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Gott ist Licht

Aus der Mai 1914-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Christliche Wissenschaft legt besonderen Nachdruck auf die Lehre der Bibel, daß Gott Licht ist, und daß, weil Gott allgegenwärtig ist, wir niemals außerhalb Seines Lichtes sein können. In Übereinstimmung hiermit sagt Mrs. Eddy: „Alles was von Gott regiert wird, ist niemals auch nur einen Augenblick des Lichts und der Macht der Intelligenz und des Lebens beraubt” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 215). Die menschliche Vorstellung von Dunkelheit hat ihre Ursache in dem Irrglauben, daß Licht abwesend sein könne; daß zwischen Gott, der Licht ist, und dem Menschen, seinem Ebenbild, eine Trennung bestehe. Diese falsche Annahme wird jedoch durch die Erkenntnis der Wahrheit in bezug auf das wahre Sein verdrängt.

Vor ein paar Monaten mußte ich eine lange Fahrt durch das Felsengebirge machen. Mein Kutscher und Begleiter war ein gesunder, abgehärteter Bergbewohner, der mit den Gebirgspässen vertraut war und gut mit Pferden umzugehen wußte. Der Weg führte uns durch eine wilde, unbewohnte Gegend, und nur sehr selten sahen wir in der Ferne Spuren menschlicher Ansiedelungen. Unsre Abfahrt hatte sich beinahe bis zum Mittag verzögert, so daß wir, als die Nacht hereinbrach, noch ungefähr zwölf Meilen des Weges vor uns hatten. Im Laufe des Nachmittags hatten wir beobachtet, daß ein Sturm im Anzug war, der dann bei Einbruch der Dunkelheit mit ganzer Gewalt losbrach. Ein starker Wind blies uns Schnee und Regen ins Gesicht, und die Dunkelheit nahm so rasch zu, daß wir bald nicht einmal mehr die Pferde sehen konnten, geschweige denn den Weg vor uns. Unter gewöhnlichen Umständen finden Pferde zwar auch in der Dunkelheit den Weg; aber unsre Tiere waren von dem langen Weg, den sie bereits zurückgelegt hatten, so ermüdet, und der Wind blies ihnen so scharf entgegen, daß sie bei jeder Gelegenheit abzubiegen suchten.

Der Weg führte an einer Bergwand entlang. Zur Linken war ein steiler Abhang, an dessen Fuß wir die Wasser eines Flusses rauschen hörten. Der Kutscher hatte versucht, die Pferde im Schritt weiter gehen zu lassen; doch plötzlich fuhren wir gegen Steine, so daß es uns schien, als seien wir vom Wege abgekommen. Es war so dunkel, daß mein Führer dachte, er sei blind geworden, und er meinte, es wäre durchaus unsicher, einen weiteren Schritt zu wagen. Wir wußten aber beide, daß es unmöglich war, die Nacht ohne Schutz vor dem Sturme zu verbringen. Ich hatte mir die ganze Zeit die Wahrheit zu vergegenwärtigen gesucht, daß das Sehen eine geistige Eigenschaft ist und auf geistigem Verständnis beruht; daß es unabhängig ist von dem menschlichen Begriff von Auge und Sehnerv; daß es im Gemüt keine Finsternis und keine Kenntnis von Finsternis gibt; daß Gemüt alle Dinge kennt und versteht, und daß der Mensch, Gottes Ebenbild, seinen Weg kennt und ihn sieht. Verschiedene Worte aus der Bibel kamen mir in den Sinn, die mich die Wahrheit noch klarer erkennen ließen; so z. B.: „Der Herr ist mein Licht und mein Heil”; „Gott [ist] Licht ..., und in ihm ist keine Finsternis”. „In deinem Licht sehen wir das Licht”.

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