Editorials
In den vier Evangelien lesen wir sehr viel von Christi Jesu Heilungswerk unter den Aussätzigen, jenen Ausgestoßenen seiner wie unsrer Zeit. Die frühere Art, mit diesen Ärmsten zu verfahren, war die, daß man sie „vor die Tore” jagte, ohne sie mit Obdach, Nahrung und Kleidung zu versehen.
Keine Gewohnheit eignet man sich leichter an als die, den Charakter und die Absichten andrer zu beurteilen, ohne genügend unterrichtet zu sein. Diejenigen, die aus Gedankenlosigkeit dazu beitragen, daß über einen Mitmenschen lieblose, ungerechte oder gar ehrenrührige Aussagen in Umlauf kommen, machen sich eines Vergehens schuldig, dem die zehn Gebote gerade so viel Aufmerksamkeit widmen wie dem Verbrechen des Mords.
Die Christliche Wissenschaft verlangt unaufhörlichen Fortschritt von uns. Über diese Erklärung wundern sich manche, weil sie denken, man habe es nicht nötig vorzudringen, da ja G ottes Werk vollkommen und vollendet sei.
Der Mangel an Bereitwilligkeit, G ott zu vertrauen, sich von materiellen Bedingungen loszusagen und den göttlichen Verheißungen vollen Glauben zu schenken, scheint bei vielen Menschen die Tür zu verschließen, wenn die Christliche Wissenschaft anklopft und Einlaß begehrt. Da nun ein kleines Kind, das von Liebe umgeben ist, sich unwillkürlich an Vater oder Mutter wendet, wenn es irgend etwas bedarf, wenn es von Furcht befallen wird oder in Not ist, sollten dann wir als erklärte Nachfolger dessen, der die Menschen gelehrt hat „unser Vater” zu sagen, uns nicht unserm Vater-Mutter G ott mit demselben Vertrauen nähern? Sind wir nicht Seine Kinder und haben wir nicht die Zusicherung unsres älteren Bruders: „Euer himmlischer Vater weiß, daß ihr des alles bedürft”— nämlich Gesundheit, Glück, Nahrung, Kleidung und Obdach? Wenn wir den Worten des Apostels wirklich glauben: „Er ist treu, der.
In unsern Mittwochabend-Versammlungen werden zuweilen Zeugnisse abgegeben, in denen die Betreffenden von ihrer „finanziellen Demonstration” reden. Unter diesen sogenannten Demonstrationen gibt es nun manche, die offenbar aus der Ausübung der Willenskraft beruhen.
Es ist höchst interessant, darauf zu achten, wie oft in der Heiligen Schrift vom Licht die Rede ist. Fortwährend wird dieses Wort angewandt, um die Gegenwart G ottes auszudrücken.
Einem jeden, der die Worte Jesu aufmerksam liest, muß die Kürze und Bündigkeit seiner Ausdrucksweise auffallen; so z. B.
Es findet sich zuweilen, daß Christliche Wissenschafter bei ihrem Bestreben, die alten Vorstellungen und die damit verknüpften Bräuche abzulegen, nicht ganz im klaren sind wegen der richtigen Feier des Sonntags. Manche deuten folgenden Ausspruch Jesu zu wörtlich oder zu frei: „Der Sabbat ist um des Menschen willen gemacht, und nicht der Mensch um des Sabbats willen.
Ein Umstand, der auf Besucher der Gottesdienste in den Kirchen der Christlichen Wissenschaft anfangs ganz besonders Eindruck macht, ist der, daß eine Atmosphäre des Friedens und des Glücks die Anwesenden umgibt. Unlängst sprach sich eine Frau unsrer Bekanntschaft sehr treffend über ihre Erfahrung beim ersten Besuch einer Mittwochabend-Versammlung aus.
Sobald wir die metaphysische Tatsache erkennen, die uns die Christliche Wissenschaft offenbart, daß alles wahre Leben eine Bekundung der Tätigkeit des unendlichen L ebens ist, sobald wird es uns klar, daß der Ausdruck „ein nicht fortschrittliches Leben” ein Widerspruch in sich selbst ist. Intelligenz ist stets wachsam und umsichtig.