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Eine Erwiderung

Aus der Oktober 1913-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Evangelischen Schulblatt


Die Erwähnung der Christlichen Wissenschaft durch Herrn Pastor Modersohn in Ihrem Blatte vom 28. Juni enthält eine unrichtige Auffassung dieser Lehre, die so allgemein ist, daß ich hoffe, Sie werden mir erlauben, sie zu berichtigen. Der Herr Pastor sagt, die Christlichen Wissenschafter behaupteten, Sünde und Krankheit seien nicht wirklich vorhanden, sondern nur Einbildung, die man wegdenken könne. Der Irrtum liegt darin, daß er Mrs. Eddys Definition des Wortes Wirklichkeit nicht erfaßt hat. Unter Wirklichkeit versteht Mrs. Eddy die geistige Schöpfung im Gegensatz zur materiellen Schöpfung. Sünde und Krankheit sind daher ihrer Lehre nach nicht absolut wirklich, weil sie nicht von Gott geschaffen sind. Hingegen verneint Mrs. Eddy nicht, sondern sie betont ausdrücklich, daß Sünde und Krankheit eine relative Wirklichkeit im menschlichen Bewußtsein haben. Es wäre leicht, unzählige Stellen aus Mrs. Eddys Werken anzuführen, die das darlegen. Wir wollen hier nur eine zitieren. Auf Seite 448 von Wissenschaft und Gesundheit schreibt sie:

„Wenn man annimmt, daß es keine Ansprüche des Bösen gibt, und ihnen trotzdem frönt, so ist das ein moralisches Vergehen. Blindheit und Selbstgerechtigkeit klammern sich fest an die Sünde. Als des Zöllners Wehklage sich dem großen Herzen der Liebe zuwandte, wurde sein demütiges Verlangen erfüllt. Das Übel, welches sich in den körperlichen Sinnen behauptet, welches das Herz aber verurteilt, hat keine Grundlage; wenn aber das Übel nicht verurteilt wird, bleibt es ungeleugnet und wird genährt. Unter solchen Umständen zu behaupten, daß es kein Übel gibt, ist an sich ein Übel.”

Mrs. Eddy lehrt auch nicht, daß man das Übel wegdenken könne. Das würde einen Vorgang mentaler Suggestion bedeuten, der der Christlichen Wissenschaft ganz entgegengesetzt ist. Was sie aber sagt — und das ist die Lehre der großen naturwissenschaftlichen Idealisten von heute — ist, daß Sünde und Krankheit mental erzeugt werden und daher auch mental zerstört werden müssen. Weil jedoch der Sinn (mind), der Böses erzeugt, sich des Bösen bewußt ist, kann der Glaube an das Böse nur zerstört werden, indem ein jeglicher gesinnet ist, „wie Jesus Christus auch war.” In genau demselben Maße, wie das zutrifft, wird die Gewohnheit, Böses zu denken, zum Verschwinden gebracht, und Sünde und Krankheit, die von diesen Gedanken herrühren, werden damit zugleich zerstört. Mit einem Worte, der fleischliche Sinn hat dem Geist Christi Raum gegeben.

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