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Vor etwa viereinhalb Jahren kam ich zur Christian Science — zu einer...

Aus der Oktober 1910-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Vor etwa viereinhalb Jahren kam ich zur Christian Science — zu einer Zeit, da ich anfing gegen alles, was an mich heranstürmen wollte, ganz gleichgültig und apathisch zu werden. Obgleich ich mich für eine ganz gute Christin hielt, waren meine Begriffe über Gott doch ziemlich unsicher, und namentlich konnte ich zu einem Gott, der den Menschen Leiden sendet, um sie zu bessern, absolut kein Vertrauen fassen. Denn wie sollte ich mich gegen ein Unglück wehren, wenn Gott es vielleicht für nötig fand, mir dies Unglück zu senden?

In diesem Gemütszustand hörte ich von der Christian Science, und zwar gerade, als ich vor der Notwendigkeit einer Operation stand. Im vorhergehenden Jahre brachte ich acht Monate im Hochgebirge zu, zur Stärkung und Kräftigung der Lunge. Ich kam auch damals anscheinend ganz gesund zurück, doch stellten sich nach Verlauf einiger Monate dieselben Beschwerden wieder ein, und es wurde mir ein abermaliger Aufenthalt im Gebirge in Aussicht gestellt. Durch all dies war ich seelisch so gedrückt, daß mir die Botschaft der Christian Science zuerst kaum glaubhaft erschien; doch bald faßte ich Vertrauen, sagte den Ärzten ab und bat um Beistand. Nach etwa sechs Monaten war ich geheilt und habe seitdem auch nicht einen Tag zu Bett gelegen. Ich fing nun auch an, geistig zu arbeiten und mein Verständnis von der Wahrheit zu beweisen; und ich muß sagen, ich durfte viele Beweise der Allmacht Gottes in meiner Familie sehen, so daß auch hier in den letzten vier Jahren kein Arzt und keine Medizin mehr gebraucht wurden, obwohl sie uns vordem unentbehrlich zu sein schienen. Namentlich bei meinen Kindern durfte ich die Macht der Wahrheit gegenüber dem Irrtum immer sehr bald sehen, auch wenn das Übel schon eine drohende Gestalt angenommen hatte. Doch nicht nur bei physischer Krankheit ist die Macht der Wahrheit über alles erhaben; auch wenn wir seelisch leiden, ist der göttliche Geist unser einziger Arzt, und durch dieses Verständnis ist schon manche Disharmonie in Harmonie aufgelöst worden.

Ich habe nun gelernt, den Grund und die Ursache alles Irrtums in mir selbst zu suchen, in meinem Bewußtsein die Furcht und den Glauben an die Macht des Übels zu vernichten und nie mehr zu versuchen, eine andre Person oder die Umstände für meine Leiden verantwortlich zu machen, so sehr die alte Denkweise auch dazu verleiten möchte. Wir müssen unerbittlich mit uns selbst ins Gericht gehen, mit dem Lichte der Wahrheit unser Denken durchleuchten, die Fehler offen und rückhaltslos beim Namen nennen, und wenn es auch manchmal häßliche Namen sind, wie Neid, Zorn, Zweifel usw.; denn nur so erschrecken wir vor dem, was in unserm Herzen wohnt und sind bereit, es auszutreiben. Wenn wir wissen, daß uns Christus geistig eben so nahe ist wie er seinen Jüngern war, so stellen wir uns mit all unsern Anliegen unter Gottes Schutz und erkennen, daß ja schon aller Irrtum vernichtet ist. Wir brauchen uns nicht zu fürchten, denn wir haben Christus, die Wahrheit, bei uns, und dadurch wird uns klar, was Jesus in einem ähnlichen Falle getan hätte. In Wahrheit besitzen wir jetzt Harmonie, da es bei Gott nur ein Heute gibt. Wir stehen manchmal in scheinbar schwerem Kampf, aber dadurch wachsen wir auch und werden stark in unserm Verständnis. Wir wollen fröhlich kämpfen, weil jeder, auch der kleinste Wahrheitsgedanke seine Frucht trägt und nicht leer zu uns zurückkehrt. Gott hat Gedanken des Friedens über uns, und nicht des Leides, und nichts und niemand kann uns aus Seiner Hand reißen. Unsrer lieben Führerin können wir nicht dankbar genug sein, daß sie uns das richtige Verständnis von der Wahrheit gebracht.

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