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Die Anwendung der Christlichen Wissenschaft

Aus der September 1913-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Selbst wenn der Anfänger im Studium der Christlichen Wissenschaft von der Wahrheit dieser Lehre völlig überzeugt ist, ist er sich doch in manchen Fällen hinsichtlich ihrer richtigen Anwendung nicht im klaren. Es will ihm scheinen, als habe er nicht die nötige Kenntnis, um mit der Arbeit zu beginnen — als wisse er das Wenige, was er erfaßt hat, nicht anzuwenden. So frägt er wohl: „Wie soll ich zu Werke gehen? Was soll ich tun? Wie kann ich die geistige Wahrheit der Christlichen Wissenschaft auf die Probleme des täglichen Lebens anwenden, von denen doch die meisten recht materieller Art sind und vollständig in das Gebiet weltlicher Dinge gehören?”

Nun handelt es sich aber nicht darum, möglichst viel Glauben an die Christliche Wissenschaft zu haben, sondern den vorhandenen Glauben an die Wahrheit ihrer Lehre praktisch anzuwenden. Wir wollen einmal so fragen: Wie wendet man das an, was man von der Chemie, Mechanik oder Musik versteht? Wie verwertet man seine Kenntnis von der Multiplikation? Doch einfach, indem man bei jeder Gelegenheit praktischen Gebrauch von dem Gelernten macht. Es ist gewiß keine so schwierige Sache, erworbene Kenntnisse praktisch anzuwenden, oder sich auf fest Geglaubtes zu stützen. Entdeckt jemand, daß er sich irgendwie geirrt hat, so regelt er sein Denken und sein Verhalten nach der entdeckten oder festgestellten Tatsache. Sonderbar ist nichts hieran, es sei denn der Umstand, daß er sich so lange hat täuschen lassen. Die menschliche Erfahrung bietet bemerkenswerte Beispiele, wo durch Aufklärung das Denken sich sogleich zu einer verbesserten Anschauung oder einem höheren Maßstab bekannt hat, wenn auch der Irrtum in der universellen Annahme fest begründet war. Der Schüler der Christlichen Wissenschaft bereitet sich anfangs leicht selber Schwierigkeiten, indem er außerhalb seines eignen Bewußtseins nach dem Sitz oder Ursprung seiner Not sucht. Nur durch die Erkenntnis, daß der Besserungsprozeß oder das Ausarbeiten seiner Seligkeit völlig innerhalb seiner selbst stattfinden muß, gelangt er zu größerer Klarheit und einem verständnisvolleren Erfassen der Sachlage.

Ein jeder sollte sich klar zu machen suchen, was die Christliche Wissenschaft eigentlich bezweckt und worin das Bedürfnis besteht, dem sie entsprungen ist. Wie schon der Name besagt, ist die Christliche Wissenschaft die beweisbare Erkenntnis des Christus; nicht die Erkenntnis einer Person, sondern eines göttlichen Prinzips, die Erkenntnis der erlösenden Wahrheit, des Heilands und „großen Arztes” der Menschheit. Aus Mangel an solcher Erkenntnis, aus Mangel an der Erkenntnis dessen, was Jesus wußte, hat sich die Welt der Gewaltherrschaft einer vermeintlichen bösen Macht unterworfen. Aus demselben Grunde werden Sünde, Krankheit und Tod mit ihren beklagenswerten Begleiterscheinungen auch heute noch der Menschheit zur Erfahrung. Die Christliche Wissenschaft hilft dieser Not ab. Sie bietet uns jene Kenntnis der Wahrheit, die, wie der Meister erklärte, die Menschheit frei macht. Sie lehrt die Freiheit der Gotteserkenntnis. Die Christliche Wissenschaft führt also zur Erkenntnis, und ihre Wirksamkeit sowie ihre Anwendung liegt im Erkennen — im Erkennen der ganzen Wahrheit über Gott, im Erkennen der Unendlichkeit und Allmacht des Guten. Der Schüler der Christlichen Wissenschaft beginnt diese Wahrheit zu erkennen, und was er erkannt hat, eignet sich jederzeit zur Anwendung auf die sich bietenden Probleme.

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