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Als früherer Arzt und Chirurg, der in der dunkelsten Stunde physischer...

Aus der Oktober 1915-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Als früherer Arzt und Chirurg, der in der dunkelsten Stunde physischer und seelischer Not das völlig trügerische Wesen seiner beruflichen Kenntnisse eingesehen hat, freue ich mich bezeugen zu dürfen, daß die Christliche Wissenschaft Krankheit tatsächlich heilt. Sie beschwichtigt und beseitigt Furcht, und jeder ehrliche Sucher nach Wahrheit kann sich ihre Wirksamkeit in allen Lebenslagen und mit Bezug auf alle menschlichen Bedürfnisse zunutze machen.

Vor einigen Jahren erkrankte ich an einer Gallenblasen-Infektion verbunden mit einem Magenleiden. Ich bekam schlechte Gesichtsfarbe, verlor den Appetit und hatte viel Beschwerden nach dem Essen. Dazu gesellten sich fast täglich Kopfschmerzen und alle acht bis zehn Tage heftiger Schüttelfrost gefolgt von starken Schweißausbrüchen bei Nacht. Da ich immer nur kurze Zeit auf sein konnte, mußte ich meinen Beruf zunächst vernachlässigen und sah mich schließlich genötigt, meine Praxis ganz aufzugeben, was für mich einen beträchtlichen finanziellen Verlust bedeutete. Nachdem ich einige der besten Ärzte und Chirurgen im Lande konsultiert hatte, und fast alle für meinen Fall in Betracht kommenden Arzneien und sonstigen Mittel erfolglos angewandt worden waren, schien es, als sei meine einzige Hoffnung auf Wiederherstellung eine Operation nebst Entleerung der Gallenblase.

Inzwischen suchten mein Bruder und seine Frau, die Christliche Wissenschafter sind, bei mir Interesse für die metaphysische Heilweise zu erwecken, stießen aber hierbei auf das bittere Vorurteil, das sich aus meiner verfehlten Anschauung über das Wesen der Christlichen Wissenschaft ergab, und namentlich über ihre Anwendung auf organische Krankheiten. Während ich die nötigen Vorbereitungen zur Operation traf, näherte sich mir mein Bruder nochmals und sagte, es würde ihm viel Freude machen, wenn ich mich entschließen könnte, zuvor einen ausübenden Vertreter der Christlichen Wissenschaft zu konsultieren. Ihm zu Gefallen ließ ich mir von einer ausübenden Vertreterin Beistand erteilen. Nach sechs Tagen war die einzige Änderung, deren ich mir bewußt war, die, daß ich keine Kopfschmerzen mehr hatte. Doch trug ich immer noch in Gedanken das Bild einer Gallenblasen-Erkrankung, die mir so schwer dünkte, daß unbedingt zu einer Operation geschritten werden müßte. Man kann sich daher meine Verwunderung vorstellen, als ich, aus der Narkose erwachend, vernahm, die Chirurgen hätten eine vollständig gesunde Gallenblase vorgefunden, und es sei infolgedessen kein weiterer Eingriff vorgenommen worden.

Nachdem ich das Krankenhaus verlassen hatte, verbrachte ich drei Monate in Los Angeles, im Staate Kalifornien, und obgleich mein Gesundheitszustand damals noch kein guter war, suchte ich weder durch die christlich-wissenschaftlichen Schriften noch durch die Gottesdienste und Versammlungen ein Verständnis von dieser Lehre zu erlangen. Christlicher Wissenschafter, so dachte ich, wollte ich nicht werden. Auf meiner Reife zurück nach dem Osten suchte ich aber nach einer Erklärung für den merkwürdigen Befund bei der Operation und dachte darüber nach, ob nicht vielleicht die Christliche Wissenschaft doch einen Einfluß auf meinen Zustand gehabt hätte. Beim Lesen einer der Vorträge auf einer weiteren kleinen Reise erwachte in mir das Interesse für das Studium dieser neu-alten Religion, und später hatte das Lesen des Lehrbuchs, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, getragen von einigem Verständnis von dem Wesen des wahren Seins, bessere Gesundheit sowie überhaupt einen harmonischeren Zustand zur Folge; und im Laufe der Zeit trat die Heilung, die vor der Operation bewirkt worden war, auch äußerlich vollständig zutage.

Ich habe mich fast fünfundzwanzig Jahre lang mit Krankheiten und ihrer vermeintlichen Heilung befaßt, habe zu meiner weiteren Belehrung Universitätskurse durchgemacht und bin staatlichen wie nationalen Ärzte-Gesellschaften als Mitglied beigetreten, darunter der American Medical Association sowie einer hiesigen Ärzte-Gesellschaft. Trotz alledem aber bin ich jetzt überzeugt, daß die sogenannte medizinische Wissenschaft auf völlig unzutreffenden Folgerungen beruht und sich außerhalb des Bereichs des Tatsächlichen bewegt. Ein System, das in immerwährendem Annehmen und Verwerfen besteht, mit unsicheren Schlüssen, die aus endlosen und vergeblichen, auf der falschen Voraussetzung von Geist in der Materie gemachten Experimenten gezogen werden, ist des Vertrauens, des unermüdlichen Fleißes, der wunderbaren Selbstaufopferung und edlen Gesinnung der Mehrzahl ihrer Anhänger nicht wert. Da die Schöpfung geistig und vollkommen ist, wird sie von geistigen und vollkommenen Gesetzen regiert; daher hat eine materielle Heilkunde nebst ihren materiellen Folgerungen nirgends Platz, sie ist streng genommen unmöglich. Durch die Annahme und das allmähliche Verständnis dieser Voraussetzung beginnt die Wahrheit im menschlichen Bewußtsein zu wirken. Ich bin über alle Maßen dafür dankbar, einer von den vielen Tausenden zu sein, die von der heilenden und erlösenden Macht der Wahrheit berührt worden sind.

Meine Heilung hat sich als dauernd erwiesen. Ich bin bei bester Gesundheit und glücklicher als je zuvor in meinem Leben. Meinen alten Beruf habe ich aufgegeben und widme mich seit Oktober 1913 völlig der metaphysischen Heiltätigkeit. Ich freue mich sagen zu können, daß mir diese Arbeit mit jedem Tage schöner erscheint, und daß ich immerfort bestrebt bin, mehr über das Gesetz Gottes und über den wirklichen Menschen zu wissen. Ich bin von Dankbarkeit erfüllt, daß ich diese heilende Wahrheit an mir selber erfahren habe, doch noch mehr dafür, daß ich fähig bin, wenigstens einigermaßen das Wirkliche von dem nur scheinbar Wirklichen zu trennen, meinen Mitmenschen durch Beweise mit der Wahrheit bekannt zu machen und ihnen herauszuhelfen aus dem Glauben an die Macht der Materie.

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