Editorials
Seitens derer, die sich absprechend über die Christliche Wissenschaft äußern, wird oft die Frage aufgeworfen, warum in Wissenschaft und Gesundheit wie auch in unsern Zeitschriften dem Heilungswerk so viel Raum gewidmet wird, und warum die Christlichen Wissenschafter diesen Gegenstand in den Mittwochabend-Versammlungen sowie im Gespräch so oft erwähnen. Als Antwort sei gesagt, daß der Grund derselbe ist, den die Verfasser der Evangelien und der Apostelgeschichte hatten, als sie so viele von den Heilungen aufzeichneten, die der Meister und seine Jünger vollbrachten; ja der Apostel Johannes sagt am Ende seines Evangeliums: „Es sind auch viele andre Dinge, die Jesus getan hat; so sie aber sollten eins nach dem andern geschrieben werden, achte ich, die Welt würde die Bücher nicht begreifen, die zu beschreiben wären.
Es gibt für den Christlichen Wissenschafter wohl keine sicherere Verfahrungsart, sich seines Standes in der Christlichen Wissenschaft zu vergewissern, als sich ernstlich zu fragen, ob er auf der Seite der Geber oder auf der Seite der Empfänger stehe. Weshalb sind wir Christliche Wissenschafter: um zu geben oder um so viel als möglich zu nehmen? Bringen wir andern den Segen, der uns zuteil worden ist? Geben wir der von Mrs.
Wenn Schüler der Christlichen Wissenschaft die geistige Bedeutung von Schriftstellen betonen, so denken Außenstehende zuweilen, es werde der wörtliche Sinn dieser Stellen in Abrede gestellt oder unbeachtet gelassen. Dies würde jedoch Mrs.
In dem Leben des Christen gibt es zwei Arten von Tätigkeiten, die untrennbar sind, nämlich rechtes Denken und rechtes Handeln. Der Apostel Jakobus betont das rechte Handeln ganz besonders in jener bekannten Stelle, die mit folgenden Worten endet: „Also auch der Glaube, wenn er nicht Werke hat, ist er tot an ihm selber”, während der Apostel Paulus in seinem Brief an die Philipper die Notwendigkeit des rechten Denkens hervorhebt, wenn er sagt: „Was wahrhaftig ist, was ehrbar, was gerecht, was keusch, was lieblich, was wohllautet, ist etwa eine Tugend, ist etwa ein Lob, dem denket nach!” Im allgemeinen widmen die Christen der Berichtigung ihrer Handlungen weit mehr Aufmerksamkeit als der Reinigung ihres Denkens; sie begehen den großen Fehler, die Wirkung berichtigen zu wollen und dabei die Ursache unberührt zu lassen.
Als die Samariter Christus Jesus die Aufnahme verweigerten, „darum daß er sein Angesicht gewendet hatte, zu wandeln gen Jerusalem”, bewiesen Jakobus und Johannes, daß sie ein sehr geringes Verständnis für die Erdenmission Jesu hatten, indem sie sagten: „Herr, willst du, so wollen wir sagen, daß Feuer vom Himmel falle und verzehre sie, wie Elia tat. ” Die Antwort, die sie erhielten, rügte nicht nur ihren Glauben an menschliche Rache, sondern sie legte auch die Christus-Mission mit einer Kürze und Klarheit dar, die keinen Zweifel übrig ließ, daß das, was Jesus sie lehrte und täglich vor ihren Augen demonstrierte, göttlichen Ursprungs war.
Der Prediger Salomo erklärt, in den Worten: „Fürchte G ott und halte seine Gebote” liege „die Hauptsumme aller Lehre”. Er wußte wohl aus eigner Erfahrung, wie vergänglich und eitel alle irdischen Dinge sind; daher seine Ermahnung: „Gedenke an deinen Schöpfer in deiner Jugend, ehedenn die bösen Tage kommen und die Jahre herzutreten, da du wirst sagen: Sie gefallen mir nicht.
Obschon der Himmel gar manchem Erdenpilger in den Stunden der Anfechtung ehern vorgekommen ist, so haben doch normal veranlagte Menschen sich G ott nie als absolut unerreichbar vorstellen können. Die Christliche Wissenschaft erfüllt nun in unsrer Zeit die hohe Aufgabe, uns die Nähe G ottes verständlicher und fühlbarer zu machen, wodurch sie die ganze Menschheit segnet.
Es wird von allen christlich-wissenschaftlichen Kirchen erwartet, daß sie ein Lesezimmer unterhalten, wo unsre Schriften in Verbindung mit der Bibel gelesen werden können, und wo sie erhältlich sind. Das Handbuch der Mutter-kirche enthält die Bestimmung, daß zwei oder mehr Kirchen zusammen ein Lesezimmer haben können (siehe Art.
Je mehr Heilungen durch die Christliche Wissenschaft bewirkt werden, desto größer ist das Wachstum dieser Bewegung, und desto zahlreicher sind die Wohltaten, deren sich die Menschheit erfreuen kann. Ein Hinweis auf diese Tatsache dürfte wohl die beste Antwort sein auf gewisse Fragen seitens derer, denen das Wachstum der Zweigkirche oder Vereinigung, zu der sie gehören, zu langsam erscheint, und die darob ungeduldig werden.
Christus Jesus kündigte seine Mission mit folgenden prophetischen Worten an: „Der Geist des Herrn ist bei mir, darum daß er mich gesalbet hat; er hat mich gesandt, zu verkünden das Evangelium den Armen, zu heilen die zerstoßenen Herzen, zu predigen den Gefangenen, daß sie los sein sollen, und den Blinden das Gesicht, und den Zerschlagenen, daß sie frei und ledig sein sollen, und zu verkündigen, das angenehme Jahr des Herrn. ” Dies war also in Kürze der Wille seines himmlischen Vaters, den er nun zur Ausführung bringen wollte.