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Dienst

Aus der Februar 1915-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Vielen Menschen bietet sich Gelegenheit zu Dienstleistungen, an denen sie kein persönliches Interesse haben. So kann auch der Christliche Wissenschafter in mancherlei Weise seiner Sache dienen. Das besondere Erfordernis mag ihm unbedeutend und der Dienst geringfügig erscheinen, oder es mag sich um etwas handeln, was seine Zeit sehr in Anspruch nimmt, was die Hintansetzung seiner eignen Interessen oder die Neuordnung seiner Angelegenheiten erfordert. Die Erfüllung der an ihn gestellten Forderungen mag ihm angenehm oder beschwerlich erscheinen. Vielleicht ist der Dienst ein geringer und es scheint unter seiner Würde zu sein, ihn zu erfüllen; oder aber bedeutet er eine Auszeichnung für ihn. Vielleicht besteht er in einer schweren Aufgabe, wie die des Petrus, da ihn der Meister ermahnte, zu harren und zu wachen, denn wir lesen, daß seine Augen schwer waren und daß er schlief, während der Meister allein rang.

Der Meister verlangt viele Arten des Dienstes. Von Petrus, Jakobus und Johannes forderte er, sie sollten eine Stunde wachen. Von einem wird Beteiligung an den verschiedenen Aufgaben und Pflichten auf dem Arbeitsfelde erwartet, vom andern klares Denken zur Handhabung großer Probleme. Einer hat Bündel zu tragen, ein andrer Finanzen zu regeln. Dieser lehrt eine Klasse, jener gibt einen Becher kalten Wassers durch das gesprochene Wort.

Machen wir uns die Gelegenheiten zunutze, einen Dienst liebevoll zu verrichten? Scheiden wir die Selbstsucht aus um der Sache Christi, der Wahrheit willen? Bisweilen hören wir jemand sagen: „Ich bin hierzu nicht imstande”; und doch bezweifelt ein solcher niemals die Fähigkeit eines andern, denselben Dienst zu leisten. Verbirgt sich nicht die Selbstsucht hinter dieser Ausrede? Ein andrer erklärt, er habe bereits einen Teil der Last getragen, es sei nun die Zeit gekommen, daß ein andrer sie übernehme. Einem solchen gilt die Frage: „Hast du jemals bedacht, daß die Gelegenheit zu dienen sich nicht immer bieten wird? Andre werden dir folgen und werden die Last aufnehmen, wenn die Reihe an sie kommt. Wie bei den Speichen des Rades kommt dann und wann die Reihe an dich, die Last zu stützen. Bei der Weiterbewegung des Rades wird eine Speiche immer wieder durch die andre abgelöst, und so wirst auch du unterstützt.”

Wenn man vor einer großen modernen Druckerpresse steht, wird man durch die Mannigfaltigkeit der Bewegungen ihrer verschiedenen Teile in Staunen versetzt. Ein Teil muß einen Druck von mehreren Tonnen aushalten, andre Teile reagieren auf eine ganz leise Berührung. Einige Teile arbeiten sehr rasch, andre anscheinend gemächlich. Einige bewegen sich beständig, andre befinden sich in einem Zustande der Ruhe, doch bereit, im erforderlichen Augenblick eine kleine aber wichtige Bewegung auszuführen. Einige Teile der Maschine treten besonders hervor und arbeiten in auffälliger Weise, andre wichtige Teile sind den Blicken des oberflächlichen Beobachters verborgen, und ihr Vorhandensein ist nur dem Drucker bekannt.

So verhält es sich mit dem Werk des Meisters. Wie die Druckerpresse aus einzelnen Teilen zusammengesetzt ist, so sind auch wir Teile eines großen Planes. Unsre Arbeit freudig, liebevoll und mit einem Gefühl der Begeisterung zu verrichten, ist unser höchstes Vorrecht. Wenn wir es beanspruchen, sind wir des Segens gewiß. Der Segen kommt mit der Verrichtung der geringen Pflicht genau so sicher, wie mit der Verrichtung dessen, was wichtiger erscheint, denn in Wirklichkeit sind sie beide gleich wichtig. Wenn die weniger auffälligen Funktionen der Druckerpresse ausgeschaltet würden, so wären damit alle andern Teil in ihrer Tätigkeit unterbrochen. Und so wird der Segen kommen, wenn die Arbeit auch schwierig und mühselig ist, sofern sie liebevoll verrichtet wird; denn, wie unsre Führerin sagt: „Liebe spiegelt sich in Liebe wieder” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 17). Der Geist der Liebe, den wir bei der Verrichtung unsrer Arbeit walten lassen, wird dann in hohem Maße auf uns zurückgestrahlt werden.


Der eine fragt: Was kommt danach?
Der andre fragt nur: Ist es recht?
Und also unterscheidet sich
Der Freie von dem Knecht.

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