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Die Bibel in geistiger Auslegung

Aus der Oktober 1910-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der amerikanische Philosoph Emerson sagt über die Bibel: „Die hebräischen und griechischen Schriften enthalten unsterbliche Aussprüche, die für Millionen das Brot des Lebens geworden sind. Wer sie haben keinen epischen Zusammenhang, sie sind bruchstückartig und werden dem Verstände nicht in ihrer richtigen Reihenfolge vorgeführt. Ich schaue nach dem neuen Lehrer aus, der jenen leuchtenden Gesetzen so weit zu folgen imstande ist, daß er ihre in sich geschlossene, vollkommene Schönheit zu sehen vermag; ... der da weiß, daß das Muß, daß die Pflicht eins ist mit Wissenschaft, mit Schönheit und mit Glückseligkeit.”

Für eine stets wachsende Anzahl von Menschen ist das Christian Science Textbuch dieser neue Lehrer geworden, der die scheinbaren Widersprüche in der Bibel in einer Weise erklärt, daß durch geistige Auslegung deren „epischer Zusammenhang” und „deren in sich abgeschlossene, vollkommene Schönheit” erscheint. Diese geistige Auslegung geht natürlich von gewissen Voraussetzungen aus, die im geistigen Sinn ihre Begründung finden. Die Behauptung, daß es keine Materie gibt, daß der Mensch vollkommen geistig ist und daß das Böse keine Macht hat, sind auf die Aussagen der Heiligen Schrift gegründet, daß Gott alles gemacht hat, daß es gut war, und daß der Mensch zu Gottes, des Geistes Ebenbild und Gleichnis erschaffen wurde. Diese Aussagen der Heiligen Schrift werden geglaubt und in Ehren gehalten, weil klar zu ersehen ist, daß sie wahr sind und weil ihre Wahrheit durch den größten Lehrer der Welt, Christum Jesum, bewiesen wurde.

Die Bibel ist von Millionen von Menschen geliebt worden, weil sie ein Führer zum Leben ist. Wenn sie nun die Botschaft bringt, daß das absolute Leben Gott ist, so weisen alle Lehren, die das menschliche Leben mit sich bringt, nur auf das Erreichen des Gottes-Lebens oder des nach Gott strebenden Lebens hin. Dies ist das eine große Ziel. Vom ersten Buche Mose an bis zur Apokalypse ist die Bibel eine fortschreitende Offenbarung Gottes, des immanenten Geistes. Sie entfaltet einen immer tieferen Begriff von des Menschen Beziehung zu dem Allvater und seiner daraus erwachsenden Verantwortlichkeit. Ihre Lehre ist, wenn sie geistig erkannt wird, eine Einheit, die auf den einen Gott, auf das eine Gute weist und vor dem einen Übel warnt — vor dem falschen Anspruch, der sich gegen dieses Gute erhebt. Die hohen geistigen Offenbarungen in Bezug auf das Wesen Gottes als unendliches Leben, als Wahrheit und Liebe, sowie Gottes Macht über alles Übel erscheinen uns wie lichtgekrönte Gipfel der Wahrheit. Über diese leuchtenden Höhen wandert der geistige Sinn und „hüpfet auf den Bergen”, bis er schließlich das Christus-Leben erreicht hat. Im fünften Buch Mose lesen wir: „Siehe, ich habe dir heute vorgelegt das Leben und das Gute, den Tod und das Böse; ... daß ihr den Herrn, euren Gott, liebet, und seiner Stimme gehorchet, und ihm anhanget. Denn das ist dein Leben und dein langes Alter”. Hier werden Tod und Übel als nah verwandte, wenn nicht gar als gleichbedeutende Bezeichnungen angewendet, und Leben wird als Gott gekennzeichnet, dessen Wesen das Gute ist. An einer andern Stelle singt eine fromme Frau: „Es ist niemand heilig wie der Herr, außer dir ist keiner; und ist kein Hort wie unser Gott ist.” Hanna hing an Gott, und ihr Sohn Samuel wuchs zu solcher Reinheit heran, daß er Gottes Stimme hören konnte. Elias lebte so in dem Bewußtsein göttlicher Macht und Gegenwart, daß er fähig war Tote zu erwecken. Trotz schwerer Anfechtungen hielt Hiob fest am Guten. Sein moralischer Sinn triumphierte.

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