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„Dein Wille geschehe”

Aus der Oktober 1913-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Auf unsrer Reise vom Sinn zur Seele bedeutet es einen großen Fortschritt, wenn wir auch nur einigermaßen die wahre Bedeutung jener Worte verstehen, die die meisten von uns seit unsrer Kindheit so oft auf den Lippen gehabt haben: „Dein Wille geschehe.” Ehe wir in der Christlichen Wissenschaft lernten, „welches da sei der gute, wohlgefällige und vollkommene Gotteswille”, versuchten wir zwar in Zeiten der Trübsal, uns dem Willen Gottes zu fügen, meinten aber, der all-liebende Vater habe uns das Leiden nach Seinem unerforschlichen Ratschluß auferlegt, und es sei unsre Pflicht, dasselbe ohne alle Einwendung zu tragen. Und doch sagte uns der Verstand, daß selbst ein unvollkommener menschlicher Vater seine Kinder nicht mit Absicht peinigen wird.

Durch unser tägliches Studium der Christlichen Wissenschaft lernen wir Gott immer mehr als die Liebe erkennen, „bei welchem ist keine Veränderung noch Wechsel des Lichts und der Finsternis”, und es wird uns nach und nach offenbar, was eigentlich der Wille Gottes ist. Wir sehen ein, daß Er uns Frieden, Freude, Harmonie, Weisheit, Stärke, ja das schon hier und jetzt erreichbare Himmelreich zugedacht hat. Nachdem wir in einem gewissen Grade erkannt haben, was Gottes Wille ist, muß unser nächster Schritt darin bestehen, diese Erkenntnis im täglichen Leben praktisch zu verwerten, damit wir gegenüber dem Widerstreit des fleischlichen oder sterblichen Willens, den Paulus als „eine Feindschaft Wider Gott” bezeichnet, den Willen Gottes wiederspiegeln mögen.

Obschon wir sagen: „Dein Wille geschehe”, so halten wir doch gar oft recht fest an unsern eignen Meinungen und Wünschen, und reden uns dann ein, wir würden von dem Willen Gottes regiert. Erst durch bittere Erfahrungen werden wir dahin gebracht, gegen uns selbst ehrlich zu sein und in Demut unsre Selbstsucht, unsern Stolz und unsern Eigenwillen zuzugeben. Um unser Lebensproblem nach den in der Christlichen Wissenschaft angegebenen Vorschriften auszuarbeiten, müssen wir uns in Acht nehmen, daß wir nicht zu bestimmen suchen, wie sich unsre Zukunft gestalten soll. Wir demonstrieren sicherlich nicht das Prinzip der Christlichen Wissenschaft, wenn wir eine Handlungsweise, die unser menschlicher Wille geplant hat, für richtig erklären und dann auf das Gewünschte hinarbeiten. Wer so handelt, stellt seine Sache nicht Gott anheim; sein Gebet, „dein Wille geschehe”, ist nicht aufrichtig. Er bringt seine Arbeit von der Ebene des Metaphysischen auf die Ebene des Physischen herab; er glaubt, der begrenzte menschliche Sinn könne „ein recht Gericht” richten, könne richtig urteilen.

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