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„Das verborgen ist”

Aus der Oktober 1910-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Davids Gebet: „Verzeihe mir die verborgenen Fehler”, scheint ganz besonders passend, wenn man bedenkt, wie schwer er gegen „das Licht”, gegen die von Mose verkündete Wahrheit gesündigt hatte, als er sagte: „Denn unsre Missetat stellest du vor dich, unsre unerkannte Sünde ins Licht vor deinem Angesichte.” Wie unsre Väter, so müssen auch wir heute einsehen lernen, daß „nichts verborgen” ist, „das nicht offenbar werde, und ... nichts heimlich, das man nicht wissen werde.”

Die Geschichte wird ohne Zweifel die Tatsache verzeichnen, daß der Stolz des sterblichen Sinnes sich nie in höherem Maße auf seine Geschicklichkeit zu verlassen schien, als am Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts, und daß die daraus entstehende Versuchung, heimlich unedle Dinge zu tun und die Lebensführung mehr mit Rücksicht auf die Unwissenheit der Nachbarn als auf das „allsehende Auge” einzurichten, scheinbar nie stärker war. Hingegen wissen wohl die denkenden Gläubigen unsrer Tage weit besser als die Gläubigen des Altertums, daß Übeltaten im Lichte der Wahrheit kein Versteck finden können, mögen sie auch noch so listig ausgeführt worden sein und möge man sie auch noch so sorgfältig zu verbergen suchen; daß man wohl den Mitmenschen aber nie Gott täuschen kann.

Und dennoch, wie oft lassen sich die angeblichen Nachfolger des Nazareners dazu verleiten, das Christus-Ideal, ja oft sogar das allgemeine Sittengesetz zu mißachten, im Privatleben wie im Geschäftsleben, so lange nur das fragliche Verfahren allgemein üblich ist und so lange sie einigermaßen sicher sind, daß ihre Taten nicht ans Licht kommen werden. Sie scheuen sich nicht vor dem Urteil Gottes, so lange sie sicher sind, daß sie nicht dem Urteil der Menschen verfallen. Das Resultat dieser maskierten Lebensweise wird von dem Meister in den folgenden Worten treffend beschrieben: „Wenn nun das Licht, das in dir ist, Finsternis ist, wie groß wird dann die Finsternis sein!” Der Mensch, dem es bei seinem Tun und Handeln mehr um seinen Ruf als um seinen wirklichen Charakter zu tun ist, beweist eine törichte Gleichgültigkeit gegen die Warnung des Apostels, daß Gott „das Verborgene der Menschen durch Jesum Christ richten wird”.

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