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Wissenschaft und Erlösung

Aus der Oktober 1915-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der Umstand, daß Mrs. Eddy die Wesensgleichheit des beweisbaren Glaubens und der Wissenschaft so sehr hervorhob, erregte allgemeines Interesse, denn die Idee war neu, und in den theologischen Schriften waren diese beiden Begriffe vordem nicht miteinander in Verbindung gebracht worden. Man war der Ansicht gewesen, daß die Wissenschaft, wenn sie der Religionslehre auch nicht gerade entgegengesetzt sei, doch keinen wesentlichen Teil derselben bilde. Daß diese Ansicht immer noch vorherrschend ist, wird denen, die sich zu Mrs. Eddys Lehre bekennen, oft sehr augenscheinlich gemacht. Denkt man sich diese Lehre in ihrer Beziehung zu den vorherrschenden Anschauungen unsrer Zeit, so sieht man ein, wie sehr richtig Mrs. Eddy den Namen Christliche Wissenschaft gewählt hat, findet es aber begreiflich, daß die Behauptung, Wissenschaft und Erlösung seien untrennbare Begriffe, in den Augen vieler Menschen alles bisher Dagewesene auf den Kopf stellt.

Indem nun der Christliche Wissenschafter danach strebt, diese Behauptung im täglichen Leben werktätig zu beweisen, trägt er in Wirklichkeit sehr zum allgemeinen Fortschritt bei, denn er Paßt sich ganz und gar der Grundlage und den Erfordernissen des Fortschritts an. Daß der Versuch, sich einen Glauben zu wahren, der nicht im Einklang mit der Wissenschaft steht, immer von Mißerfolg begleitet ist, geht aus der Religionsgeschichte klar hervor. So zahlreich sind die Beispiele, daß man kaum ein Kapitel aufschlagen kann, wo nicht von einem Menschen die Rede wäre, der, wenn er auch unter die Edelsten und Heldenhaftesten seiner Zeit gezählt wird, in seiner Lebensführung große Widersprüche bekundete.

Wer eine beweisbare Kenntnis von dem einen allgemeinen Gesetz erlangt hat, streift die Fesseln engherziger Lehrmeinungen ab. Behauptungen, die er beweisen kann, vertritt er mit Entschiedenheit, ist aber bescheiden und zurückhaltend, wenn es sich um etwas handelt, was sein Wissen übersteigt. Hat er sich von der Wahrheit einer Theorie überzeugt, so ist er dennoch gegen die, welche entgegengesetzter Meinung sind, nicht unhöflich oder unfreundlich, sondern gesteht ihnen dieselbe Freiheit im Denken und Handeln zu, die er für sich beansprucht.

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