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Führer und Nachfolger

Aus der März 1914-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wie wir in der Heiligen Schrift lesen, wurden in alten Zeiten die geistigen Führer, welche die Absichten und die Macht Gottes verkünden sollten, aus dem Volke erwählt. Nicht alle Propheten erhielten den Ruf zu diesem heiligen Werk, sondern nur solche, die den göttlichen Forderungen mutig, demütig und vor allem mit klarem, geistigem Verständnis nachkamen.

Im zweiten Buch Mose lesen wir, daß Moses zurückbebte, als Gott ihn aufforderte, der Unterweiser und Führer seines Volks zu werden. Gott sagte aber zu ihm: „So gehe nun hin und führe das Volk, dahin ich dir gesagt habe. Siehe, mein Engel soll vor dir hergehen.” Es wird uns erzählt, daß das Sinnbild der göttlichen Gegenwart mit dem Volk war, nämlich eine Wolkensäule bei Tag und eine Feuersäule bei Nacht; auch lesen wir, daß ihrer Notdurft oft in scheinbar wunderbarer Weise abgeholfen wurde und daß sie die Zusicherung erhielten, sie sollten mit Plagen und Krankheiten verschont bleiben, solange sie ihrem göttlich bestimmten Führer gehorchen würden. Ferner weist Jesaja auf die von Gott bestimmte Führerschaft Davids hin, indem er von ihm sagt: „Siehe ich habe ihn den Leuten zum Zeugen gestellt, zum Fürsten und Gebieter den Völkern.” In diesen beiden Fällen war offenbar die Führerschaft ein geistiges Amt, obgleich sie sich auf das Äußere und Materielle erstreckte. Ihr dauerndes Element, das, was auch heute einen mächtigen Einfluß auf die Welt ausübt, war rein geistig.

Hinsichtlich der Führerschaft Mose sagt Mrs. Eddy in Wissenschaft und Gesundheit (S. 200): „Moses förderte ein Volk bis zu der Anbetung Gottes im Geist anstatt in der Materie, und veranschaulichte die vom musterbildlichen Gemüt verliehenen, großen menschlichen Fähigkeiten des Seins.” Führerschaft bedingt natürlich Nachfolgerschaft. Um nun ein treuer Nachfolger zu sein, hat man geistige Eingebung und göttliche Führung ebenso nötig wie der Führer. Moses hatte viele gesinnungstreue Nachfolger, die Weisheit höher schätzten als Gold und Perlen. Und es ist bemerkenswert, daß die Eigenschaften, die ihren Führer kennzeichneten, in gewissem Maße auch in ihnen zum Ausdruck kamen.

David war eine Zeitlang sehr hervorragend als Kriegsheld. Wäre er aber nichts weiter gewesen, so würden wir ihn höchstens dem Namen nach kennen. Seine wirkliche Aufgabe, nämlich die Menschheit dem geistigen Erbteil der Kinder Gottes entgegenzuführen, hat ihn für diejenigen musterbildlich gemacht, die dem göttlichen Lichte folgten, welches er inmitten der Dunkelheit eines materiellen Zeitalters hochhielt. Seine wahren Nachfolger sind alle, die „nicht erschrecken ... vor dem Grauen der Nacht, ... vor der Seuche, die im Mittag verderbet”, weil der Herr ihre Zuversicht, der Höchste ihre Zuflucht geworden ist.

Wenn wir nun die geistige Führerschaft Christi Jesu in Betracht ziehen, so fällt uns vor allein auf, daß die kleine Schar seiner Nachfolger in der Stunde, da er am meisten des Trostes bedurfte, ihn verließ und floh. Wir dürfen uns gewiß freuen, daß der Bericht nicht damit seinen Abschluß fand. Als ebendieselben Männer einen höheren Grad der geistigen Erleuchtung erlangt hatten, scharten sie sich furchtlos um das Banner des Meisters, um die Idee von einem allmächtigen und allgegenwärtigen Gott, und waren bereit, seinem Befehl: „Folget mir nach”, zu gehorchen. Selbst ihr Leben achteten sie nicht teuer. Und wer kann seine heutigen Nachfolger zählen? Wahrlich, die Größe seiner Führerschaft entzieht sich aller menschlichen Berechnung. Zu den Vordersten unter seinen Nachfolgern gehört eine Frau, die von Christlichen Wissenschaftern mit Vorliebe Führerin genannt wird, Mary Baker Eddy. Sie war es, die viele Tausende zum Verständnis seiner mächtigen Werke und zum Gehorsam gegen seine hohen Anforderungen geführt hat. Denen, die dank ihrer Führerschaft aus der Finsternis der Sünde und des Leidens hervorgegangen sind, ruft sie zu: „Folget eurer Führerin nur insoweit als sie dem Christus folgt” (Botschaft von 1901, S. 34).

Mrs. Eddys Nachfolger fangen eigentlich erst so recht an zu verstehen, was geistige Führerschaft bedeutet. Sie sehen immer mehr ein, daß Gott heute wie vor alters Seinen Willen denen kundtut, die bereit sind, denselben zu hören, zu befolgen und zu verkündigen. Jeder Schritt vorwärts bedeutet eine weitere Entfernung von materiellen Annahmen und eine Annäherung an geistige Erkenntnis. Sind wir bereit, in dieser Weise zu folgen?

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