Der Anhänger der Evolutionslehre glaubt auf Grund seiner Beobachtungen der physischen Entwicklung der Sterblichen, daß keine vollkommenere Maschine je erdacht oder hergestellt worden sei als der physische Körper. Ferner ist es seine Ansicht, daß die Physik im Erfassen und Beherrschen der sogenannten Naturkräfte eigentlich nur erst den Anfang gemacht habe. Angesichts der gegenwärtigen Welt-Zustände hat er aber nicht die geringste Gewähr dafür, daß durch das Erlangen höherer weltlicher Weisheit und Macht, durch das tiefere Eindringen in die Geheimnisse der Natur und die vollkommenere Herrschaft über materielle Kräfte unsre Zivilisation entsprechend gefördert würde.
Die traurige Tatsache tritt zur jetzigen Zeit klar zutage, daß solche Errungenschaften, wenn sie nicht dem Wohlwollen, der Uneigennützigkeit, der allgemeinen Bruderliebe dienstbar gemacht werden, nur Zerstörung und unsagbares Elend herbeiführen. Man hat die Erfindung des Flugzeugs und des Luftschiffs als einen großen Schritt zur Förderung des menschlichen Wohls angesehen; und doch verbreitet solch ein beschwingtes Wunderding Zerstörung und Schrecken, wenn es von Feindseligkeit regiert wird. Dies bestätigt die Erklärung eines namhaften Philosophen: „Evolution und Fortschritt sind durchaus keine gleichbedeutenden Begriffe.”
Wer die Zeichen der Zeit beurteilen kann, muß zu der Überzeugung kommen, daß die Völker „nicht durch Heer oder Macht” gefördert werden, sondern durch Liebe. Dies war die unzweideutige Lehre Christi Jesu. Sie kam in der öfteren Ermahnung des Apostels Johannes zum Ausdruck: „Kindlein, ... lasset uns untereinander lieben”; so auch in den Worten des Apostels Paulus: „Und ist in keinem andern Heil, ist auch kein andrer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, darinnen wir sollen selig werden”, und in unsrer Zeit in den Worten der Entdeckern der Christlichen Wissenschaft: „Liebe ist der Befreier” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 225).
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