Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Patriotismus

Aus der August 1914-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der sogenannte Patriotismus, welcher sich allemal bei scheinbarer Kriegsgefahr oder beim Ausbruch des Krieges kundtut, gibt jedem aufmerksamen Menschen zu denken. Wenn das Vaterland bedroht wird, wenn dessen Rechte mißachtet werden und dessen Ehre angegriffen wird, ja selbst wenn nur geringfügige internationale Streitfragen vorliegen, so regt sich sofort ein allgemeiner Impuls, der zuweilen blind und unbedacht, zuweilen wohlüberlegt, aufopfernd und heldenmütig ist.

Der einzelne mag verhältnismäßig wenig von den Tatsachen oder den vorliegenden Streitfragen wissen, und seine alltäglichen Pflichten mögen derart sein, daß sie seine ganze Zeit und Aufmerksamkeit fordern. Dennoch aber setzen zahllose Menschen alle Rücksichten auf ihre Familie und ihre finanziellen Interessen beiseite und schrecken nicht zurück vor der sicheren Aussicht auf schwere Arbeit und schlechte, ungenügende Kost, ja vor der Möglichkeit von Krankheit, Verwundung und Tod. Ihr ganzes Leben lang suchten sie sich gegen Ereignisse zu sichern, die sie jetzt zu bewillkommnen scheinen. Die Macht dieses Impulses über die Sterblichen ist eine der merkwürdigsten Erscheinungen in der Geschichte.

Unter dem Wort Patriotismus versteht man allgemein Vaterlandsliebe. Man kann daher erwarten, daß der Patriot jedem Feind des öffentlichen Wohls oder jedem Einfluß, der den Fortschritt der Allgemeinheit hindert, Widerstand biete. Der wahre Patriot ist ein Mensch, welcher bereit ist, Opfer zu bringen und Leiden zu erdulden, damit die Freiheit und das Wohlergehen seiner Familie, seiner Freunde und seiner Mitbürger gewahrt werde. Mit andern Worten, er ist ein christlicher Idealist. Er erkennt die Brüderschaft der Menschen an. Keine staatlichen oder nationalen Grenzen können seiner Selbstlosigkeit Schranken setzen. Im Fall von Krieg hat er dasselbe Mitgefühl mit den Soldaten in den Laufgräben des Feindes wie mit den Kameraden an seiner Seite. Ferner ist er ebensosehr auf der Hut vor den unpersönlichen Feinden (als da sind Ungerechtigkeit, Habsucht, Leidenschaft und Aberglaube) wie vor einer herannahenden Armee.

Bitte anmelden, um diese Seite anzuzeigen

Sie erlangen vollständigen Zugriff auf alle Herolde, wenn Sie mithilfe Ihres Abonnements auf die Druckausgabe des Herold ein Konto aktivieren oder wenn Sie ein Abonnement auf JSH-Online abschließen.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus diese Ausgabe / August 1914

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.