Editorials
Es hat jemand sehr richtig gesagt, daß, wenn wir für das Wohl aller arbeiten, wir indirekt zu unserm eignen Wohl beitragen. Ferner ist zu bedenken, daß die Güte der Gesamtheit sich aus der Güte des Einzelnen zusammensetzt.
Man trifft nicht selten Leute, die die Christian Science gerne verstehen möchten, die jedoch erklären, diese Lehre gehe über ihre Begriffe, und die dies als Grund für ihre Teilnahmslosigkeit angeben, obwohl sie sich ihrer Hilfsbedürftigkeit bewußt sind. Erforscht man diesen Zustand des Denkens, so stößt man fast immer entweder auf ein abnorme Selbstunterschätzung, oder auf eine Liebe zum materiellen Leben, die ihrem Wesen nach den geistigen Anforderungen der Christian Science widerspricht, oder auf eine Unkenntnis religiöser Fragen, die bei ausgesprochenen Christen ein trauriges Licht auf ihren Religionsunterricht wirft, der offenbar das individuelle Denken in Bezug auf die höheren Dinge des Lebens weder erweckt noch gefördert hat.
Gegen Ende des Evangeliums des Matthäus finden sich eine Anzahl sehr nachdrücklicher Äußerungen Christi Jesu, die auf das Verschwinden der Materialität mit all ihrem Elend, sowie auf die Gründung des unvergänglichen Reiches Gottes im menschlichen Bewußtsein hinweisen. Nach seinem glorreichen Einzug in Jerusalem hielt Jesus eine Reihe von wundervollen Reden im Tempel, und dieser Tempel, dessen ritualistische Gottesdienste das Werk des Messias nur schwach versinnbildlichten, wurde außerdem zum Schauplatz der Heiltätigkeit, der er sich während seiner irdischen Laufbahn gewidmet hatte.
Ohne Zweifel werden sich viele unsrer Leser erinnern, daß vor dem Jahre 1895 ein Teil der Gottesdienste in den Christian Science Kirchen aus Predigten bestand, die von den Pastoren dieser Kirchen vorbereitet und gehalten wurden. Die neu-alte Lehre hatte mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen, trotzdem aber hatte schon damals die prächtige Organisation, die bestimmt war so Großes für die Menschheit zu vollbringen, unter der Leitung Mrs.
Am 31. März 1910 schrieb Reverend Mary Baker Eddy an ihren Verleger wie folgt: „Bitte tun Sie sofort Schritte, um „Science and Health“ in die deutsche Sprache übersetzen zu lassen.
Es ist bemerkenswert, daß die erste im Neuen Testament verzeichnete Erklärung hinsichtlich der Mission Jesu unter den Menschenkindern die folgende ist: „Er wird sein Volk selig machen von ihren Sünden. ” Wenn wir Jesus auf dem kurzen Wege seiner Amtstätigkeit folgen, wird es uns klar, daß der Hauptzweck seines Kommens darin bestand, der Menschheit die universelle Erlösung, das Einssein von Gott und dem Menschen zum Bewußtsein zu bringen und die Menschheit allmählich zu der Erkenntnis Gottes zu führen, die er als „das ewige Leben” bezeichnete.
Keine Christen räumen dem Vaterunser einen hervorragenderen Platz ein, als die Christian Scientisten. Unsere Führerin sagt in Bezug auf dasselbe, es decke alle menschlichen Bedürfnisse (siehe „Science and Health“, S.
Wenn wir in dem fünften Buch Mose unter den Dingen, die als ein Ärgernis vor dem Herrn gebrandmarkt werden, auch einen besonderen Hinweis auf eine auch in unseren Tagen leider nur zu häufig beobachtete Unsitte finden, so gilt das eben nur als ein weiterer Beweis dafür, daß es im Bereich der menschlichen Selbstsucht nicht viel neues unter der Sonne gibt. Das Unrecht, auf das Bezug genommen wurde, war ein unwürdiges, unehrliches Verfahren in geschäftlichen Dingen, und die Worte des darauf bezüglichen Gesetzes der Wahrheit lauten: „Du sollst nicht zweierlei Gewicht in deinem Sack.
Keine größere Hoffnung erfüllt die menschliche Brust, als die Hoffnung auf Unsterblichkeit, und nie ist das Wesen der Unsterblichkeit klarer dagelegt worden, als in den folgenden Worten Christi Jesu: „Das ist aber das ewige Leben, daß sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesum Christ, erkennen. ” Für ihn war Unsterblichkeit kein weitentfernter, ungewisser, zukünftiger Zustand.
Christus Jesus erklärte die Unendlichkeit und Allheit des Reiches Gottes und die sich daraus ergebende Nichtigkeit und Machtlosigkeit des Übels in dem Schlußsatz jenes wunderbar umfassenden und für die Christian Scientisten heutigentages so tief bedeutungsvollen Gebetes, das er seine Nachfolger vor neunzehnhundert Jahren lehrte: „Denn dein ist das Reich, und die Kraft und die Herrlichkeit, in Ewigkeit. ” In seiner Erklärung dieses Gebetes ermahnte er seine Nachfolger mit den Worten: „Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches [die sogenannten Unentbehrlichkeiten des Daseins] alles zufallen.