaren Anerkennung dessen, was sie empfangen, wenn sie sich in der rechten Weise an Gott wenden, um von allem erlöst zu werden, was Ihm ungleich ist. Unter den mehr vorgeschrittenen Christlichen Wissenschaftern gibt es wohl wenige, denen es nicht aufgefallen wäre, wie dieser oder jener wegen seines Mangels an Dankbarkeit schwer kämpfen muß, oder die nicht bemerkt hätten, welch rasche Fortschritte diejenigen machen, die vielleicht nicht viel erwartet haben, wohl aber für erhaltene Segnungen unendlich dankbar sind. Und unter dem Wort Dankbarkeit ist zunächst nicht ein Gefühl gemeint, das sich auf einen Menschen erstreckt, sondern vielmehr ein liebevolles Anerkennen der Güte Gottes, wodurch das ganze Leben zum Lobgesang wird.

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