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Das Erheben der Waffen

Aus der Oktober 1915-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Beim Lesen der Bibel ist mir oft die Tatsache aufgefallen, daß, nachdem die Propheten und andre Gottesmänner sich in ihrer Not an den himmlischen Vater gewandt hatten, sie „die Stimme des Herrn” vernahmen. Der beständige Wunsch, diese Erfahrung auch zu haben, sowie die Erkenntnis, daß Gott „gestern und heute und derselbige auch in Ewigkeit” ist und daß Er „die Person nicht ansiehet,” trug eines Tags Früchte, als ich die folgenden Worte unsres Lehrbuchs las: „Wissenschaft und Gesundheit ... ist die Stimme der Wahrheit für dieses Zeitalter” (S. 456). Ich dachte daran, wie unzähligemal, wenn ich mich Gott um Licht und Hilfe zugewandt hatte, mir bekannte Stellen aus diesem „Schlüssel zu Heiligen Schrift” mit solcher Gewalt ins Gedächtnis kamen, daß ich mich unwillkürlich umwandte um zu sehen, wer sie gesprochen habe.

Ein solches Vernehmen der Stimme Gottes brachte mir bei einem neulichen Begebnis reichen Trost. Nachdem ich eine Zeitlang einer Diskussion über den europäischen Krieg zugehört hatte, wie Millionen von Menschen die Waffen gegen einander erhoben haben, fand ich, daß die scheinbare Wirklichkeit und Schrecklichkeit der Zustände meine Gedanken zu beeinflussen drohte. Ich zog mich daher in mein Zimmer zurück, um meine Gedanken zu klären, eine mehr wissenschaftliche Anschauung von der Sache zu gewinnen und dadurch meiner Pflicht als Christliche Wissenschafterin gerecht zu werden. Während ich mich in diesem Zustand der Empfänglichkeit befand, kam mir folgende Stelle auf Seite 29 von Wissenschaft und Gesundheit ins Gedächtnis: „Daheim und draußen müssen die Christen die Waffen gegen den Irrtum erheben.”

Einer, der mit den Lehren der Christlichen Wissenschaft nicht vertraut ist, könnte diese Worte möglicherweise so auslegen, als ob auf die Notwendigkeit hingewiesen werde, in der Weise zu den Waffen zu greifen, wie es gegenwärtig in Europa geschieht. Dies wäre aber ein großes Mißverständnis. Paulus sagt: „Die Waffen unsrer Ritterschaft sind nicht fleischlich, sondern mächtig vor Gott, zu verstören Befestigungen.” Wir sehen also, welcher Art Waffen wir bedürfen, um den Irrtum „daheim und draußen” zu überwinden. Des Apostels weitere Ermahnung macht die Sache noch klarer: „Nehmet den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes.” Dieses Wort Gottes welches unsre wahre Waffe ist, „ist lebendig und kräftig und schärfer denn kein zweischneidig Schwert,” ja es „ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens.”

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