Die Geschichte der Kinder Israel handelt zum großen Teil von Gottes Eingedenksein bezüglich Seines Bundes mit dem auserwählten Volke, sowie von der Vergeßlichkeit dieses Volkes dem Bunde Gottes gegenüber. Wie groß ihre Gleichgültigkeit war und wie oft sie in ihrer Torheit strauchelten, ist aus dem Umstand zu ersehen, daß die Patriarchen und Propheten sie immer und immer wieder auf die Treue und Barmherzigkeit Gottes sowie auf ihre Pflicht, Seine Gebote zu halten, hinweisen mußten. Trotz all dieser Ermahnungen heißt es wiederholt in der Bibel: „Und die Kinder Israel gedachten nicht an den Herrn, ihren Gott, der sie errettet hatte.”
Auch zur Zeit Jesu war Vergeßlichkeit ein ausgeprägter Zug des auserwählten Volkes. Deshalb wies der Meister sie fortwährend hin auf den geistigen Gehalt ihrer Lehre, der ihnen gänzlich verloren gegangen war. In den folgenden Worten erklärte er das Amt des „Trösters”, der sein Werk weiter führen sollte: „Derselbige wird euch alles lehren und euch erinnern alles des, das ich euch gesagt habe.”
Den gleichen Gedanken finden wir auf Seite 55 von Wissenschaft und Gesundheit ausgedrückt, wo Mrs. Eddy den „Tröster” mit der „göttlichen Wissenschaft” identifiziert, mit dem Erscheinen der „unsterblichen Idee der Wahrheit” im menschlichen Bewußtsein, welche uns befähigt, „die Allmacht Gottes und die heilende Kraft der göttlichen Liebe [zu] vergegenwärtigen ..., in all dem, was sie für die Menschheit getan hat und noch tut.” Der Dienst, den die Christliche Wissenschaft der heutigen Kirche leistet, kommt in den Worten des Apostels Petrus zum Ausdruck, wenn er zu den Urchristen sagt, es sei sein Streben, sie zu erinnern und ihren „lautern Sinn” zu erwecken. Der 103. Psalm enthält den Geist der Christlichen Wissenschaft und ihre Botschaft an die Menschheit. Er lehrt uns, daß sterbliche Geburt nur „ein Schlaf und ein Vergessen” ist, wie der Dichter sagt — eine mesmerische Vorstellung, ein Zustand der Betäubung, von welchem wir durch das Kommen des Christus, der Wahrheit, erweckt werden. Er tröstet und ermutigt uns durch den Hinweis auf die Tatsache, daß uns das göttliche Bewußtsein umfaßt, auf welches sich Jesaja bezieht wenn er schreibt: „Zion aber spricht: Der Herr ... hat mein vergessen. Kann auch ein Weib ihres Kindes vergessen ...? Und ob sie desselbigen vergäße, so will ich doch dein nicht vergessen.”
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