Die Welt hat nur einen schwachen Begriff von dem, was sie der Christlichen Wissenschaft und ihrer Entdeckerin und Gründerin zu verdanken hat. Über diesen Mangel an Anerkennung beklagen sich aber die Christlichen Wissenschafter keineswegs, denn sie sehen ein, daß ein gewisser Grad des Verständnisses sowohl der Christlichen Wissenschaft selbst als auch der Falschheit der allgemeinen sterblichen Vorstellungen erlangt werden muß, ehe das Gute, das vollbracht wird, richtig geschätzt werden kann. Aber die Welt verdient es gewiß, über Wohltaten aufgeklärt zu werden, die ihr schon allein durch die Gegenwart der Christlichen Wissenschaft zuteil werden. Wenn diejenigen, die sich abfällig über diese Lehre äußern, übersinnliche Tatsachen wahrzunehmen gelernt hätten, statt dem materiellen Augenschein beizustimmen, dann würden sie so manche Bemerkung unterlassen. Es wird nicht allgemein verstanden, daß das Leben Geist und der Mensch geistig ist, denn sonst fiele ein großer Teil der Kritik von selbst weg, die sich auf die Annahme gründet, daß das Leben in der Materie und der Mensch materiell sei. In dem Maße, wie die Erkenntnis, daß Gott das Leben ist, im menschlichen Bewußtsein Grund saßt, wird es allgemein anerkannt werden, daß Gott erkennen so viel heißt als Leben wiederspiegeln, Zerfall aufhalten und Langlebigkeit steigern. Wer das weiß, ist schon allein dadurch ein Wohltäter der Menschheit.
Jeder aufrichtige Wahrheitssucher kann sich selbst davon überzeugen, daß die Christliche Wissenschaft in der ganzen Welt viel Gutes bewirkt. Er wird es erhebend finden, ihren wohltätigen Einfluß auf Gesundheit und Glück der Menschheit zu beobachten. Diese Wohltaten werden gegenwärtig noch nicht allgemein anerkannt, weil sie vielen Empfängern noch unbekannt sind. Die Christliche Wissenschaft vollbringt ihr Heilungs- und Erlösungswerk in aller Stille und ohne Aufsehen zu erregen. Obschon ihre Ergebnisse von vielen gerne zugegeben werden, so kommen sie doch gewöhnlich nur durch die Zeugnisse in unsern Zeitschriften oder in den Mittwochabend-Versammlungen an die Öffentlichkeit. Aber auch da werden viele Heilungen nicht bekannt gemacht, obschon sie deswegen nicht weniger tatsächlich und wundervoll sind. Ich denke hier besonders an den vorbeugenden und heilenden Einfluß, der auf der Gewohnheit beruht, den Irrtum zurückzuweisen und die Wahrheit zu bekräftigen, wenn auch nur stillschweigend — einer Gewohnheit, die denen, die in der Christlichen Wissenschaft unterrichtet sind, zur zweiten Natur wird.
Denken wir uns eine Welt, in welcher die Lehrsätze und Theorien falscher Religionslehren, die irrigen Annahmen der materiellen Arzneimittellehren und die gottesleugnerischen Behauptungen der Naturwissenschaft ungetadelt und unwiderlegt blieben; nehmen wir ferner an, es sei in dieser Welt absolut kein Verständnis vom wahren Sein zu finden, Gott werde allgemein als der Erzeuger des Guten sowohl wie des Bösen betrachtet, oder alle Menschen dächten sich das Böse als eine durch sich selbst bestehende Wesenheit, die mit Gott im Kampf liegt; stellen wir uns sodann vor, der Glaube an die zerstörende Macht der Materie sei allgemein, und niemand trete der Atomtheorie entgegen, die Gott, Geist, aus Seiner eignen Schöpfung auszuschließen versucht: ist es nicht klar, daß, wenn es keinerlei Bestrebungen gegeben hätte, gegen diese Schar falscher Annahmen anzukämpfen, und wenn die Menschheit ihnen völlig preisgegeben gewesen wäre — daß dann das Weltall samt den Menschen schon längst dem Untergang anheimgefallen wäre?
Aber glücklicherweise hat es immer einen instinktiven Widerstand gegen die falsche Lehre gegeben, daß Gott alles Leid und Elend sende, daß die Materie an Macht Gott, dem Geiste, überlegen sei, und daß die Elemente über den Ursprung oder die Lebenslänge des Menschen zu verfügen hätten. Die Menschheit hat immer mehr oder weniger blindlings an die Allmacht einer ersten großen Ursache geglaubt und um einen Erlöser gefleht, der geistig und nicht materiell sein sollte, und dadurch ist die drohende Katastrophe, die Selbstvernichtung, welche oft nahe bevorzustehen schien, immer wieder verhütet worden. Man hat sie nicht mehr zu fürchten.
Richtiges Denken ist mächtig, auch wenn es nicht anerkannt wird. Gerechtigkeit beherrscht die öffentliche Meinung weit wirksamer als Furcht, Habsucht und Unehrlichkeit. Ein jedes „von diesen Kleinsten”, die Gottes Eigenschaften wiederspiegeln, bahnt den Weg zum Sieg des göttlichen Gemüts über das sterbliche Gemüt, des Geistes über die Materie, der Liebe über den Haß, des Lebens über den Tod. Niemand kann auch nur annährend die schützende Macht der Christlichen Wissenschaft im öffentlichen Leben ermessen, es sei denn, er sieht die Wahrheit des Satzes von Mrs. Eddy ein: „Alles ist unendliches Gemüt und seine unendliche Offenbarwerdung” (Wissenschaft und Gesundheit. S. 468).
Der Sucher nach Wahrheit muß die Richtigkeit des obigen Satzes zuerst in seinem eignen Bewußtsein feststellen. Wenn uns Gott mehr ist als nur eine unklare Vorstellung, so muß es uns möglich sein, Sein Wesen mit einiger Genauigkeit zu bestimmen. Eine von Gottes Eigenschaften ist Sein Einssein, Seine Einheit. Selbst die Physik ist genötigt, ein unendliches Weltall anzunehmen. Die Wissenschaft nun, die sich mit geistigen Dingen beschäftigt, legt noch viel mehr Gewicht auf die Unendlichkeit der Schöpfung des Geistes. Gott ist also ein einiger, ein unendlicher Gott; mit andern Worten, Er ist allgegenwärtig. Es gibt in der englischen Sprache kein Wort, das so vollständig die Begriffe Einssein und Unendlichkeit umfaßt, wie das Wort „Mind“, das auf deutsch mit „Gemüt” übersetzt worden ist. Es ist ein Beweis geistiger Erleuchtung, daß Mrs. Eddy das Wort „Mind“ (Gemüt) brauchte, um Gott zu definieren. Nun muß aber die Schöpfung Gottes an dem Wesen und den Eigenschaften Gottes teilhaben. Wenn Gott Gemüt ist, dann ist Seine Schöpfung nicht materiel sondern mental, geistig. Die „unendliche Offenbarwerdung” des Gemüts kann dem Gemüt nicht so ungleich sein, daß sie ihren Ursprung lügen straft und die Eigenschaften der vergänglichen, sündigen, kranken und sterbenden Materie darstellt.
Wer erkannt hat, daß „alles ... unendliches Gemüt und seine unendliche Offenbarwerdung” ist, fängt an, mit der Furcht aufzuräumen, zunächst in seinem eignen Bewußtsein, dann im allgemeinen Bewußtsein. Er wird zu einem öffentlichen und privaten Wohltäter. Statt zur Summe aller Angst in der Welt etwas hinzuzufügen, wie früher, als er den Menschen für sterblich und vergänglich hielt, ist er jetzt bestrebt, von dieser Summe etwas abzuziehen.
Was für eine Wohltat die Zerstörung der Furcht bedeutet, weiß keiner zu schätzen, der nie gezwungen war, ihre schädliche Wirkung zu beobachten. Furcht bildet einen wesentlichen Bestandteil alles menschlichen Leidens, sei es Sünde, Krankheit, Unfall, Mangel oder sonst etwas. Wer bestrebt ist, die Grundlosigkeit der Furcht bloßzulegen, indem er richtig denkt und Gott als Gemüt und den Menschen als Widerspiegelung des Gemüts erkennt, der erweist der ganzen Menschheit einen Dienst, möge derselbe auch im Stillen geleistet werden und keine Anerkennung finden.
Denken wir uns einen Kranken, dem sich jemand nähert, der unbedingt an ein sogenanntes materielles, das Wohl und Weh des Menschen beherrschendes Gesetz glaubt. Wenn er diesem Gesetz beistimmt, so läßt er sich in der Befürchtung bestärken, daß die Krankheit Fortschritte mache. Er sieht in seinen eignen körperlichen Symptomen die Bestätigung der Anschauungen der Arzneimittellehre. Denken wir uns andrerseits einen Kranken, der durch die Christliche Wissenschaft gelehrt worden ist, die Ungültigkeit des Gesetzes der Materie zu erkennen. Diese Erkenntnis wird sich als eine Zuflucht vor schlimmen Ankündigungen erweisen; die Furcht verschwindet, der Entzündung wird Einhalt getan und das scheinbare Opfer der Krankheit wird gesund. Die Wendung tritt also ein durch die stille und vielleicht unbemerkte Wirkung des Leugnens der Furcht. Tatsächlich spiegeln die Christlichen Wissenschafter in der ganzen Welt in gewissem Maße die vollkommene Liebe wieder, welche die Furcht austreibt, und bewirken so in den Gedanken der Allgemeinheit ein größeres Maß von Ruhe und normaler Gesundheit.
Betrachten wir ferner die Wirkung des Verhaltens eines richtig denkenden Menschen bei einem Unfall. Während um ihn her alles an eine böse Macht glaubt und daher in einem Zustand der Furcht und Verwirrung ist, sichert ihm seine Erkenntnis der Allmacht Gottes, des Guten, einen solchen Grad der Selbstbeherrschung und des Gleichmuts, daß er mit liebevollem Verständnis zu handeln vermag. Er tut das, was unter den obwaltenden Umständen für ihn selbst und für andre das Beste ist. Die Gegenwart der Christlichen Wissenschaft im menschlichen Bewußtsein mindert jetzt schon die Gefahren der Menschheit und lindert ihre Leiden, mag dies auch im allgemeinen noch nicht erkannt werden.
Nehmen wir ferner an, es drohe eine Geschäftskrise, es schleiche ein Gefühl von Unsicherheit in Handel und Gewerbe durch das Bewußtsein der Öffentlichkeit, ein Gefühl der Furcht vor Verlusten, vor Abnahme des Umsatzes usw. Ist es nicht augenscheinlich, daß ein solcher mentaler Zustand an und für sich schon eine Katastrophe heraufbeschwören kann? Die Christliche Wissenschaft nun unterrichtet unzählige Geschäftsleute über die Wirkung der Furcht. Sie erklärt ihnen, wie man diesen Irrtum aus dem Denken ausschließen kann. Solche Leute weigern sich dann, den Einflüsterungen, die Verlust und Ruin ankündigen, Gehör zu schenken, weil sie ein höheres Verständnis von dem Quell aller Versorgung, vom Schöpfer aller guten Dinge, vom liebenden Vater-Mutter Gott, vom unendlichen Gemüt erlangt haben, dessen Gesetz Wohlstand bedeutet, weil Er ewige und unvergängliche Substanz ist. Diese Erkenntnis beschwichtigt die Furcht und zerstört ihre Folgen. Wie viele rechtschaffene und richtig denkende Menschen sind nun nötig, um das Vertrauen in einem Kreis von Geschäftsleuten wiederherzustellen? Die Welt im allgemeinen würde wohl sehr erstaunt sein, wenn sie wüßte, daß oft einige wenige Menschen, die die Lehren der Christlichen Wissenschaft anzuwenden gelernt haben, imstande gewesen sind, lobenswerte Unternehmungen vor dem Zusammenbruch zu retten und die Bedürftigen vor Not zu bewahren.
Sodann ist es unmöglich abzuschätzen, wie viel wahrer Trost durch die Christliche Wissenschaft denen zuteil wird, die von der Annahme gequält und verfolgt Worden sind, daß Sünde eine wirkliche Wesenheit sei; denn es liegt etwas furchtbar Niederdrückendes in der vorherrschenden theologischen Vorstellung, daß die Sünde einen Teil der Schöpfung Gottes bilde. Der Sünder findet es sonderbar, wenn behauptet wird, die Sünde komme von Gott oder bestehe wenigstens mit Seiner Genehmigung. Er muß den Mut verlieren, wenn er glaubt, gegen etwas von Gott Geschaffenes ankämpfen zu müssen. Die Lehre der Christlichen Wissenschaft, daß Sünde nicht göttlichen Ursprungs ist, weil Gottes Schöpfung vollkommen und gut ist, wie Er selbst, macht es dem Sünder möglich, der Sachlage sowie seiner eignen Sünde die Stirn zu bieten. Durch Selbstprüfung, Neue und Besserung gewinnt er den Sieg. So gießt die Christliche Wissenschaft den Balsam wahrer Vergebung in zahllose Menschenherzen, indem sie zeigt, daß Sünde keine unumstößliche Tatsächlichkeit sein kann, weil sie nicht von Gott kommt. In dem Maße, wie dieses Verständnis das Bewußtsein durchdringt, raubt es der Furcht ihre Verbündeten. Die Christliche Wissenschaft ermöglicht es uns, des Menschen göttliche Rechte zur Geltung zu bringen, individuelle geistige Erkenntnis zu pflegen, Gott und somit auch unsern Nächsten zu lieben. Niemand kann den hemmenden Einfluß ermessen, den die Christliche Wissenschaft auf den Sünder ausübt, der die Straße der Selbstvernichtung dahineilt, weil er sich einbildet, er werde von Neigungen getrieben, die göttlichen Ursprungs seien.
Wenn daher gewisse Kritiker sich darüber auslassen, daß es den Christlichen Wissenschaftern zuweilen nicht gelingt, die Macht des Geistes über materielle und mentale Widerwärtigkeiten zu demonstrieren, so sollte man sie auf den ununterbrochenen Strom von Wohltaten hinweisen, welcher der Allgemeinheit und daher auch diesen Kritikern aus der Christlichen Wissenschaft zufließt. Da „alles ... unendliches Gemüt und seine unendliche Offenbarwerdung” ist, so macht die mit diesem Gemüt übereinstimmende Denkweise tatsächlich das Dasein selber aus. Gerade das Bewußtsein der Wahrheit bedeutet Leben und Sein. Wer dieses Bewußtsein hat, übt einen wohltuenden Einfluß aus und bildet ein Bollwerk gegen das eindringende Heer der Furcht, Erbitterung und Rachsucht. Er wird zu einer wirklichen Wehr gegen die Mächte, die die menschliche Gesellschaft entzweien und die Zivilisation zerstören möchten, um Eigenwillen und Selbstüberhebung auf den Thron zu setzen.
Die Christliche Wissenschaft lehrt die Menschen, wie sie ihre eigne Erlösung durch geistiges Wachstum ausarbeiten können. Dadurch berichtigt sie den allgemeinen Irrtum, daß eine Erlösung von materieller Seite zu erwarten sei, wie z. B. durch obrigkeitliche Verfügung. Die Neigung, eine menschliche Obrigkeit als Erlöser von menschlichem Leid und Unvermögen anzusehen, erzeugt Haß gegen die Obrigkeit, sobald ihre Unfähigkeit, menschliche Bedürfnisse zu befriedigen, erwiesen ist. Wer die Obrigkeit stürzen möchte, hält zu viel auf sie, erwartet zu viel von ihr und ist enttäuscht, wenn sie seine Wünsche nicht befriedigt. Die ganze Welt gewinnt dadurch, daß die Christliche Wissenschaft die Aufmerksamkeit auf die Herrschaft Gottes lenkt und die Menschen dazu anleitet, die Zwecke und Ziele der menschlichen Obrigkeit ruhig und systematisch ausarbeiten zu helfen.
Eine weitere Wohltat bringt die Christliche Wissenschaft der Allgemeinheit durch ihre Befürwortung eines anständigen Zeitungswesens. Der „Christian Science Monitor“ hat bewiesen, daß eine Zeitung, welche gute statt böse Neuigkeiten bringt, einen echten Erfolg erzielen kann. Die Größe dieser Wohltat können nur diejenigen verstehen, die die wohltuende oder verderbenbringende Macht der Gedankentätigkeit erkennen und die Wahrheit des biblischen Spruches erfassen: „Wie er [der Mensch] in seinem Herzen denkt, so ist er” (Engl. Bibelübersetzung). Der „Monitor“ verfolgt den Zweck, über das Gute, das die Menschen tun, Bericht zu erstatten. Dadurch wird er für das Publikum im allgemeinen ein äußerst hilfreiches und interessantes Blatt. Wer wollte sich nicht freuen, daß der höhere Wert guter Nachrichten gegenüber den schlimmen Nachrichten vom journalistischen Standpunkte aus bewiesen worden ist? Und wer möchte der Christlichen Wissenschaft eine angemessene Dankbarkeit für diese große Reform vorenthalten, oder Mrs. Eddy die gerechte Anerkennung versagen, die ihr dafür gebührt, daß sie die Möglichkeit dieses musterbildlichen Unternehmens bewiesen hat?
Jeder vorurteilsfreie Mensch muß bei ruhiger Überlegung einsehen, daß das richtige Denken, zu dem uns die Christliche Wissenschaft erzieht, für irgendein Gemeinwesen ein wertvolles Gut ist. Weiteres Studium bestärkt diese Überzeugung und zeigt, von welch hohem Wert diese Wissenschaft für die allgemeine Gesundheit und Wohlfahrt, für die öffentliche Sicherheit und den allgemeinen Frieden ist. Die Christliche Wissenschaft verweist eine müde Welt, welche Kraft, Glück, Zufriedenheit und Erlösung sucht, auf die göttliche Liebe hin. Ihre Wohltaten, deren sich schon viele bewußt sind, werden bald allgemein anerkannt werden. Ein Mensch, der richtig denkt, wird in jeder Notlage zum Schutz für seine Umgebung, selbst wenn er denen unbekannt ist, die die wohltätige Wirkung seiner richtigen mentalen Tätigkeit genießen. In der Stunde der Gefahr und Furcht, wenn Untergang droht, wirkt sein unerschütterliches Gottvertrauen Wunder für die allgemeine Sicherheit und Gesundheit. Wie viele Menschen bedarf es nun, um eine Stadt in der Stunde der Gefahr zu retten? Die Bibel zeigt mit Bestimmtheit, daß Qualität und nicht Quantität den rettenden Umstand ausmacht; daß geistiges Verständnis und nicht eine große Zahl das Böse besiegt und die Sklaven der Sünde und Krankheit befreit.
Wer geneigt ist, die Macht des richtigen Denkens und ihre wohltuende Wirkung auf die allgemeine Wohlfahrt zu unterschätzen, der nehme seine Bibel zur Hand und lese die folgende Stelle im Prediger Salomo: „Ich habe auch diese Weisheit gesehen unter der Sonne, die mich groß deuchte: daß eine kleine Stadt war und wenig Leute darinnen, und kam ein großer König und belagerte sie und baute große Bollwerke drum, und ward drinnen gefunden ein armer, weiser Mann, der errettete dieselbe Stadt durch seine Weisheit; und kein Mensch gedachte desselben armen Manns.” In Wissenschaft und Gesundheit (S. 34) spricht Mrs. Eddy von „den Armen” als von „den empfänglichen Gedanken”. Der Christlichen Wissenschaft zufolge kann also der „arme weise Mann” bestimmt werden als die Art des Denkens, die durch geistige Erkenntnis weise geworden ist und empfänglich für mehr Licht. Diese Denkart befreit die Stadt (das allgemeine und individuelle Bewußtsein) von den Angriffen des fleischlichen Gemüts, welches sie belagert und starke Bollwerke davor baut.
Es liegt ganz und gar in dem Wesen der Christlichen Wissenschaft, ohne Geräusch und Gepränge zu arbeiten. Sie macht es sich zur Aufgabe, all die falschen Annahmen, die das menschliche Bewußtsein erfüllen, unwirklich zu machen, sie vollständig aus der Erinnerung zu entfernen. Deshalb sollten Leute, die die Christliche Wissenschaft kritisieren wollen, nicht die Wohltaten unbeachtet lassen, die diese Lehre der ganzen Welt bringt.
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