Als Petrus und Johannes von dem Hohenpriester und den andern seines Geschlechts aus der Haft entlassen worden waren (Apostelg. 4) und sodann gemeinschaftlich mit den Ihren gebetet hatten, „wurden alle des heiligen Geistes voll und redeten das Wort Gottes mit Freudigkeit.” Dieses freudige Reden bestand nicht in einer Darlegung von Theorien oder von akademischer Weisheit, sondern es brachte die göttliche Wahrheit zum Ausdruck und war von Demonstrationen begleitet. Man hatte diese beiden Apostel nicht sowohl deshalb eingesperrt, weil sie das Evangelium predigten, sondern vielmehr, weil sie einen lahmen Mann vor der Tür des Tempels gesund gemacht hatten. Die Heilung dieses armen Krüppels, der wohl seit Jahren da gesessen hatte, so daß er den Priestern und dem Volk eine bekannte Erscheinung geworden war, muß für die Verfolger der Apostel ein bitterer Vorwurf gewesen sein. Außerdem hatte Petrus erklärt, die Heilung sei „in dem Namen Jesu Christi von Nazareth” geschehen, den die Hohenpriester und Ältesten einige Wochen zuvor so schändlich behandelt hatten, indem sie meinten, sie könnten den Einfluß seiner Lehre und seiner Heilungswerke vernichten. Kein Wunder, daß sie nichts sagen konnten, als sie den Menschen, der gesund geworden war, bei den Aposteln stehen sahen. Sie fanden es leichter, Petrus und Johannes freizulassen, als ihren eignen Mangel an Fähigkeit, die Kranken zu heilen, zu rechtfertigen.
Es wurde den Aposteln bei ihrer Freilassung verboten, ferner im Namen Jesu zu reden und zu lehren. Bemerkenswert ist nun das Verhalten dieser kleinen Schar der Gläubigen, als ihnen Petrus und Johannes erzählten, was die Hohenpriester und Ältesten gesagt hatten. Sie beteten: „Und nun, Herr, siehe an ihr Dräuen und gib deinen Knechten, mit aller Freudigkeit zu reden dein Wort, und strecke deine Hand aus, daß Gesundheit und Zeichen und Wunder geschehen”. Sie wußten, daß „des Herrn Hand ... nicht zu kurz [ist], daß er nicht helfen könne”. Ähnlich sollte heutigestags das Gebet eines jeden Christlichen Wissenschafters lauten. Echtes Christentum ist in unsern Tagen nicht anders, als es im ersten Jahrhundert war, und das Heilen der Kranken ist heute wie damals ein Teil des Werkes, das der Meister seinen Nachfolgern aufgetragen hat. Dürfen wir uns Christen nennen, wenn wir diese Werke nicht tun? „An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen”, sagte Jesus. Seine Früchte waren die zahllosen Heilungen, die er an denen vollbrachte, die sich um ihn scharten, um seinen Lehren zuzuhören.
Als Christus Jesus gefragt wurde, ob er der Messias sei, antwortete er nicht mit einem Wort der Bejahung, sondern er wies hin auf seine Werke, welche den göttlichen Ursprung seiner Lehren und die Wahrheit seiner Aussagen bestätigten. Wenn der Christliche Wissenschafter in bezug auf die Wahrheit der Christlichen Wissenschaft befragt wird, so sollte er ebenfalls imstande sein, sowohl auf die Früchte ihrer Ausübung wie auf den Buchstaben ihrer Lehre hinzuweisen. Diejenigen, die den Rat ihrer Führerin befolgen, den Buchstaben gründlich zu studieren und den Geist in sich aufzunehmen (siehe Wissenschaft und Gesundheit, S. 495), werden mit der Freudigkeit antworten, die auf Überzeugung beruht. Die Christliche Wissenschaft hätte ohne ihr Heilungswerk nicht mehr Überzeugungskraft als anderweitiges Predigen, dem die Beweise fehlen. Aus diesem Grunde hat unsre Führerin für das Abgeben von Zeugnissen Sorge getragen, in unsern Zeitschriften wie in unsern Mittwochabend-Versammlungen. Ein jeder, der sich dieser Gelegenheiten bedient, die erlösende Macht der Christlichen Wissenschaft zu verkünden, tut genau das, was Jesus den Jüngern des Johannes auftrug, als er zu ihnen sagte: „Gehet hin und saget ..., was ihr sehet und höret: die Blinden sehen und die Lahmen gehen, die Aussätzigen werden rein und die Tauben hören, die Toten stehen auf, den Armen wird das Evangelium gepredigt”.
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