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Der Harnisch Gottes

Aus der April 1914-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Auf die Frage: „Was ist das Wesen der Christlichen Wissenschaft und wie wirkt sie?” gibt es wohl keine umfassendere und treffendere Antwort als Mrs. Eddys Bestimmung dieses Begriffs auf Seite 1 von „Rudimental Divine Science“: „Das Gesetz Gottes, das Gesetz des Guten, welches das göttliche Prinzip und die göttliche Norm der universellen Harmonie auslegt und demonstriert.” Gott, das göttliche Gemüt oder die göttliche Intelligenz, hat alles gemacht, „was gemacht ist”. In Seinem unendlichen Weltall hat nichts Raum und Macht, was dem Guten entgegengesetzt ist; deshalb muß universelle Harmonie herrschen. Die Christliche Wissenschaft verfolgt den Zweck, dieses Prinzip der Harmonie auf das wirre sterbliche Denken wirken zu lassen, denn dieses Denken ist allein Schuld an den schwierigen Problemen, die das menschliche Dasein geradezu zum Tränental machen.

Die moderne Wissenschaft betont sehr die Gefahr, die dem physischen Körper angeblich dadurch entsteht, daß Bazillen in denselben eindringen und Krankheiten erzeugen, läßt aber den handgreiflichen Beweis außer acht, den die Christliche Wissenschaft bietet, daß Disharmonie und Krankheit das Ergebnis sterblicher Annahmen sind, die sich als Furcht, Unwissenheit oder Haß verkleiden und Keime von Sünde, Krankheit und Tod ausstreuen. Der Christliche Wissenschafter lernt erkennen, daß er diese sterbliche Annahme mit der Wahrheit und Liebe bekämpfen und austreiben muß, wofern die Harmonie, die des Menschen Geburtsrecht ist, in seiner eignen Erfahrung wie in der seines Nächsten demonstriert werden soll.

Bei diesem Werke ist ihm die folgende klare und einfache Vorschrift Mrs. Eddys von unschätzbarem Wert: „Haltet euer Bewußtsein so mit Wahrheit und Liebe erfüllt, daß Sünde Krankheit und Tod nicht eindringen können. ... Gute Gedanken sind eine undurchdringliche Rüstung, in welcher ihr vor den Angriffen aller Arten des Irrtums geschützt seid” („The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany“, S. 210). Auf Seite 571 von Wissen schaft und Gesundheit sagt sie: „Bist du mit dem Panzer der Liebe angetan, so kann menschlicher Haß dich nicht erreichen.” Dies stimmt genau mit der ernsten Ermahnung des Apostels Paulus überein: „Ziehet an den Harnisch Gottes, daß ihr bestehen könnet gegen die listigen Anläufe des Teufels.” „Denn die Waffen unsrer Ritterschaft sind nicht fleischlich, sondern mächtig vor Gott, zu zerstören Befestigungen.”

Solcher Art ist also der Schutz des Christlichen Wissenschafters gegenüber dem Irrtum jeder Art. Er muß das felsenfeste Vertrauen haben, daß die Allheit Gattes, des Guten, und die Allmacht der Wahrheit und Liebe irgendeinen unharmonischen Zustand beseitigen kann. Auf diese Weise ausgerüstet, kann er dem Irrtum Trotz bieten, ob derselbe sich heimlich heranschleiche oder ihm offen entgegentrete; denn wie die Finsternis vor dem Licht verschwindet, so müssen die dunkeln Schatten, Sünde und Krankheit genannt, weichen, wenn „das wahrhaftige Licht” erscheint, „welches alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen.” Die Furcht mag sich geltend machen wollen, und die Unwissenheit in bezug auf die Christliche Wissenschaft samt dem diese Unwissenheit begleitenden Vorurteil mag Einwand erheben; für den aber, der sein Haus auf den Felsen der Wahrheit gebaut hat, haben die Winde des Irrtums keine Schrecken. Er kann mit dem Apostel Paulus sagen: „Denn ich bin gewiß, daß weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch keine andre Kreatur mag uns scheiden von der Liebe Gottes.”

Unter denen, die sich als letzte Zuflucht der Christlichen Wissenschaft zuwenden, weil sie gehört haben, daß andre durch diese heilende Wahrheit wieder hergestellt worden sind, gibt es so manche, die ungeduldig werden und den Mut verlieren, wenn sich die Befreiung von ihrem Leiden verzögert. Sie denken nicht daran, daß Zweifel und Entmutigung die Stricke sind, auf die sich das eine Übel am meisten verläßt, um seine Opfer noch fester zu binden. Und wenn vollends noch das Selbstbedauern hinzu kommt, wird das Entrinnen doppelt schwer. Anstatt für das empfangene Gute dankbar zu sein (denn die Wahrheit, die während eines christlich-wissenschaftlichen Beistandes bekräftigt wird, wirkt stets wohltuend, möge der Leidende dies auch nur langsam erkennen), klammert sich das Opfer des Selbstbedauerns nur noch mehr an die Täuschung, daß nie mand anders so schlimm daran sei; ja es betrachtet sein Leiden als eine Art Auszeichnung, als den einen Fall, in dem die Christliche Wissenschaft fehlgeschlagen habe. Wenn jedoch der Leidende die trügerische Natur dieser Vorstellung erkennt und an der Wahrheit festhält, daß nur das Gute wirklich ist, und daß Gesundheit und Kraft, ja alles Gute ihm gehört, weil Gott es verliehen hat, dann hat er angefangen, das Wirken des universellen Gesetzes der Harmonie, die unwandelbare göttliche Liebe zu verstehen.

Wie töricht ist es daher, durch falsches Denken irgendwelcher Art an dem Harnisch eine Fuge offen zu lassen, durch welche die giftigen Pfeile des Feindes eindringen können. Ihre böse Wirkung kann nur durch das Einströmen der göttlichen Liebe beseitigt werden, die kein Übel kennt und in deren Gegenwart Furcht und Haß verschwinden. Allemal, wenn wir einem Gefühl des Zweifels, der Entmutigung, des Selbstbedauerns, des Hasses, des Grolls und des Neides Raum geben, lassen wir einen Feind eindringen, der uns unsres teuer erkauften Schatzes der Hoffnung und des Glaubens berauben mag. Wenn wir uns dieser Gefahr stets bewußt wären, wie sorgfältig würden wir alles aus unserm Bewußtsein ausschließen, was nicht gut ist!

Unsre verehrte Führerin hat uns gesagt, wie wir uns in dem täglichen Kampf gegen die „Gewalt des Feindes” zu verhalten haben. So lesen wir in Wissenschaft und Gesundheit (S. 261): „Halte den Gedanken beständig auf das Dauernde, das Gute und das Wahre gerichtet, dann wirst du das Dauernde, das Gute und das Wahre in dem Verhältnis erleben, wie es deine Gedanken beschäftigt.” Warum sollten wir also je so unklug sein und einer Vorstellung von Krankheit oder Sünde Einlaß gewähren, da wir doch wissen, daß wir dafür mit Leiden und Kummer büßen müssen? Die einzige Macht, die diese Vorstellungen haben, geben wir ihnen selbst, indem wir in Gedanken oder Worten ihre Ansprüche auf uns zugeben. Warum also nicht den Eindringling ein für allemal ausweisen mit der Bekräftigung der Allmacht von Wahrheit, Leben und Liebe — mit der Erkenntnis, daß Gesundheit und Harmonie unser unveräußerliches Erbe ist! Bezweifeln wir die Wirksamkeit dieser Verfahrungsart etwa deshalb, weil sie so leicht ist? Er, dessen Worte nie vergehen werden, hat gesagt: „Bittet, so wird euch gegeben.”

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