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Der Wert des Verneinens

Aus der Januar 1915-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Das Bekräftigen der Wahrheit und das Verneinen des Irrtums bilden in der Christlichen Wissenschaft das gedankliche Rechten, welches das menschliche Denken mit dem göttlichen Gemüt in Einklang bringt. Dies kommt in der „Wissenschaftlichen Erklärung des Seins” auf Seite 468 von Wissenschaft und Gesundheit aufs deutlichste zum Ausdruck: „Es ist kein Leben, keine Wahrheit, keine Intelligenz und keine Substanz in der Materie. Alles ist unendliches Gemüt und seine unendliche Offenbarwerdung, denn Gott ist Alles-in-allem. Geist ist unsterbliche Wahrheit; Materie ist sterblicher Irrtum. Geist ist das Wirkliche und Ewige; Materie ist das Unwirkliche und Zeitliche. Geist ist Gott, und der Mensch ist Sein Bild und Gleichnis. Folglich ist der Mensch nicht materiell; er ist geistig.” In dieser Fassung ist die Verneinung des Irrtums tatsächlich eine Bekräftigung der Wahrheit; desgleichen schließt die Bekräftigung der Wahrheit die Verneinung des Irrtums in sich.

Niemand bezweifelt den Wert einer Bekräftigung der Wahrheit, die von Verständnis getragen wird. Eine solche Bekräftigung ist allumfassend, wirksam und genügt allen Erfordernissen. Sie bildet geistiges Wissen, das einen irrigen Gedanken augenblicklich vernichtet und keine Spur von demselben zurückläßt. Durch eine stete Vergegenwärtigung der Wahrheit im Bewußtsein wären Gesundheit und Harmonie gesichert. Wenn wir doch alle diese Vollkommenheit und dieses Ebenmaß im Denken erlangt hätten, diese christusähnliche Reinheit des Gemüts, durch die wir der Notwendigkeit völlig überhoben wären, dem Bösen Aufmerksamkeit zu schenken, weil ja dann alle Sünde überwunden ist! Augenblicke solch klaren Schauens und solch geistiger Ruhe erlebt jeder Christliche Wissenschafter. Während ihrer Dauer wird viel Gutes bewirkt, und dieses Bewußtsein absoluter Herrschaft sollte stets von jedem einzelnen als sein natürliches und gegenwärtiges Eigentumsrecht beansprucht werden.

Weil diese vollkommene Vergegenwärtigung nicht augenblicklich in unserm Bewußtsein stattfindet und dauernd gewahrt wird, erweist sich das Verneinen des Irrtums als eine notwendige und wertvolle Beihilfe. Ein scheinbar hartnäckiger Irrtum, der noch nicht verneint und ausgetrieben worden ist, bildet oft das Hindernis, das der Verwirklichung der Wahrheit entgegensteht. Das sterbliche Gemüt ist ein nichtswürdiger Betrüger und wird selbst betrogen. Es liebt sich selbst und will sich nicht von der göttlichen Liebe leiten lassen. Das Gesetz göttlicher Gerechtigkeit (göttlicher Liebe) zwingt jedoch die Sterblichen schließlich, aufzuwachen, reumütig und demütig zu werden, Liebe zum Guten durch praktische Besserung zu beweisen und dem Befehl zu gehorchen: „Du sollst keine anderen Götter neben mir [Geist] haben.” Diese Änderung des Denkens bildet eine wirksame Verneinung und ist eine unerläßliche Vorbedingung zur wirksamen Bekräftigung der Wahrheit. Welches sterbliche Gemüt ist ganz frei von Eigenliebe und Eigenwillen? Welches menschliche Bewußtsein ist dann gänzlich der Notwendigkeit des Verneinens überhoben?

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