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„Wie ein Senfkorn”

Aus der Oktober 1915-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Das bekannte Gleichnis, das der Meister von der lebendigen Kraft selbst eines geringen Glaubens an Gott gab, hat manch einen Wanderer auf seinem Wege himmelan gestärkt und ermutigt. Es ist jedoch zu beachten, daß Jesus hier das Senfkorn, „das kleinste unter allem Samen,” nicht als den Maßstab des Glaubens bezeichnete. Er hatte es bereits wegen seiner wunderbaren Fruchtbarkeit mit dem Himmelreich verglichen, und zwar ist klar zu ersehen, daß der Vergleich sich nicht auf das Senfkorn an sich bezog, sondern auf die Bedingung: „Wenn es gesäet ist.” Die Worte „wie ein Senfkorn” wurden offenbar nicht in Anbetracht der Größe, sondern der Qualität gebraucht. Sie hatten Bezug auf die dem Senfkorn innewohnende Lebenskraft und Energie, die sich nur entfalten kann, wenn ihr ihre natürlichen Lebensbedingungen gegeben sind.

Ein Samenkorn an sich ist jämmerlich hilflos und wertlos; sät man es aber auf gutes Land, darinnen es wachsen und gedeihen kann, dann beseitigt oft selbst die zarte Pflanze große Hindernisse. Dies zeigt uns deutlich, daß wir unsern Glauben an Gott in die Tat umsetzen müssen, sonst bleibt die ihm innewohnende Lebenskraft unbenützt und unfruchtbar. Ein andermal sagte Jesus: „Es sei denn, daß das Weizenkorn in die Erde falle und ersterbe [sein hinderliches Trägheitsvermögen verliere], so bleibt’s allein; wo es aber erstirbet, so bringet’s viel Früchte;” und Jakobus sagt: „Der Glaube, wenn er nicht Werke hat, ist er tot [untätig] an ihm selber.” Diese Art Glaube könnte mit dem ungesäten Senfkorn verglichen werden, mit den ungeweckten Möglichkeiten, Gutes zu wirken, die im Bewußtsein eines jeden schlummern.

Interessant ist es, daß drei Evangelisten, Matthäus, Markus und Lukas, Jesu Gleichnis von dem Senfkorn in ihr Evangelium aufgenommen haben. Sie wollen wohl zeigen, daß das Wachsen des Senfkorns die Entwicklung der eingedrungenen Wahrheit in passender Weise veranschaulicht. Die Senfpflanze wird in der Bibel als ein Kohl bezeichnet, auch als ein Baum. Es scheint demnach, daß sie sehr rasch wächst. Man sagt, bei richtiger Pflege erlange sie in kurzer Zeit die Höhe von zehn bis zwölf Fuß, auch sollen die Vögel gern in ihren Zweigen ausruhen und den Samen fressen.

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