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Gottesdienst

Aus der Oktober 1913-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Notwendigkeit, täglich und stündlich die von dem Christentum geforderten Werke zu tun, anstatt bloß bei besonderen Gelegenheiten sich sonntäglich anzuziehen und der Ruhe zu pflegen, wird von Mrs. Eddy auf Seite 40 von Wissenschaft und Gesundheit sehr betont. Wir lesen da: „Unser himmlischer Vater, göttliche Liebe, fordert von allen Menschen, daß sie dem Beispiel unsres Meisters und seiner Apostel folgen und nicht bloß seine Persönlichkeit anbeten sollen. Es ist traurig, daß die Bezeichnung Gottesdienst so allgemein die Bedeutung von öffentlicher Anbetung anstatt von täglichen Taten bekommen hat.” Diese Worte drücken denselben Gedanken aus, der in des Meisters Ankündigung von seiner Mission liegt: „Der Geist des Herrn ist bei mir, darum daß er mich gesalbet hat; er hat mich gesandt, zu verkündigen das Evangelium den Armen, zu heilen die zerstoßenen Herzen, zu predigen den Gefangenen, daß sie los sein sollen, und den Blinden das Gesicht und den Zerschlagenen, daß sie frei und ledig sein sollen, und zu verkündigen das angenehme Jahr des Herrn.” Mit andern Worten: Gottesdienst bedeutet Hingabe an den Dienst zum Wohl der Menschheit, an den Dienst der Liebe.

Der Christlichen Wissenschaft zufolge muß man „durch Leben wie durch Heilen und Lehren” beweisen, „daß Christi Weg der einzige ist, durch den die Sterblichen von Grund aus von Sünde und Krankheit errettet werden” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 458). Die Lebensführung eines echten Christlichen Wissenschafters erlaubt ihm nicht, mit dem Sonntagsrock auch die Vorschriften des Sittengesetzes beiseite zu legen und den Bräuchen der Geschäftswelt zu folgen, die mehr oder weniger gegen die goldene Regel verstoßen: „Alles nun, das ihr wollet, daß euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch”. Gottesdienst bedeutet für den Christlichen Wissenschafter Gehorsam gegen den Willen seines Vaters, in allen Dingen und zu allen Zeiten; das Widerspiegeln der göttlichen Liebe; das Bekunden der Wahrheit im Reden wie im Handeln; das praktische Befolgen der goldenen Regel; das Beurteilen eines jeden Gedankens, der auf den Mitmenschen Bezug hat, durch das Anwenden des Prüfsteins: Wünsche ich, daß er so über mich denke? Wenn jeder ausgesprochene Nachfolger des Christus Gott also dienen würde, dann wären wir dein Millennium sehr nahe. Nur durch einen solchen Gottesdienst werden wir fähig, jenem höheren Befehl nachzukommen: „Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist.”

Wir vergessen zuweilen, daß unser Meister seinen Nachfolgern die Ermahnung gegeben hat: „Was ihr getan habt einem unter diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan”, und verbringen unsre Zeit in Sehnsucht nach einer Gelegenheit, der Sache einen großen Dienst zu leisten, anstatt willig und freudig die geringeren Pflichten zu erfüllen, die uns so nahe liegen. Wenn wir im täglichen Leben die Lehren der Christlichen Wissenschaft in die Tat umsetzen, wenn wir unsern Glauben durch Wort und Tat beweisen, dann tun wir unsern Teil an der Ausführung des göttlichen Plans zur Erlösung der Menschheit. Das Beispiel, das wir durch unsern Lebenswandel geben, hat einen größeren Einfluß auf unsre Freunde und Nachbarn, als wir in der Regel denken. Kein Gemeinwesen ist so klein oder so abgelegen, daß es uns nicht die Gelegenheit böte, ein freundliches Wort zu reden, ein Werk der Liebe zu tun. Wir können überall jemandem einen Becher kalten Wassers in des Meisters Namen geben, können ein Samenkorn der Wahrheit säen, das hundertfältig Frucht bringen mag.

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