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„Das Gebet des Glaubens”

Aus der April 1914-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ein großer Teil der abfälligen Kritik über die Christliche Wissenschaft beruht auf der Annahme, daß die Kraft des Heilens, welche Christus Jesus und seine direkten Nachfolger ausübten, eine besondere Gabe für eine besondere Zeit und zu einem besonderen Zweck gewesen sei. Als Mrs. Eddy ihre Entdeckung der Welt kundtat, wurde vielfach der Versuch gemacht, ihre Verdienste herabzusetzen. Man widersprach ihrer Behauptung, daß das geistige Heilen sowohl christlich wie wissenschaftlich sei, daß man im neunzehnten Jahrhundert auf dieselbe Art heilen könne, und daß dieses Heilverfahren von den Nachfolgern Christi Jesu geradezu gefordert werde. Mrs. Eddy hatte jedoch das feste Vertrauen, daß das Heilen der Kranken mit der Zeit als ein wichtiger Teil der Ausübung des Christentums anerkannt werden würde. In diesem Sinne schreibt sie auf Seite 345 von Wissenschaft und Gesundheit: „Da es augenscheinlich ist, daß das Gleichnis des Geistes nicht materiell sein kann, folgt daraus nicht, daß Gott nicht in Seinem Ungleichnis sein kann, und daß Er nicht durch Arzneien wirkt, um die Kranken zu heilen? Wenn die Allmacht Gottes gepredigt und Seine Unumschränktheit dargetan wird, dann werden christliche Predigten die Kranken heilen.”

Die Richtigkeit dieser Voraussage ist in den letzten Jahren durch die Worte vieler Prediger bestätigt worden, aber nie in vollerem Maße, als von mehreren Pastoren der bischöflichen Kirche gelegentlich einer neulich in San Franziska abgehaltenen Distrikts-Konferenz dieser Konfession. Wir führen hier aus dem im „San Francisco Chronicle“ vom 30. Januar erschienenen Bericht über diese Konferenz folgendes an:

Pastor Edward Morgan, Oberpfarrer der St. Lukas-Kirche in San Franziska, erklärte mit Entschiedenheit, er glaube und wisse, daß die Kirche die Macht habe, die Kranken durch Gebet zu heilen, und daß ihre Pastoren imstande seien, diese Kraft auszuüben. Sodann führte er mehrere Fälle an, in denen er durch Gebet Heilung bewirkt hat, und erklärte, der Priester lasse sich ein Versäumnis zuschulden kommen, wenn er von der Kraft, die ihm gehöre, keinen Gebrauch mache.

Sodann fügte Pastor Clifton Macon, Oberpfarrer der Dreieinigkeits-Kirche in Oakland, sein Zeugnis hinzu, indem er sagte, es seien ihm viele Fälle bekannt, in denen durch das Gebet des Priesters Heilung zustande gekommen sei, und er wisse, daß seine Amtsbrüder ebenfalls von zahlreichen Fällen dieser Art berichten könnten. Die Kirche habe nichts von ihrer Heilkraft verloren. Pastor E. W. Couper behauptete, die Kirche gebe der Christlichen Wissenschaft hinsichtlich der Heilfähigkeit nichts nach; da es aber unter den Pastoren nicht üblich sei, diese Tatsache bekannt zu machen, so seien die Leute davon abgekommen, den Pastor rufen zu lassen.

Pastor Couper sagte ferner in seinem Bericht, gelegentlich seiner Bemerkungen über die Christliche Wissenschaft: „Die Forderung, welche an die Kirche gestellt wird, besteht nicht bloß in der Einbildung. Es handelt sich hier um eine tatsächliche Forderung, die wir für uns beanspruchen. Wir üben die Heilkraft der ersten christlichen Kirche aus.”

Daß die vor einem halben Jahrhundert von Mrs. Eddy aufgestellte Behauptung: „Heute stehen die Christen unter dem ebenso direkten Befehl wie damals, christusähnlich zu sein, den Christusgeist zu haben, dem Christusbeispiel zu folgen und die Kranken sowohl wie die Sünder zu heilen” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 138)— daß diese Behauptung allmählich zugegeben wird, ist gewiß sehr bedeutungsvoll. Wenn die Vertreter einer großen und einflußreichen Konfession in ihrer Pastoral-Konferenz solche fortschrittliche Ansichten ausdrücken, wie sie im „Chronicle” berichtet wurden, so ist das gewiß ein erfreuliches Zeichen der Zeit und gereicht den betreffenden Pastoren nur zur Ehre. Als Nachfolger des Meisters geben sie zu, daß „des Herrn Hand ... nicht zu kurz [ist], daß er nicht helfen könne”, und genau das ist es, was die Anhänger der Christlichen Wissenschaft seit mehr als vierzig Jahren behauptet und demonstriert haben. Es ist daher ein Grund zur Freude, daß diese Männer in ihrer Eigenschaft als offizielle Vertreter ihrer Konfession dem christlichen Heilen beipflichten und dasselbe nicht als etwas bloß dem ersten Jahrhundert Angehörendes, sondern als einen für alle Zeiten gültigen wichtigen Teil des Christentums ansehen.

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