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So wie der Mensch denkt

Aus der August 1914-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wer das Dasein von einem rein materiellen Standpunkt aus zu betrachten gewohnt ist, neigt leicht zu der Ansicht, daß die Christliche Wissenschaft zu großen Nachdruck auf das Denken lege. Wenn man jedoch die Tatsache im Auge behält, daß jede menschliche Erfahrung das Resultat irgendeines Vorgangs im menschlichen Bewußtsein ist, so muß dieser Einwand verschwinden, Man hat uns eben nicht gelehrt, auf den Zusammenhang zwischen unserm Gedankenvorgang und unserm moralischen und physischen Zustand zu achten. Daß aber dieser Zusammenhang besteht, ist so sicher, als daß sich eine mathematische Aufgabe nicht von selbst löst, Mrs. Eddy wußte das ganz genau und lehrte die Christlichen Wissenschafter, die Ursache von Krankheit und Disharmonie im sogenannten menschlichen Gemüt anstatt in der Materie zu suchen, und das göttliche Gemüt oder die eine göttliche Denkweise als den Quell der Heilung zu erkennen. Durch das ganze Textbuch der Christlichen Wissenschaft hindurch ermahnt sie die Sterblichen, ihre Denkweise zu verbessern. Sie schreibt: „Steh Wache an der Tür des Gedankens. ... Halte dem sterblichen Gemüt schadenbringende Irrtümer fern; dann kann der Körper nicht unter ihnen leiden”. Ferner: „Halte den Gedanken beständig auf das Dauernde, das Gute und das Wahre gerichtet, dann wirst du das Dauernde, das Gute und das Wahre in dem Verhältnis erleben, wie es deine Gedanken beschäftigt” (SS. 392, 261).

Wenn die Annahme wahr wäre, daß der Mensch von materiellen Verhältnissen regiert wird, ganz unabhängig von seinem Bewußtsein, so würde das das Gemüt aus dem Universum ausschließen und den Menschen zum Opfer des Zufalls machen. Der Glaube, daß das Leben eine Reihe von Erfahrungen und Abenteuern sei, beruht einfach auf dem Versuch seitens der Sterblichen, der Verantwortlichkeit für ihr falsches Denken zu entrinnen. Die Tatsache, daß ohne Ursache nichts vorkommt, zeigt, wie wichtig es ist, daß der einer Handlung oder Erfahrung vorausgehende Gedanke gut und edel sei. Dies hatte ohne Zweifel Paulus im Auge, als er die Philipper ermahnte, gute, reine und edle Dinge zu denken und gesinnet zu sein „wie Jesus Christus auch war”. Diese Ermahnung des Apostels bedeutet natürlich, daß wir die gleichen Dinge denken sollen, die Jesus dachte. Im ganzen Neuen Testament werden die Christen ermahnt, sich den Christussinn anzueignen. In dem Grade, in welchen, sie dieser Ermahnung folgen, bekunden sie das Christus-Leben und die Christus-Macht. Die Wirkung des Gesinntseins wie Jesus war, d. h. die Wirkung gleicher Gedanken über Gott und den Menschen auf das eigne Leben und Betragen kann sich jedermann vorstellen, und in dieser Vorstellung tritt die Tatsache klar hervor, daß die Möglichkeit, gute Gedanken zu denken, stets vorhanden ist.

Es ist offenbar, daß jemand, dessen Gedanken sich fortwährend mit unheiligen Dingen beschäftigen, kein reines Leben führen kann, bis sich seine Denkweise bessert, und daß der, dessen Gedanken mit Furcht erfüllt sind, nie wirklich glücklich ist. Sünde und Krankheit gelangen immer auf mentalem Wege in das Bewußtsein. Der erste Schritt in der Ausarbeitung unsres Heils ist daher, diese Wege mit Hilfe entgegengesetzter Gedanken zu sperren. Die Tatsache, daß weder Sünde noch Krankheit oder irgendein Irrtum durch einen guten Gedanken eindringen kann, sollte uns erkennen lassen, wie klug und vorteilhaft es ist, nie Schlechtes zu denken. Sünde kann unmöglich durch gute Gedanken, oder Haß durch liebevolle Gedanken in unser Bewußtsein eindringen; ebensowenig kann irgendein andrer Irrtum Zutritt erhalten, es sei denn durch die Liebe zum Bösen oder die Furcht vor demselben. Gute Gedanken öffnen den Weg zu guten Erfahrungen. Dies bestätigt die Lehre der Christlichen Wissenschaft, daß richtiges Denken der einzige Weg zur Erlösung ist.

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