Editorials
Wo soll das Herz inmitten der scheinbar endlosen Wirren des menschlichen Lebens Ruhe finden? Wie soll es die geistige Spannkraft erlangen, um sich über die Flut des Elends zu erheben, die sich gegenwärtig über die schönsten Gefilde der Erde ergießt? Auf diese Fragen kann die Weltweisheit keine befriedigende Antwort geben. Angesichts der gegenwärtigen grauenhaften Ereignisse in der Alten Welt verschwinden die angeblichen Werte sterblichen Besitzes an Reichtum, Bildung, Stellung und Ehre, und alle Menschen werden hinsichtlich ihrer Bedürfnisse und ihrer Hilflosigkeit auf die gleiche Stufe gestellt.
Für viele von uns, besonders für diejenigen, die über die Kinderjahre hinaus sind, ist Weihnachten eine Zeit des Rückblicks. Wir geben uns um diese Zeit sehr leicht nutzlosem Bedauern hin im Hinblick auf vergangene Tage, in denen wir oft das Gute, das unser war, nicht zu würdigen wußten.
Einer von den vielen falschen Begriffen, welche sich diejenigen gebildet haben, die nicht über die Christliche Wissenschaft unterrichtet sind und ihre Lehren daher nicht richtig zu beurteilen wissen, ist der, daß Mrs. Eddy ihre Nachfolger eine Verfahrungsart gelehrt habe, durch deren Ausübung sie andern Schaden zufügen oder selbst geschädigt werden können.
Obschon Mrs. Eddy in ihren Schriften durchgängig darauf hinweist, wie notwendig es ist, daß jeder Christliche Wissenschafter das, was er von der W ahrheit erfaßt hat, in die Tat umsetze, so gibt es doch viele, die zwar durch die Christliche Wissenschaft geheilt worden sind, die Notwendigkeit eignen Forschens und eigner Arbeit aber nicht eingesehen haben.
Die Schüler der Christlichen Wissenschaft werden ermahnt, täglich ihr Geborgensein unter der schützenden und allwaltenden Macht der göttlichen L iebe zu bekräftigen; auch wird es ihnen zur Pflicht gemacht, beständig zu wachen und zu beten, „um von allem Übel erlöst zu werden, vom Prophezeien, Richten, Verurteilen, Ratgeben, irrigen Beeinflussen oder Beeinflußtwerden” (Kirchenhandbuch, Art. VIII, Abschn.
Angesichts des internationalen Konfliktes, der gegenwärtig die christliche Welt unter einer Sturmflut von Unglück und Elend zu begraben droht, mag es gar manche geben, die daran zweifeln, ob die Vorschrift des Apostels Paulus: „Seid allezeit fröhlich”, ausführbar sei — ob es Menschen gebe, die unter solchen Umständen mit diesem Apostel sagen können: „Wir haben allenthalben Trübsal, aber wir ängstigen uns nicht; uns ist bange, aber wir verzagen nicht”. Obgleich der Apostel außerordentlich schwere Erfahrungen durchmachte, wie aus dem elften Kapitel seines zweiten Briefes an die Korinther hervorgeht, so zeigt doch der Ton des Triumphes, der in allen seinen Schriften erklingt, daß er das Erbe praktisch anwandte, welches Christus Jesus seinen Nachfolgern übergab, als er sagte: „Meinen Frieden lasse ich euch”, „auf daß meine Freude in euch bleibe und eure Freude vollkommen werde.
Der große Lehrer sagte: „Laßt euer Licht leuchten vor den Leuten, daß sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen. ” Wie aus diesen Worten hervorgeht, erwartete Jesus von seinen Jüngern — von den Auserwählten, die alles verlassen hatten, um ihm nachzufolgen —, daß sie denen, die in der Finsternis der Sünde und des Kummers saßen, ein helles Licht sein sollten.
Der König Salomo wird für einen der weisesten unter den Menschen angesehen. Als er den Ausspruch tat: „Eine linde Antwort stillet den Zorn”, sprach er gewiß aus eigner Erfahrung.
Der Durchschnittsmensch muß sich vor allem davor hüten, in eine mentale Gleichgültigkeit oder Erschlaffung zu verfallen. Auf diese Gefahr weist die Christliche Wissenschaft fortwährend hin.
Für den Christlichen Wissenschafter ist es höchst interessant, die Beziehungen zu verfolgen zwischen den Worten der Heiligen Schrift, die die Aufrichtung des Reiches G ottes unter den Menschen verkünden, und den Darlegungen des christlich-wissenschaftlichen Lehrbuchs, die deutlich erklären, welchen Anteil jeder Nachfolger an diesem Werke nehmen sollte. Für Christus Jesus war das Reich G ottes samt dessen lebenspendenden Gesetzen eine immerwährende Tatsache; jedoch seine Zeitgenossen im allgemeinen dachten anders.