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Sinnbild und Substanz

Aus der Januar 1915-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Dem fleißigen Bibelforscher müssen die zahlreichen Sinnbilder in der Heiligen Schrift auffallen. So reichlich gebrauchten die Verfasser das Gleichnis und die biblische Redeweise bei der Erläuterung wichtiger, das Wohl der Menschheit betreffender Fragen, daß wir über den Reichtum ihrer inneren Anschauung und die Klarheit ihrer Erkenntnis der Allmacht und Schönheit der Wahrheit staunen müssen. Man findet dies in den Gleichnissen Jesu wie in den Prophezeiungen des Jesaja; in den Schriften des Apostels Paulus wie in den Psalmen Davids. Durch bildliche Ausdrücke und phantasiereiche Darstellungsweise gewannen ihre Schriften nicht nur sehr an poetischem Wert, sondern, und dies ist die Hauptsache, sie weckten auch durch den Hinweis auf das Sichtbare den wahren Sinn für das Unsichtbare.

Ein bemerkenswertes Beispiel dieser didaktischen Methode findet sich im vierten Buch Mose, Der Geist des Aufruhrs, den die Israeliten öfters bekundeten, hatte eine Heimsuchung herbeigeführt, die als der Biß feuriger Schlangen bezeichnet wird. Moses wurde von Gott angewiesen, eine eherne Schlange aufzurichten und den Gebissenen zu sagen, sie sollten diese Schlange unverwandt ansehen und würden dadurch gesund werden. Da sie als Sklaven aufgewachsen und somit an blinden Gehorsam gewöhnt waren, ist es leicht möglich, daß manche unter ihnen die metaphysische Bedeutung der ehernen Schlange nicht erfaßten. Die große Mehrzahl aber muß die Schlange für das Symbol der göttlichen Weisheit gehalten haben, gemäß der Anschauung jener Zeit, und sie legten daher den durch Moses gegebenen Befehl Gottes, die Schlange unverwandt anzusehen, richtig aus. Auf jeden Fall ist ihnen ihre Treue gegen ihren höchsten Begriff von Wahrheit zur Gerechtigkeit gerechnet worden, denn sie wurden geheilt.

Christus Jesus gibt uns den Schlüssel zu diesem Sinnbild, wenn er erklärt: „Wie Mose in der Wüste eine Schlange erhöhet hat, also muß des Menschen Sohn erhöhet werden, auf daß alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.” In diesen Worten wird die heilende Kraft, welche die Erkenntnis Christi, die Erkenntnis der Wahrheit verleiht, deutlich genannt, woraus sich durch logische Folgerung ebenso deutlich ergibt, daß alles, wovon wir erlöst werden sollen, unwahr und unwirklich ist. Und doch glauben die Christen im großen und ganzen an das Vorhandensein materieller Substanz und ihrer sogenannten Gesetze, die zum Verfall und Tod führen.

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