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Geistige Ideen und materielle Begriffe

Aus der Oktober 1915-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es ist eine bemerkenswerte Tatsache, daß mit der Verweltlichung des menschlichen Denkens viele geistige Ideen auf die Stufe materieller Begriffe herabgesunken sind. Dadurch ist große Verwirrung entstanden. Gar manche Enttäuschung und Verzweiflung wäre den Menschen erspart geblieben, hätten sie über das Wesen dieser Begriffe, die oft mit wahren Ideen nichts gemein haben, hinreichend Aufklärung erhalten.

So glauben z.B. die meisten Menschen, ihr wirkliches Recht auf dem Gericht holen zu müssen. Sicherlich geben sich dort Richter, möglichst unparteiische Menschen, die größte Mühe, Recht zu sprechen. Aber wenn man bedenkt, daß in einem Lande, ja oft schon in einer Stadt, das Recht ist, was in der benachbarten schon für schreiendes Unrecht gilt; wenn man sich vergegenwärtigt, daß ein Richterspruch Ergebnis dessen ist, was etwa drei Menschen zu einer bestimmten Zeit unter Berücksichtigung der und der Umstände an Hand allgemein aufgestellter Normen gerade für Recht halten, so beginnt man zu verstehen, warum der menschliche Richterspruch nur allzuoft entfernt ist von der Verwirklichung des Rechts, von dem der Dichter des freisten Rechts seinen Stauffacher sagen läßt:

Wenn der Gedrückte nirgends Recht kann finden,
Wenn unerträglich wird die Last, greift er
Hinauf getrosten Mutes in den Himmel
Und holt herunter seine ewgen Rechte,
Die droben hangen unveräußerlich
Und unzerbrechlich wie die Sterne selbst.

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