Wie wir in der Heiligen Schrift lesen, wurden in alten Zeiten die geistigen Führer, welche die Absichten und die Macht Gottes verkünden sollten, aus dem Volke erwählt. Nicht alle Propheten erhielten den Ruf zu diesem heiligen Werk, sondern nur solche, die den göttlichen Forderungen mutig, demütig und vor allem mit klarem, geistigem Verständnis nachkamen.
Im zweiten Buch Mose lesen wir, daß Moses zurückbebte, als Gott ihn aufforderte, der Unterweiser und Führer seines Volks zu werden. Gott sagte aber zu ihm: „So gehe nun hin und führe das Volk, dahin ich dir gesagt habe. Siehe, mein Engel soll vor dir hergehen.” Es wird uns erzählt, daß das Sinnbild der göttlichen Gegenwart mit dem Volk war, nämlich eine Wolkensäule bei Tag und eine Feuersäule bei Nacht; auch lesen wir, daß ihrer Notdurft oft in scheinbar wunderbarer Weise abgeholfen wurde und daß sie die Zusicherung erhielten, sie sollten mit Plagen und Krankheiten verschont bleiben, solange sie ihrem göttlich bestimmten Führer gehorchen würden. Ferner weist Jesaja auf die von Gott bestimmte Führerschaft Davids hin, indem er von ihm sagt: „Siehe ich habe ihn den Leuten zum Zeugen gestellt, zum Fürsten und Gebieter den Völkern.” In diesen beiden Fällen war offenbar die Führerschaft ein geistiges Amt, obgleich sie sich auf das Äußere und Materielle erstreckte. Ihr dauerndes Element, das, was auch heute einen mächtigen Einfluß auf die Welt ausübt, war rein geistig.
Hinsichtlich der Führerschaft Mose sagt Mrs. Eddy in Wissenschaft und Gesundheit (S. 200): „Moses förderte ein Volk bis zu der Anbetung Gottes im Geist anstatt in der Materie, und veranschaulichte die vom musterbildlichen Gemüt verliehenen, großen menschlichen Fähigkeiten des Seins.” Führerschaft bedingt natürlich Nachfolgerschaft. Um nun ein treuer Nachfolger zu sein, hat man geistige Eingebung und göttliche Führung ebenso nötig wie der Führer. Moses hatte viele gesinnungstreue Nachfolger, die Weisheit höher schätzten als Gold und Perlen. Und es ist bemerkenswert, daß die Eigenschaften, die ihren Führer kennzeichneten, in gewissem Maße auch in ihnen zum Ausdruck kamen.
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