Wenn diejenigen, welche so hartnäckig den fleischlichen Menschen für den Menschen Gottes erklären, in Erwägung ziehen wollten, was Jesus und seine direkten Nachfolger über das Fleisch gesagt haben, so würde ihnen dies mindestens zu denken geben. Paulus erklärt: „Die aber im Fleische sind, können Gott nicht gefallen” (Züricher Bibel). Sollte nun irgend etwas, was Gott geschaffen hat, Ihm „nicht gefallen”? Würden diejenigen, die in inniger Gemeinschaft mit Gott leben, etwas herabfetzen, für das Gott, wenn auch nur indirekt, verantwortlich ist?
Die allgemeine theologische Ansicht ist die, daß der Körper die Seele enthalte, wie die Schale der Nuß den Kern enthält, und daß die Seele den Himmel erlange oder der ewigen Qual übergeben werde, je nachdem sie die ihr auf Erden gebotene Gelegenheit benutzt habe. Wäre dies der Fall und hätte der Mensch wirklich diese Schule der Erfahrung nötig, so müßte man das Fleisch gewiß als ein wichtiges Werkzeug in der Hand Gottes betrachten, möge es auch an und für sich nutzlos sein. Dies stellt uns jedoch vor ein Dilemma. Ist es nicht eine Unehrerbietigkeit gegen Gott (um es gelinde auszudrücken), wenn man von irgendeinem Bestandteil der Schöpfung Gottes in wegwerfender Weise redet? Sollte das, worin angeblich die Seele wohnt, während sie ihre ewige Seligkeit bewirkt, „nichts nütze” sein, wie Jesus erklärt?
Nun mag der eine oder der andre einwenden, der Körper habe allerdings an und für sich keinen Wert, sei aber als Mittel zum Zweck nötig. Dies heißt der Schwierigkeit ausweichen, denn auch in solchem Fall wäre Gott für das Vorhandensein des Körpers verantwortlich. Der Bibelforscher nehme einmal seine Konkordanz zur Hand und schlage alle Stellen nach, die unter dem Wort „Fleisch” angegeben sind. Er wird nicht umhin können, zu der Überzeugung zu kommen, daß die Materie nach Ansicht der biblischen Autoren nichts Gutes in sich schließt, keinem guten Zweck dient und ihren Ursprung einfach nicht in Gott haben kann.
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