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Das Geistige ist das Wirkliche

Aus der Oktober 1910-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Dadurch, daß die Christian Science auf der Wirklichkeit und Allheit des Guten besteht, hebt sie notwendigerweise das Gegenteil dieser Behauptung hervor, nämlich, die Unwirklichkeit und Nichtigkeit des Übels. Nun gibt es aber viele oberflächliche Kritiker, die bloß auf die Betonung der Nichtigkeit und Unwirklichkeit des Übels achten und dadurch zu dem Schluß gelangen, daß die Christian Science ein negatives System sei. Tatsächlich aber wird das Negative nur durch die Wirklichkeit des Wahren augenscheinlich, ebenso wie die negative Natur der Finsternis durch die Wirklichkeit des Lichtes augenscheinlich wird.

Diese irrtümliche Auffassung der Lehren der Christian Science ist die Basis vieler lächerlichen Behauptungen unsrer Kritiker. So wird z. B. gesagt, die Christian Scientisten ignorierten Krankheit und Sünde ganz und gar. Die Hilfsbedürftigen würden mit den herzlosen Worten abgewiesen: „Sie haben nichts weiter zu tun als zu denken, Sie seien gesund”; „Denken sie nur, Sie seien warm, und Sie werden keinen Überzieher nötig haben” usw. Wohl das gelungenste Beispiel für diese Auffassung ist ein vor einiger Zeit erschienenes Spottbild in einem unsrer Witzblätter, welches einen Christian Scientisten darstellt, der auf einem imaginären Stuhl sitzt, die Füße auf einem imaginären Tisch hat und eine imaginäre Zeitung liest!

Paulus erklärte: „Was sichtbar ist, das ist zeitlich; was aber unsichtbar ist, das ist ewig.” Und doch können diese Kritiker nicht verstehen, daß in der Christian Science das Wort „wirklich” genau in dem Sinne gebraucht wird, wie es Paulus braucht; daß es Bezug hat auf das, „was ... unsichtbar” ist. Ferner können sie nicht unterscheiden zwischen dem Wort Geist (Mind), es in der Christian Science Lehre als Synonym für Gott steht, und dem selben Wort, wenn es den sogenannten menschlichen Sinn bedeutet, ähnlich wie die Bezeichnungen Gehirn oder Verstand.

Einige der Hauptpunkte in der Christian Science sind, daß es nur einen Gott gibt; daß dieser Gott unendlicher Geist (Mind) ist; daß Er Geist und daß Seine Schöpfung geistig ist; daß Er das unendliche Gute ist und daß Seine Schöpfung gleichfalls gut ist, weil Er, das Gute, unmöglich das Übel erschaffen konnte. Die logische Folgerung ist daher, daß Sünde, Krankheit und Tod, weil sie übel sind, nicht von Gott erschaffen sein können und deshalb unwirklich sind. Mrs. Eddy hat uns in ihrer „Wissenschaftlichen Erklärung des Seins” („Science and Health“, S. 468) eine wunderbar klare Darlegung dieses Gegenstandes gegeben. Sie sagt da unter anderm: „Geist ist das Wirkliche und Ewige; Materie ist das Unwirkliche und Zeitliche. Geist ist Gott, und der Mensch ist Sein Ebenbild und Gleichnis. Deshalb ist der Mensch nicht materiell; er ist geistig.”

Dieses Verständnis von Gott und von des Menschen Beziehung zu Ihm berichtigt im praktischen Leben die falschen Vorstellungen, gemäß welcher der Mensch und seine Umgebung materiell sind; es bringt die Wirklichkeit des Seins ans Licht — in der selben Weise, wie das Beseitigen dessen, was das Licht verdunkelt, die Finsternis vernichtet. Das Licht ist positiv und die Finsternis negativ; deshalb ist das Licht wirklich und die Finsternis unwirklich genau in dem Sinn, in welchem diese Worte in der Christian Science in Bezug auf das Gute und das Übel angewandt werden.

Die Christian Scientisten sind nicht bemüht, sich bei den Stiefelstrippen emporzuheben, wie diese Kritiker den Leuten glauben machen wollen, sondern es ist ihr ernstes Streben, die Tatsache zu beweisen, daß Gott das göttliche Prinzip des Weltalls ist und nicht der Urheber irgendeiner Art des Übels. Mrs. Eddy hat bewiesen und ihre Nachfolger haben in dem Maße ihres Verständnisses und ihrer Anwendung der Christian Science Lehre ebenfalls bewiesen, daß dieses richtige Verständnis von Gott und Seiner Schöpfung die Kranken heilt, und zwar nicht durch den negativen Prozeß des Verneinens des Übels, sondern durch den positiven Prozeß der Erkenntnis der Wahrheit, welche falsche Vorstellungen vernichtet. Es ist die Erkenntnis, von welcher Jesus Christus sagte, sie werde uns frei machen.

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