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Reue

Aus der Oktober 1915-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Christian Science Monitor


In ihrem Werk „Miscellaneous Writings“ schreibt Mrs. Eddy: „Das menschliche Herz ist einem Federbett ähnlich, das man des öfteren und manchmal recht heftig aufschütteln muß, damit es nicht zu hart und unbequem werde” (SS. 127–128). Das Gefühl, das wir gewöhnlich Reue nennen, läßt wohl die Wahrheit dieses Vergleichs am besten erkennen. Es gibt kaum einen Gemütszustand, der schwieriger zu handhaben wäre als der der Reue. Jeder Reformer, jeder Arbeiter auf dem kirchlichen Gebiet wird dies bestätigen.

Die meisten Leute, die der Versuchung zum Opfer gefallen sind, tun nur deshalb Buße, weil man sie ertappt hat, nicht aber aus einem aufrichtigen Verlangen, die Sünde loszuwerden. Da ein solches Verhalten auf Zweckdienlichkeit anstatt auf Prinzip beruht und größtenteils von Furcht, Stolz oder Groll beherrscht wird, so ist es natürlich großen Schwankungen unterworfen. „Es ist das Herz ein trotzig und verzagt Ding,” schrieb Jeremia. Das Herz irrt sich sehr leicht hinsichtlich der Echtheit seiner Vorsätze zur Umkehr; es fährt trotz scheinbarer Besserung im geheimen fort, schlecht zu denken und zu handeln. Aber der Tag der Bloßstellung wird kommen, und dann wird es die Berge anflehen, seine Sünden zu bedecken.

Im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit, finden wir zahlreiche Stellen, die die Nutzlosigkeit einer Reue ohne Besserung hervorheben. Daß diese Anschauung wissenschaftlich ist, wird uns sofort klar, wenn wir uns vergegenwärtigen, daß das Wort Reue soviel bedeutet wie „seinen Sinn ändern.” Was nützt es dem Menschen, wenn er nur aus Furcht vor der öffentlichen Meinung oder vor den schlimmen Folgen von der Sünde läßt, auf der er ertappt worden ist. Man entferne diese Schranken, und der Mensch ist der gleiche Sünder wie vorher; eine Besserung hat nicht stattgefunden. Die Welt gibt sich leider nur allzu leicht zufrieden mit dem, „was vor Augen ist.” Jedenfalls findet sie es ratsamer, die Untersuchung nicht zu eifrig zu betreiben. Mit solch oberflächlichem Verfahren gibt sich jedoch die Christliche Wissenschaft nicht zufrieden. Die Wahrheit duldet keinen solchen Kompromiß mit dem Irrtum. Wer sich bemüht, ihren Anforderungen gemäß zu leben, wird sich des obenerwähnten „Aufschüttelns” in seinem Bewußtsein bald gewahr werden, ja manchmal macht es sich in sehr unbequemer Weise bemerkbar.

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