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Die göttlichen Wirklichkeiten

Aus der Oktober 1910-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Christian Science Monitor


Die Darlegungen der Christian Science über das Wesen der Sünde werden oft sehr mißverstanden. Das Problem der „Erbsünde” ist einer der Hauptstreitpunkte der Theologen gewesen, und der Sündenfall, das Heimsuchen der Sünden der Väter an den Kindern usw. sind von jedem denkbaren Gesichtspunkt aus behandelt worden, um zu erklären, wie in einem Weltall, welches von einer sündlosen schöpferischen Macht erdacht, entworfen und aufrecht erhalten wird, Sünde bestehen könne. Mrs. Eddys Lehre über diesen Punkt ist in der Tat originell, d. h. ursprünglich, indem sie auf den Ursprung aller Dinge zurückgeht und indem sie dadurch, daß sie die Ursache als vollkommen erkennt, den Schluß zieht, daß die Wirkung ebenfalls vollkommen sein muß. Dies kann man freilich aus dem materiellen Weltall nicht ersehen. Mrs. Eddy hat das Verständnis dieser Wahrheit durch Offenbarung erlangt. Eine ähnliche Offenbarung ist auf Augenblicke vielen Leuten geworden, die das Prinzip der Christian Science, den vollkommenen Gott, Geist, als Prinzip aller Wirklichkeit anerkannt haben. Unter der Herrschaft eines allgegenwärtigen, sündlosen Geistes (Mind)— und als solcher wird Gott vermittelst des geistigen Wahrnehmungsvermögens erkannt —, ist Sünde eine Unmöglichkeit.

Es ist nicht möglich das, was die Christian Science bezüglich dieses einen Punktes lehrt, von ihrer Gesamtlehre zu trennen. Die Unwirklichkeit der Materie ist längst durch die Philosophie bestätigt; ehe aber die Bedeutung der Darlegung klarer wird, daß Gott Geist (Mind) ist und nicht in oder aus Materie besteht, bleiben die Theorien über die Unwirklichkeit der Materie, der Materialität und der Sünde bloße Hypothesen und erscheinen lediglich als utopischer Traum. Nur wenn man von der Vollkommenheit Gottes ausgeht, kann man einen Lichtblick von der Wirklichkeit erlangen und von da aus die Unwirklichkeit materieller Zustände folgern, die in der menschlichen Erfahrung so wirklich scheinen. Nur durch Offenbarung dringen wir in das Geheimnis ein; nur durch Offenbarung erkennen wir die stets gegenwärtige Harmonie und Vollkommenheit, welche wir in der Christian Science den göttlichen Geist (Mind) nennen. Wenn Gott einmal so zu uns geredet hat, dann wissen wir, daß die Wahrheit aller Dinge Seine Idee dieser Dinge ist, mit Einschluß des Menschen, und keine Argumente können diese Überzeugung erschüttern. Wenn wir dies geistig erschaut haben, so machen wir uns daran, unser ganzes Denken mit dieser geoffenbarten Wirklichkeit in Einklang zu bringen. Hierdurch werden die inneren oder geistigen Sinne erweckt und wir fangen an, jene Dinge, welche nach Jesu Erklärung die verstockten Herzen nicht sehen und hören können, wirklich geistig zu sehen und zu hören.

Dieselbe Logik, welche die Unwirklichkeit der Materie folgert, zeigt ferner, daß alle Sünde in dem Begriff eingeschlossen ist, daß das Weltall materiell und daß Geist (Mind) etwas von Gott Getrenntes sei. Die Vergeistigung aller unsrer Vorstellungen würde uns eins machen mit dem göttlichen Geist (Mind), und der Kampf eines Geistes, eines Interesses mit einem andern, würde dann aufhören. Indem uns die Offenbarung zeigt, daß es nur einen Geist gibt, verleiht sie uns Mut und Trost gegenüber den schattenhaften Erscheinungen, Materie und Sünde genannt, und der Vertreter der Christian Science gibt durch das Vernichten der Sünde und des unter den Gesetzen der Materie herrschenden Zwiespaltes den Beweis von der Unwirklichkeit dessen, was für ihn schon im Lichte des göttlichen Geistes (Mind) aufgehört hat zu sein.

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