Auf Seite 120 unsres Lehrbuchs Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift finden wir folgende Definition: „Gesundheit ist nicht ein Zustand der Materie, sondern des Gemüts; auch können die materiellen Sinne kein zuverlässiges Zeugnis in bezug auf die Gesundheit abgeben.” Wie eine Offenbarung wirkt dieser einfache aber inhaltsschwere Satz! Da Gemüt Gott ist, so ist Gesundheit kein vom Menschen geschaffener oder erhaltener Zustand des Seins, sondern eine göttlich-vollkommene, unveränderliche und ewige Tatsache. Ausdrücke wie „meine Gesundheit”, „deine Gesundheit”, „seine Gesundheit” werden nach und nach außer Gebrauch kommen. Sie entsprechen nicht der Wahrheit. Die Menschheit erwacht zu dem Bewußtsein der einen, von Gott geschaffenen, bleibenden, geistigen Gesundheit, in der alles Geschaffene besteht.
Mit dieser Erkenntnis wird Friede und Vertrauen dem zur Gewißheit, der in bezug auf Gesundheit mit dem gegensätzlichen Zeugnis der falschen physischen Sinne zu kämpfen hat. Diese Sinne wollen ihm einreden, Gesundheit sei ein persönlicher Besitz, der auf einem physischen Organismus und dessen Funktionen beruhe, ein überaus schwankender Zustand der Materie, den der Mensch nur in sehr geringem Maße zu beherrschen imstande sei. Sie wollen ihn zum Glauben an viele Gesundheitszustände oder getrennte Gesundheiten verleiten — an gute, mittelmäßige und schlechte, an zunehmende und abnehmende Gesundheit. Sie flüstern ihm ein, man könne Gesundheit verlieren und sie dann durch den Gebrauch von Medizin, durch eine Operation, durch Bewegung oder Diät wiedererlangen, obgleich es nur eine vollkommene Gesundheit geben kann, weil es nur einen göttlichen Geber gibt, der da ist „gestern und heute und derselbige auch in Ewigkeit.”
Wenn man sich auf den wahren Standpunkt von Gesundheit stellt, wird man von Furcht, Sorge, Angst und Ungewißheit betreffs der Zukunft befreit. Man erledigt geschäftliche Pflichten, widmet sich der Arbeit und pflegt der Ruhe mit dem steten Bewußtsein, daß das Gute unveränderlich und allezeit vorhanden ist, und in der Überzeugung, daß Gesundheit weder durch Lungen, Herz, Leber, Nerven, Nahrung oder Wetter, noch durch das sterbliche Gemüt bestimmt wird. Diese Dinge können daher Gesundheit weder beschränken noch zerstören. Gesundheit ist eine Begleiterscheinung des Geistes, des Gemüts, Gottes. Sie ist weder in der Materie zu finden noch der Willkür der Materie ausgesetzt. Laßt uns also nicht mehr unsre Körper in Betracht ziehen, wenn von Gesundheit die Rede ist, denn es ist dies verlorene Mühe. Laßt uns vielmehr ernstlich danach trachten, so gesinnet zu sein „wie Jesus Christus auch war”. Und in dem Maße wie wir diesen Sinn erlangen, werden wir auch des ihn stets begleitenden Zustands vollkommener Gesundheit und Harmonie teilhaftig.
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