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Der Glaube im Gegensatz zur Furcht

Aus der April 1914-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es ist oft von aufrichtigen Christen darauf hingewiesen worden, wie häufig die Ermahnung: „Fürchte dich nicht”, in der Heiligen Schrift vorkommt, besonders in Verbindung mit den Lehren Christi Jesu. Gleich zu Anfang der Geschichte der Sterblichen, nachdem die geistige Schöpfung für vollendet und vollkommen erklärt worden war, wird uns in einer offenbar sinnbildlichen Darstellung von dem Ungehorsam Adams und Evas erzählt, sowie von der Furcht, die sie befiel, als sie aufgefordert wurden, vor der göttlichen Wahrheit zu erscheinen. Mrs. Eddy sagt in bezug hierauf: „Furcht war die erste Kundgebung des Irrtums des materiellen Sinnes. So begann der Irrtum den Traum der Materie und so wird er ihn enden” (Wissenschaft lind Gesundheit, S. 532). Unsrer täglichen Erfahrung gemäß ist Furcht untrennbar von der Vorstellung, daß die Materie Substanz sei lind Leben und Intelligenz habe. Daher erklärt der Apostel Johannes: „Die Furcht hat Pein”; zugleich aber versichert er uns: „Die völlige Liebe treibet die Furcht aus.” Der Christliche Wissenschafter macht es sich zur Aufgabe, den Zustand der Furchtlosigkeit zu erreichen, von dem der Apostel spricht und der gleichbedeutend ist mit wahrem Heldenmut.

In der Bibel werden wir allerdings öfters ermahnt, Gott zu fürchten und Seine Gebote zu halten. Damit ist aber nicht gemeint, daß wir das Böse fürchten sollen, sondern vielmehr, daß wir uns fürchten sollen, Böses zu tun. Wir müssen, wie unsre verehrte Führerin so sehr betont, eine höhere geistige Erkenntnis erlangen, wodurch es uns möglich wird, den Glauben an die Materie und an Krankheit zu überwinden. Dann werden wir „nie mehr etwas andres fürchten, als Gott zu erzürnen” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 425). Das Mittel gegen die Furcht kann von nirgendwo anders kommen als von Gott, vom Reich des Geistes. Wenn wir die Bibel aufmerksam lesen, finden wir viele ermutigende Zusicherungen der göttlichen Liebe, wie z. B. die Worte, die in der Stunde der Not zu Isaak geredet wurden: „Fürchte dich nicht, denn Ich bin mit dir und will dich segnen”. Glaube und Vertrauen sind also das wahre Mittel gegen die Furcht. Habakuk erklärte vor alters: „Der Gerechte aber wird seines Glaubens leben.” Diese Worte führt der Apostel Paulus des öfteren an, und sie erweckten in Dr. Martin Luther die Erkenntnis der Macht des Guten über das Übel.

Indem wir uns nun der Amtstätigkeit Jesus zuwenden, finden wir, daß der große Lehrer die Furcht oft rügte lind Glauben forderte; so z. B. auf dem sturmbewegten Meer, in dem von Kummer erfüllten Haus des Jairus und am Grabe des Lazarus. Wie viele gibt es nun in unsern Tagen unter den erklärten Nachfolgern Jesu, die sich der Art des Glaubens befleißigen, die er verlangte? Niemand kann diesen Glauben erlangen, solange er der Ansicht ist, daß Materie eine feste Wirklichkeit darstelle, und daß das materielle Gesetz unsre Angelegenheiten regiere. Der Befehl: „Fürchte dich nicht”, gilt in jedem Notfall, ob es sich um Sturm, Krankheit oder Todesgefahr handle. Als der Jungfrau Maria die Geburt Jesu angekündigt wurde, waren die ersten Worte des Engels: „Fürchte dich nicht”, und als die Hirten auf dem Felde beim Erscheinen des himmlischen Lichtes sehr erschraken, wurden sie ebenfalls durch das „fürchtet euch nicht” des Engels beruhigt, welcher der Erde „große Freude” verkündigte. Wiederum, als Jesus sein großes Werk erfüllt hatte, trösteten die Engel am Eingang des leeren Grabes die trauernden Frauen mit den Worten: „Fürchtet euch nicht”, und bald darauf erhielt der Glaube seine dauernde Bestätigung, als der auferstandene Meister sagte: „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.” Diese Worte legt die Christliche Wissenschaft dahin aus, daß das Übel sich als machtlos erwiesen hat.

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