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Woher kommt das Übel?

Aus der März 1914-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Dem Anhänger der Christlichen Wissenschaft wird oft von Fernstehenden die Frage vorgelegt: „Wenn alles, was Gott geschaffen hat, gut ist, woher kommt dann das Übel in der Welt? Wie kann Gott vom Übel nichts wissen, wo es uns doch auf Schritt und Tritt begegnet?” Die Fragesteller übersehen vor allem, daß Gott nicht mit unsern menschlichen Persönlichkeitsbegriffen gemessen werden kann, sondern daß Er, wie die Christliche Wissenschaft lehrt, das göttliche Prinzip des Guten ist, und die Frage würde sich, in die Mathematik übertragen, etwa so ausnehmen: Wenn das Einmaleins immer richtig ist und keinen Fehler kennt, woher kommen dann die vielen Rechenfehler, denen wir täglich begegnen? Die Antwort lautet natürlich: Das Einmaleins ist immer richtig und wahr, trotz der zahllosen, in menschlichen Gemütern täglich sich abspielenden Rechenfehler. Ein Fehler entsteht erst in dem Augenblick, in welchem ein irrendes menschliches Gemüt die Wahrheit im Sinne des Einmaleins auf den speziellen Fall nicht anwendet, entgegen dem Prinzip des Einmaleins denkt und nach diesem irrigen Denken handelt.

In gleicher Weise ist die Frage hinsichtlich des Übels in seinem Verhältnis zu Gott zu beantworten. Gott, der Inbegriff alles Guten, kennt kein Übel. Wenn der Mensch, Gottes Ebenbild, das göttlich Gute in vollkommenem Maße wiederspiegelt, wie es Jesus getan hat, so gibt es auch für den Menschen kein Übel, denn er und der Vater sind eins. In dem Maße nun, in welchem der Mensch Gott nicht wiederspiegelt, das Prinzip des Guten nicht anwendet, im selben Maße tritt das Übel in die Erscheinung; aber wohlgemerkt, nicht als ewiges Wahrheitsprinzip, nicht als etwas Wirkliches, sondern als Irrtum, mit dessen Kennzeichen des Vergänglichen, Nicht-wirklichen behaftet.

Hat sich das menschliche Gemüt so weit vom Guten entfernt, daß es das Gottesbild nur noch schwach wiederspiegelt und das Übel vorübergehend in seinem Bewußtsein eine scheinbare Herrschaft ausübt, so nimmt der besser nach Gott gerichtete Mensch diesen getrübten mentalen Zustand wahr. Deshalb erkannte und tadelte Jesus das Übel im Denken der Pharisäer. Aber das Prinzip des Guten hat nichts gemein mit dem falschen Begriff des Sünders, ebenso wie Licht nichts gemein hat mit Finsternis; ebenso wie das Einmaleins oder das Prinzip der Mathematik Fehler nicht kennt, wenn diese auch den Menschen vor ihrer Berichtigung sehr viel Schwierigkeit bereiten. Das Mittel zur Lösung aller Schwierigkeiten besteht darin, daß man sich die höhere, die geistige Erkenntnis von Gott, dem Prinzip alles Seins, aneignet.

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